Erhaltungseinschätzung Münzen Altdeutschland

Hallo Kempelen,
zu Deinem Taler kann ich Dir nur mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Der Graveur der zweiten Reihe hat ganze Arbeit geleiste - der Taler ist nämlich nicht gut erhalten,
sondern durch seine Gravierkünste total verhunzt.
acsearch.info zeigt einen gut erhaltenen Taler ohne diese Spielereien:

Pfalz-Bayern-Taler-1547-Dav-9626.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befürchte fast, daß Du der einzige hier im Forum bist, der mit wirklich tiefem, grundlegendem,fundamentalem numismatischen Wissen ausgestattet ist.

Fällt mir eigentlich immer mal wieder auf. Ich hätte hier in diesem Fall
auch nix gecheckt. Bei genauerem hinsehen wirkt das Ganze tatsächlich
handgeschnitzt.

Ich bedanke mich mal für interessante, lehrreiche, aufklärende, kritische
und entlarvende Beiträge. Ich lese sie immer sehr gerne mit, auch wenn sie
Nicht unbedingt in meine Interessenbereiche fallen.

Merci. Und ich geh jetzt wandern.
 
Ich habe die Beiträge 499 bis 502 aus dem Thread "Bilder gut erhaltener Münzen Altdeutschland" hierher in den Diskussionsthread verschoben.

Hallo diwidat (Dieter)

Du meinst also die Münze wurde nachträglich von einem Graveur aufgearbeitet ?
Kann man zumindest davon ausgehen, daß der Taler original ist ?

Meine Motivation für das Münzen sammeln ist vor allem geschichtliches Interesse.
Ich bin aber kein Münzenfachmann, auch wenn ich (vor allem durch das Forum) schon einiges an Wissen angesammelt habe ;). Dieters Beiträge sind deshalb oft sehr hilfreich :).
 
Hallo Kempelen,
Du meinst also die Münze wurde nachträglich von einem Graveur aufgearbeitet ?
Kann man zumindest davon ausgehen, daß der Taler original ist ?
Um Deine Befürchtungen zu zerstreuen, die Silberscheibe ist die des Original Talers und auch echtes Silber -
nur - das Bild darauf ist nicht mittels eines Stempels gepräg worden.
Der Verschönerungsdrang des Schnitzers hat ihm ganz schön zugesetzt.

Folgende Überlegung - (Numismatiker wissen wie Münzbilder entstehen - setze ich mal voraus), alles was in einem Münzbild vertieft erscheint, muß
im Stenpel erhaben sein (bei der Buchstabenschrift ist es genau andersrum). Diese feinen Linien im Bart, in der Kleidung und z.B. auf dem Reichsapfel
würden im Stempel feine Erhöhungen erforden - und die auch noch dicht beieinander! wie lange die halten wenn sie gehärtet sind kannst Du Dir sicherlich vorstellen.
Also ist das schon technisch nicht machbar - und dann noch mit dieser Klarheit des Bildes, ich staune.

Nicht weinen - es grüßt diwidat
 
Leider ist es so, dass generell sehr viel an Münzen "herumgedoktort" und manipuliert wird.
Darüber wird in der Literatur nur sehr wenig mitgeteilt, bestenfalls in Katalogen und dort auch
nur ganz kurz "Henkelspur" (entfernter Henkel oftmals inkl. Ziselierung der Ränder) "gestopftes Loch" (manche Löcher sind so gut wieder verfüllt worden inkl. Modellierung der weggelochten Oberfläche, dass man es nicht sieht)
"geschnitzt", "nachgeschnitten" Felder geglättet" "ziseliert" "überarbeitet" "scharf gereinigt" das alles ließe sich beliebig fortführen.

Bei den Fehlprägungen kann man viel über Prägetechniken und Materialverhalten (moderner) Münzen erfahren.

Bei Talern gibt es nur weniges, was man machen kann: Auktionen besuchen oder besser noch: als manipiliert beschriebene Münzen vorab besichtigen, Börsen besuchen und Kontakt mit anderen Sammlern knüpfen....
Das ist alles sehr viel Arbeit und Mühe, es sei denn, es macht Spaß (Hobby)....
 
Ich persönlich habe mit den meisten von Dir beschriebenen Dingen, welche den alten Talern im Verlauf ihres Münzdaseins angetan wurden (Ösen angelötet usw) wenig bis garkeine Probleme, solange das Gesamtbild für mich in Ordnung ist. Im Gegenteil, ich suche speziell nach solchen Münzen, da sie in der Regel von vielen Sammlern verschmäht werden und daher meist zu einem günstigen Preis zu erhalten sind.

Bei modernen Schnitzereien, die das Münzbild (Prägebild) verfälschen und der Verkaufsförderung (letztendlich einem Betrug) dienen, hört bei mir der Spass auf.
 
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