Sehr spannend. Aber auch kurios.
Mein Englisch ist leider nicht gut genug um einen absoluten Vergleich zu unseren 20€ Silbermünzen herzustellen, aber auch die haben derzeit einen "Wert" von 8,irgendwas €.
Es ist die Frage, aus welchen Gründen wer solche Münzen kauft. 20$ für 20$ klingt gut. Finde ich als Sammler deutscher Silbermünzen jedoch völlig normal. Ich weiß, dass der Silberwert sich beim Kauf der Münze nicht mit dem Nennwert decken kann, weil die BuBa die Dinger sonst nicht verkaufen würde (siehe 2010 die vorgezogene Ausgabe der letzten "guten" Silber-10er zum Nennwert und 2011 das Ende der 625er Silberzehner in ST).
Offenbar ist ein großer Teil der Käufer oder der Beschenkten in Kanada davon ausgegangen, dass die Silbermünze auch in etwa 20$ Silberwert hat. Wenn dann die Banken bei der Einzahlung solcher Münzen auch noch Zicken machen und sich das rumspricht, will natürlich jeder, der merkt, dass der Silberwert deutlich unter 20$ ist die Dinger möglichst schnell und möglichst zu 20$ los werden. Wenn Münzhändler diese 20$ Münzen dann frecherweise nur zum deutlich niedrigeren Silberpreis ankaufen ist der Tod dieser Münzen unvermeidlich.
Mich persönlich hat die Serie aus folgenden Gründen nicht angesprochen:
Zu hoher Nennwert für zu wenig Silber ('ne Viertel Unze? - war zu Höchstsilberpreisen von €-Gramm-Parität für meinen Geschmack schon zu teuer).
Die Motive waren teils schön gestaltet, haben mich aber thematisch meist nicht gefesselt.
Eine 27 mm Silbermünze stellt nicht das dar, was ich mir für 15€ als Münze vorstellen würde - auch 2011 nicht.
Also selbst dann, wenn ich mir das hätte leisten können, wäre das für mich keine reizvolle Münzreihe gewesen.
Nennwert-Silbermünzen an einem Markt zu platzieren, an dem es die Leute gewohnt sind, Nennwert und Metallwert nicht miteinander in Bezug zu bringen, ist eine hochriskante Sache. Da muss dann auch der Weg "zurück" vernünftig durchdacht sein, sons platzt das System, wenn der Silberwert fällt. Ähnliches wurde ja auch von britischen Gedenkmünzen zum Nennwert berichtet. Die wurden vertickt, aber nicht wirklich zum Nennwert zurückgenommen.
Wären die Leute sicher, dass sie immer und überall mindestens 20$ dafür bekommen, dann hätte die Serie bessere Bestands-chancen gehabt und es wären weniger bei Banken usw. abgeliefert worden.
Hier in DE ist ja das Finanzamt der Herr über die Münzausgaben.
Wie ist das in Kanada? Kann die RCM einfach Münzen mit Nennwert prägen und auf eigene Rechnung raushauen? Dann wundert mich die geplatzte Silber-20er-Blase nicht. Oder stellt die RCM die Dinger her und das Finanzamt haut die Dinger raus?. Bei letzterem macht das Finazamt den Reibach durch den Schlagschatz. Bei Rückeinlieferung würden Silber gegen Papier getauscht und das Finazamt hätte den Geldumlauf stabil gehalten (20$ aus dem Umlauf raus und 20$ wieder rein). Die RCM hätte für das Herstellen der Münzen etwas vom Finanzamt kassiert und niemand müsste weinen. Oder sehe ich das falsch?