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Habe auch eine kleine Frage zur Erhaltungseinschätzung...bin mir da wirklich nicht so sicher, da die Wappenseite ziemlich flach geprägt scheint und dadurch die Konturen sehr abgenutzt erscheinen. Das Stück hat guten prägeglanz...gab es bei den alten Badener so schlampige Stempel?
Es geht um 2 Mark Baden 1901. Hier die Bilder.
Eigentlich ist Silber nicht mein Gebiet, aber ich werde dennoch versuchen deine Frage zu beantworten. In wieweit der Prägeglanz noch da ist kann ich mit deinen Bildern nicht beurteilen, würde das Stück aber mindestens im besseren Bereich des vorzüglichen einstufen. Das ganze beruht allerdings auf der Sicht eines Doppelkronensammlers. Avers hat der Friedrich noch die Locken im Bart und auch an der Schläfe ist noch einiges an Prägedetail vorhanden.
Zumindest beim Gold ist Karlsruhe dafür bekannt auf Teufel komm raus geprägt zu haben. So hat fast jede Doppelkrone aus 1894 mehr oder weniger stark ausgeprägte Stempelrisse. Zumindest einer Teilauflage scheinen auch von vornherein Prägedetails an den Bartlocken gefehlt zu haben. Tendenziell ist diese Münzanstalt dafür bekannt viel in Eigenregie gemacht zu haben (etwa alternative Zahlen) und das ,,Qualitätsmanagement'' scheint auch nicht so ausgeprägt gewesen zu sein wie bei den anderen Einrichtungen. Daher würde es mich nicht wundern, wenn auch ein Bade der nicht in der stressigen Zeit der ersten Ausmünzung hergestellt worden ist, trotzdem eine Prägeschwache hat. Bei den Kaiserreich Münzen handelt es sich ja nicht um Sammleranfertigungen, sondern um Umlaufgeld
Ich würde denn auch noch ganz gerne etwas vorstellen:
Auf der Pro Seite stehen kaum vorhandener Abrieb, recht große Reste von Prägeglanz, eine frische Farbe, das volle Gewicht von 7,96g und die Tatsache, dass die meisten angebotenen Stücke schlechter sind. Die Contra Seite beinhaltet zahlreiche kleine Kratzer und die unvorstellbare Auflagenhöhe von mehr als 9,5 Millionen Exemplaren. Man wollte vermutlich damals den jungen Kaiser möglichst schnell im Geldumlauf sehen. Was auch erklären könnte warum sich verhältnismäßig wenig gut erhaltene Stücke herumtreiben.
Wie würdet ihr die Münze einschätzen? Reicht es ohne Magenschmerzen für ein volles vz? Ist das ein Stück, was man ,,nur'' nahe des Spotpreises mitnehmen kann oder ist ein Sammleraufschlag gerechtfertigt?
Viele Grüße
Alex