15 Rupien 1916 Variante B - echt oder falsch?

Mit dem Fertigungszeitraum meine ich die Zeit, die der Goldschmied benötigte, um die Stempel für die 15- Rupienstücke zu schneiden, also vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt. Von Barduleck und Burdette wissen wir, dass dies unter normalen Bedingungen ca 2 Monate dauern konnte, rein mutmasslich könnte Vithiare also im Februar mit der Stempelherstellung begonnen haben. Damit hätten wir zwei der vier Monate erklärt. Die Zeit von Ende Dezember bis Mitte Februar ( bloss 6 Wochen ! ) wird vermutlich schnell rumgegangen sein. Niemand war wirklich vom Fach, alle mussten sich, so gut es ging, kundig machen, die zur Verfügung stehende Ressourcen sichten und zusammenziehen und natürlich geeignetes Personal ausfindig machen. Vithaire arbeitete in Daressalam. Wie ist Schumacher auf ihn aufmerksam geworden ? Wie wurde er angeworben ? Wie schnell ging so etwas in einem Land in dem der Krieg tobte ? Die 6 Wochen können unter solchen Umständen eine kurze Zeit gewesen sein.
 
Schön gefunden! Über den Veld Pond habe ich schon gehört und berichtet; als ich hier den Kraal Pond gesehen habe ist mir noch einmal der Gedanke über das Schicksal der 15 Rupien-Rohlinge aufgekommen:
Hieß es nicht, dass das restliche Gold an einen reichen Araber verkauft wurde. Hier im Post wurde darüber bestimmt schon berichtet. Aber wie sieht es mit den fertigen Rohlingen aus?
 
Schön gefunden! Über den Veld Pond habe ich schon gehört und berichtet; als ich hier den Kraal Pond gesehen habe ist mir noch einmal der Gedanke über das Schicksal der 15 Rupien-Rohlinge aufgekommen:
Hieß es nicht, dass das restliche Gold an einen reichen Araber verkauft wurde. Hier im Post wurde darüber bestimmt schon berichtet. Aber wie sieht es mit den fertigen Rohlingen aus?

Schade, dass Schumacher überhaupt nicht darauf eingeht, wie weit die Rohlingsproduktion der Verprägung vorausging. Anhand seiner Angaben zum Fertigungstempo im Flaschenhals Justierung ( ca 200 Ronden pro Tag , wie Schumacher i Metal u. Erz schreibt ) und des Prägeprotokolles für August/September könnte man da sicher eine Vermutung anstellen. Ob sich vielleicht am Ende ein Rondenüberschuss von 200 Stück ergibt und sind das dann eventuell die " 200 letzten Münzen " , die Schumacher in der Nacht vor dem belgischen Einmarsch vergraben hat ? Nur eine Idee, die mir spontan so kam, doch bei Gelegenheit versuche ich mal, das zu berechnen.
 
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Das ist natürlich möglich, zumal Anfangs auch der Terminus "Münzen" und "Rohlinge" gerne verwechselt wurde. Ich bin auch dabei dieser Frage nachzugehen.
 
Eine kurze Berechnung:

15.04.16 (Mittwoch ) : Schumacher legt Schnee die ersten 15- Rupienstücke vor ( Quelle : Metall u. Erz, 7/18 )
05.09.16 ( Sonnabend ) : Letzte Münze geprägt, Stempel ausgebaut ( Quelle: Kriegstagebuch, unveröffentlicht )

Zwischen diesen Eckdaten liegen 21 Wochen. Die Woche gerechnet zu 6 Arbeitstagen ergeben sich 126 Arbeitstage, womit bei einer durchscnittlichen Arbeitsleistung von 200 justierten Ronden pro Tag rein theoretisch möglich war 25.200 Ronde prägefertig herzustellen .

Natürlich bleibt das eine Milchmädchenrechnung, wenn man nicht folgende Daten miteinbezieht:
- wie stetig war die Versorgung mit unjustierten Ronden ?
- wurde wirklich jeden Tag justiert ?

Die Prägungen fanden jedenfalls , zumindest im August bis September nicht täglich statt.
Laut dem für diesen Zeitraum erhaltenen Protokoll wurde geprägt am:
12.08.16 ( Sonnabend) = 1228 Stk
14.08.16 ( Montag) = 332 Stk
22.08.16 ( Dienstag) = 1095
23.08.16 ( Mittwoch) =250
31.08.16 ( Donerstag) = 1395
05.09.16 ( Dienstag) = 654

Kann man dies Zahlen vielleicht so deuten, dass ( zumindest im August/September ) ein Mal pro Woche ( pro Zeitraum von 7 Tagen ) geprägt wurde ? Dann decken sich die Prägezahlen so in etwa mit Schumachers Angaben zur wöchentlichen Justierleistung, was möglicherweise den Schluss erlaubt, dass ziemlich stetig Hand in Hand gearbeitet wurde, ca 5- 6 Tage Justieren wurden gefolgt von ca 2 Prägetagen. Möglicherweise war der 05.09 der erste Prägetag in solch einem Zyklus ?

Jetzt habe ich noch mal ganz schematisch gedacht:
21 Produktionswochen zu 6 Arbeitstagen, bestehend aus 4 Justiertagen, 2 Prägetagen, 1 Ruhetag ergeben eine theoretische Justierleistung von 16.800 Ronden, damit sind wir so ziemlich in der Nähe der in den Quellen angegebenen Auflagezahlen.
 
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Ich komme auf andere Wochentage: http://www.linker.ch/eigenlink/wochentag.htm
Keesuit hat die Produktionszahlen der Goldmünzenabrechnung analysiert und 2014 in "De Muntmeester" in englischer Sprache veröffentlicht (The Gold Coin Account Register of the Tabora Mint found in Brussels Archives. De Muntmeester 9 (4), 4-15). Interessant war dabei eine große Ablieferungspause im Juli von über 2 Wochen.
 
Ich komme auf andere Wochentage: http://www.linker.ch/eigenlink/wochentag.htm
Keesuit hat die Produktionszahlen der Goldmünzenabrechnung analysiert und 2014 in "De Muntmeester" in englischer Sprache veröffentlicht (The Gold Coin Account Register of the Tabora Mint found in Brussels Archives. De Muntmeester 9 (4), 4-15). Interessant war dabei eine große Ablieferungspause im Juli von über 2 Wochen.

Fehler gefunden und berichtigt. Mir war nicht aufgefallen, dass ich den Kalender auf 1916 vor Christus gestellt hatte:(

Und aus irgeneinem Grund hatte ich bis eben auch nur die letzte Seite des Prägeprotokolls und wuste nicht, dass Kees hiezu bereits etwas veröffentlicht hatte. Wie schön, dann haben mir meine Überlegungen zumindest einen Zuwachs meiner Unterlagen beschehrt.
 
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