Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Da kommt mir doch diese uralte Werbung in den Sinn:
"Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen ... wert."

FooFighter, klasse Neuerwerb - klasse Serie. Schön für dich - und schön für uns, dass uns daran teilhaben lässt!
Ich genehmige mir daraufhin mal ein Sonntagabendbier. Prost.
 
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Heute kam Post, und zwar von der 155. Auktion Dr. Reinhard Fischer. Eigentlich hatte ich dort nur bei einem Los mitgeboten und auch den Zuschlag erhalten. Aber da einige Lose liegengeblieben waren, habe ich im Nachverkauf noch bei zwei Stücken zugeschlagen. Es handelt sich um folgende Stücke:

Probe-Ausbeute-Speziestaler König Friedrich August I. 1824
Diese Ausführung mit dem unten gerade abgeschnittenen Brustbild sollte eigentlich das Münzbild von 1822/23 ablösen. Es gibt diese Ausführung auch als normalen Speziestaler 1824, welcher jedoch deutlich seltener ist. Der Ausbeute-Speziestaler hingegen wird immer mal wieder angeboten. Offiziell kam diese Ausprägung nicht in den Umlauf, sondern war eine Probe, da noch ein weiteres Münzbild entworfen wurde (siehe nächste Münze).

Ausbeute-Speziestaler König Friedrich August I. 1824
Dieses Münzbild kam dann tatsächlich zur Ausprägung und wurde von 1824 bis 1827 geprägt. Die hier gezeigte Münze bereichert meine Variantensammlung, denn von 1824 gibt es zwei Varianten. Die normale Ausführung hat eine kleinere "4" in der Jahreszahl. Deshalb wird in manchen Katalogen auch geschrieben: 1824 auch mit großer "4". Jedoch hat diese Variante noch eine weitere kleine Besonderheit, welche bisher in keinem Katalog erwähnt ist. Und zwar befindet sich hier hinter dem Münzmeisterzeichen "S" noch ein Punkt. Die anderen Münzen von 1824-1827 haben keinen Punkt hinter dem Mmz. Im künftigen AKS wird deshalb stehen: 1824 auch mit großer "4" und Punkt hinter dem Mmz.

P.S.: Dieses Stück war mein eigentlich ersteigertes Los. Mir hatte es auf den Auktionsbildern schon gefallen. In Natura sieht die Färbung noch um Längen besser aus, wie ich finde.

Vereinstaler König Johann 1865
Es handelt sich um die Variante mit fehlendem Querstrich im "A" von VEREINSTHALER. Eigentlich hatte ich diese Variante bereits (siehe hier), jedoch ist dieses Stück hier deutlich besser erhalten, weshalb ich es gegen mein altes ausgetauscht habe.
 

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Der Ausbeute-Speziethaler ist wirklich der Hammer, Rico. :cool:
Herzlichen Glückwunsch dafür! :)
 
Herzlichen Glückwunsch zu den Neuzugängen. Der Ausbeute-Speziestaler ist das Highlight. :respekt:
 
Mein heutiger Neuzugang ist wieder meiner Entscheidung geschuldet, auch Varianten zu sammeln. Und zwar habe ich diese "Macke" noch erweitert und beziehe nun auch die Ränder mit in die Unterscheidung der einzelnen Typen ein. Den Anfang macht der

2/3 Taler 1809 König Friedrich August I.


Der Münztyp (kleine Krone und Münzmeisterzeichen geteilt) wurde von 1808-1811 geprägt. Ich habe bereits ein Exemplar von 1811 in der Sammlung, wodurch eigentlich an diesem Münztyp bereits ein Häkchen war. Jedoch erfolgte im Jahr 1810 die Umstellung vom Laubrand auf den sogenannten Napoleonrand. Und diesen Unterschied wollte ich nun auch in meiner Sammlung mit aufnehmen. Deshalb nun neben dem 1811er mit Napoleonrand zusätzlich noch ein früheres Exemplar mit Laubrand.
 

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Wieder zwei Neuzugänge, bei denen es sich um Varianten von Münztypen handelt, welche ich bereits in der Sammlung hatte.

2/3 Taler 1817 König Friedrich August I.

Hier handelt es sich um die Variante "mit hängender Haarschleife". Diese kommt nur im Jahr 1817 vor. Habe noch ein Bild zum Vergleich beigefügt, wie die Haarschleife normalerweise aussieht.

Speziestaler 1813 König Friedrich August I.

Hier ist es wie mit dem 2/3 Taler aus dem vorherigen Beitrag. Der Münztyp mit breiter Krone und Münzmeisterzeichen S.G.H. wurde 1812 und 1813 geprägt. Die Umstellung von Laubrand auf Napoleonrand erfolgte 1810. Bis 1812 wurde dann ausschließlich der Napoleonrand verwendet. Im Jahr 1813 wurde wieder zurück auf den Laubrand umgestellt. Und da mein 1812 den Napoleonrand hat, habe ich mir nun noch die Variante mit Laubrand zugelegt.
 

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Und wieder hat meine "Varianten-Macke" zugeschlagen. Dabei muss ich sagen, handelt es sich bei folgender Münze um keine "offizielle" Variante. Das heißt, sie wird in keinem mir bekannten Katalog erwähnt. Nichts desto trotz finde ich persönlich, dass dieser Unterschied doch eine Erwähnung verdient hat. Und zwar handelt es sich um

Speziestaler 1807 König Friedrich August I. mit breiten Buchstaben Avers

Die Bezeichnung dieser Variante wurde von mir selbst gewählt. Kurz zur Erläuterung: Beim "Königstaler" aus dem Jahr 1806 ist bekanntermaßen der Kopf größer dargestellt als dann ab 1807. Ein weiterer Unterschied ist jedoch auch die Gestaltung der Buchstaben bei der Umschrift Avers. Diese sind beim Königstaler auch deutlich breiter und rundlicher. Ab 1807 sind sie deutlich schmaler und - vor allem bei den Buchstaben A und V gut zu erkennen - viel spitzer. Nun ist mir jedoch dieser 1807er Speziestaler aufgefallen, bei dem die Buchstaben auch noch breit und rund dargestellt werden, genau wie beim Königstaler von 1806. Offenbar wurden diese Buchstaben noch anfangs des Jahres 1807 verwendet und erst im Laufe des Jahres verschmälert. Ich habe auch diverse Münzsuchmaschinen nach 1807er Speziestalern durchforstet. Dabei ist mir kein weiteres Exemplar mit den breiten Buchstaben über den Weg gelaufen. Von daher scheint es sogar eine recht seltene Variante zu sein.

Zum Vergleich habe ich auch nochmal beide Bildseiten nebeneinander gestellt. Der Unterschied dürfte gut zu erkennen sein.
 

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Mein heutiger Neuzugang läuft unter der Rubrik "Randschriftvariante". Diese Unterscheidung ist auch in keinem mir bekannten Katalog erwähnt, ist aber meiner Meinung nach auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Und zwar steht in den Katalogen immer nur die Anmerkung: "Randschrift GOTT SEGNE SACHSEN". Das ist inhaltlich auch richtig. Allerdings wurde im Laufe der Zeit die Gestaltung der Randschrift verändert. Damit meine ich nicht die Buchstaben, sondern die Räume zwischen den einzelnen Worten. Hier zunächst mal die Auflistung der insgesamt 4 Randschrifttypen, welche es unter König Friedrich August I. zwischen 1816 (Einführung der Ringprägung) und 1827 gab.

Typ 1: 1816 (Probe-Speziestaler "Schlafrocktaler")
Typ 2: 1817-1819
Typ 3: 1819-1823
Typ 4: 1824-1827

Hier mal ein Bild dazu, wobei ich mich auf die Bereiche zwischen den Worten SACHSEN und GOTT beschränkt habe:

Randtypen.jpg



Mein Neuzugang wurde vom Münztyp her von 1817-1821 geprägt. Und wie ihr anhand der o.g. Jahreszahlen sehen könnt, erfolgte im Jahr 1819 eine Umstellung des Randes von Typ 2 auf Typ 3. Da ich bereits den Speziestaler von 1818 mit dem Randtyp 2 in meiner Sammlung habe, wird diese nun durch den

Speziestaler 1820 König Friedrich August I.

mit Randtyp 3 ergänzt. Eine kleine Besonderheit gibt es im Jahr 1819, denn die Umstellung von Typ 2 auf Typ 3 erfolgte mitten im Jahr. Das heißt, dass es vom Jahrgang 1819 beide Varianten gibt.

Lrz. 38 - Speziestaler Sachsen 1820.jpg
 
Nach über einem Monat Pause nun endlich wieder zwei Neuzugänge, und dann auch noch ganz besondere! Es handelt sich um zwei Stücke aus der Sammlung Horn, welche bei der 45. Künker eLive Auktion versteigert wurden.

Das erste Stück läuft wieder unter der Rubrik Variante. Es handelt sich um den

1/6 Taler 1817 König Friedrich August I.

Diesen Münztyp hatte ich zwar schon in meiner Sammlung, aber hier liegt offenbar eine kleine Besonderheit vor. Dies wurde in der Auktion so nicht angepriesen. Und ehrlich gesagt habe ich auch in keinem der mir vorliegenden Kataloge etwas darüber gelesen. Auch bei meiner Suche im Netz habe ich kein vergleichbares Stück gefunden. Es ist sozusagen eigentlich gar keine "offizielle" Variante. Ich selbst habe aber für mich entschieden, es zu einer zu machen und sie in meine Sammlung aufzunehmen. Schaut man sich nämlich mal die Haarschleife des Königs genauer an, so fällt auf, dass diese offen ist!! Das habe ich bei noch keiner einzigen Münze mit diesem Motiv gesehen, egal ob 1/6 Taler, 1/3 Taler, Spezies- oder Ausbeutetaler. Die Haarschleife ist sonst immer geschlossen. Habe auch mal ein Vergleichsfoto angefügt.

Über das zweite Stück freue ich mir riesig. Es ist der

1/6 Taler 1860 König Johann, Mmz. F

Dieses Stück ist sehr selten. Mit dem Münzmeisterzeichen "F" für Gustav Theodor Fischer wurden nur wenige Stücke geprägt, da er 1860 verstarb. Im selben Jahr übernahm Gustav Julius Buschick das Amt des Münzmeister und verwendete sein Kürzel "B". Jaeger gibt zwar für 1860 F eine Zahl von 21.700 Stück an. Dies kann aber rechnerisch unmöglich stimmen, da er sich insgesamt bei den Prägezahlen des 1/6 Talers unter Nr. 113 vertan hat. Im Katalog von Lorenz ist unter Nr. 170 für 1860 F angegeben: "kein Prägenachweis, wahrscheinlich im Jahrgang 1860 der Nr. 171 (Mmz. B) mit enthalten." Von daher wird eine genaue Angabe leider nicht möglich sein. Aber aufgrund des Auktionsvorkommens in den letzten Jahren kann man durchaus von einer sehr seltenen Münze ausgehen.

Interessanter Aspekt: im Hause Künker schien es gar nicht aufgefallen zu sein, dass hier die seltene Ausführung 1860 F angeboten wurde. Denn zum einen wurde im Text nicht darauf hingewiesen, und zum anderen wurde diese Münze in einem Lot gemeinsam mit einem 1/6 Taler von 1861 angeboten, wobei der Start- und Schätzpreis für beide Münzen zusammen bei 40 EUR lag!!

SIXBID.COM - Experts in numismatic Auctions

Allerdings war ich (leider) nicht der einzige Bieter, dem dies aufgefallen war. Demzufolge ging der Preis auch ordentlich über den Schätzpreis hinaus.
 

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Schöne Stücke. Beim Sechsteltaler scheint mir aber ein völlig anderes Portrait vorzulegen. Die Locken fallen insgesamt anderes und das Gesicht ist runder.
 
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