ein blauer Ring

Mein Salz hat die Suppe gut gewürzt. Jetzt fehlt nur noch das Fleisch:

Wie wird so ein 5 EUR-Stück mit dem Polymerring überhaupt gefertigt?
Ist es im Hinblick auf die Fertigung überhaupt möglich, dass es separate Ringe gibt?
Ist schon irgend etwas in der Form aufgetaucht?

Fehlt noch was?

Moin Moin,

die Prägung der 5er ist etwas aufwendig, da die Ronden nur in München und in Stuttgart (angeblich wohl auch in Karlsruhe) zur Komplettronde gefügt werden.

Der Ablauf ist so:

1. Lieferung der Monometallvorprodukte an alle 5 Prägestätten zur selbstständigen Rändelung und Pillenlochstanzung
2. Transport der einzelnen Rondenteille nach München oder Stuttgart (und Karlsruhe) zur Fügung zur Komplettronde auf speziellen Maschinen
3. Rücktransport an die einzelnen Prägestätten zur Prägung

Nach der Prägung müssen Pille und Polymer eine Auspresskraft von ca. 800 kN standhalten. Damit besteht fast so eine starke Verbindung wie bei unseren Bimetaller zu 1 Euro und 2 Euro.

Aber da das Polymer nach Prägung eh etwas "unförmig" ist, lässt sich leicht unterscheiden, ob es um ein ungebrauchtes Münz(ronden)teil handelt, oder durch Gewalteinwirkung von Pille und Ring getrennt wurde.

Beste Grüße
michel008
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm... Mir stellt sich grade die Frage, was Hamburg und Berlin nicht können, die südlichen Prägestätten aber doch...

Ist irgendetwas über die Prägemaschinen bekannt? Es sieht ganz danach aus, das der zusätzliche "Aufwand" auch besondere Vorrichtungen bedingen.

Und weiter gedacht... ich zweifle jetzt einfach einmal die Existenz eines Polymerrings an. Kann es nicht sein, dass er erst im Zuge der Entstehung der Komplettmünze entsteht?

Und für Sammler von Fehlprägungen/Varianten interessant: Wenn die Farbe des Polymerrings die Prägestätte symbolisiert, die Fügung der Münzen aber lediglich in D und F (und G) erfolgt, was wäre wenn J und A mit Münzen beliefert werden würde, die einen "falschen" Polymerring haben?

Und wer jetzt noch nicht ausgestiegen ist:
(1) Wie könnte man dies "beweisen"?
(2) Ist es überhaupt legitim zu sagen: Die Münze wurde in der Prägestätte x geprägt?

zu (1): Eventuell über das Rollpapier?
zu (2): Meiner Ansicht nach NEIN, oder zählt da die Fertigung des gerändelten Ringes als Urheber der Prägestätte? Mit diesem Argument würden in vielen Ländern die Rondenhersteller als "Prägestätte" in den Katalogen stehen. Ist aber nicht so.

Ich hoffe, ich rede hier nicht von kaltem Kaffee...
 
Und weiter gedacht... ich zweifle jetzt einfach einmal die Existenz eines Polymerrings an. Kann es nicht sein, dass er erst im Zuge der Entstehung der Komplettmünze entsteht?

Nein, wenn ich schreibe dass es einzelne Polymerringe gibt, hat das schon seine Richtigkeit.

Und für Sammler von Fehlprägungen/Varianten interessant: Wenn die Farbe des Polymerrings die Prägestätte symbolisiert, die Fügung der Münzen aber lediglich in D und F (und G) erfolgt, was wäre wenn J und A mit Münzen beliefert werden würde, die einen "falschen" Polymerring haben?

Und wer jetzt noch nicht ausgestiegen ist:
(1) Wie könnte man dies "beweisen"?
(2) Ist es überhaupt legitim zu sagen: Die Münze wurde in der Prägestätte x geprägt?

Was macht man erst, wenn man eine Münze aus Prägestätte X, mit Polymerfarbe Y und Rändelung Z vorliegen hat? Theoretisch möglich! :D

Wo die Prägung erfolgte ist relativ einfach zu sagen, da jede Münze auch eine Münzzeichen hat. Nur ist der Fehler dann halt einer anderen Prägestätte zuzuschreiben.

Die Zeit wird zeigen, ob solche Verwechslungen auftauchen...

Beste Grüße
michel008
 
Moin Moin,

der sehr heiße Tag liegt zwar bereits in den letzten Zügen und das Bett ruft, aber ....... meine Anmerkungen im zitierten Text


Hmm... Mir stellt sich grade die Frage, was Hamburg und Berlin nicht können, die südlichen Prägestätten aber doch...
Das Ganze wurde "dort" entwickelt und nur dort sind / waren die Maschinen zur Herstellung der für diese Prägung erforderlichen, im Ausgang aus drei Teilen bestehenden, besonderen Komplettronden vorhanden.

Ist irgendetwas über die Prägemaschinen bekannt? Es sieht ganz danach aus, das der zusätzliche "Aufwand" auch besondere Vorrichtungen bedingen.
Nein, nicht unbedingt. Da die Prägung auf den im "Rohzustand" aus drei "Roh"Teilen bestehenden und vor der Prägung zu Komplettronden zusammengefügt werden, bedingt es m.W. keiner besonderen Vorrichtung. Den Prägemaschinen sollte es egal sein, ob da eine Ronde mit oder ohne Polymereinlage zum Bearbeiten kommt.
Wie das Ganze am Ende aussieht, bestimmt der Prägedruck, der wie für jede Prägung auf den jeweiligen Rondentyp optimal einjustiert wird.


Und weiter gedacht... ich zweifle jetzt einfach einmal die Existenz eines Polymerrings an. Kann es nicht sein, dass er erst im Zuge der Entstehung der Komplettmünze entsteht?
Anzweifeln darf man letztlich alles ;), aber Fakt ist, dass die Polymerringe als Einzelstücke existent sind und NEIN, nicht "im Zuge der Entstehung der Komplettmünze entstehen".
Da würden mich entsprechende Vorstellungen / Vorschläge der Durchführung interessieren.
Wie "michel008" bereits geschrieben hat, wurden diese für die fünf Prägeanstalten in unterschiedlichen Blautönen hergestellten Ringe auf speziellen Maschinen in D und F erst mit den Pillen vereint, diese Gebilde dann nach Einlegen in die zuvor in jeder Prägestätte mit der Rändelung (hier Randschrift) und einer entsprechenden Ausstanzung versehenen Ringe eingelegt und in einem weiteren Prozessschritt durch einen Prägevorgang unter für ein Zusammenfügen optimiertem Druck mit Blindstempeln in D und F hergestellt.
Diese Komplettronden werden dann an die jeweilige Prägestätte zurück geliefert und dort später den Maschinen für die Prägung zugeführt.


Und für Sammler von Fehlprägungen/Varianten interessant: Wenn die Farbe des Polymerrings die Prägestätte symbolisiert, die Fügung der Münzen aber lediglich in D und F (und G) erfolgt, was wäre wenn J und A mit Münzen beliefert werden würde, die einen "falschen" Polymerring haben?
Im Normlafall selbstverständlich NEIN.
Die die Herstellung der Komplettronden durchführenden Prägestätten D und F sind bestimmt in der Lage, die mit den Rändelungen von z.B. J angelieferten Ringe auch mit den für sie entsprechend vorbereiteten Polymerringen mit Pille zu kombinieren.
Alles was da dabei falsch läuft, ergibt wie immer die von uns "Münzenschrottsammlern" trotz "Belächlungen" :newwer: so geliebten Fehlprägungen (es gibt sie auch hier --- in der letzten M&S wurde von diesem Münztyp ein "Monometaller" vorgestellt. Desweiteren soll auch Material zu den Fehlprägungstypen "Komplettronde und "allein geprägter Ring" existieren).


Und wer jetzt noch nicht ausgestiegen ist:
(1) Wie könnte man dies "beweisen"?
Man muss nur auf das Mz gucken. Für Wissende geht es ja auch noch aus den E's der Randschrift hervor :).

(2) Ist es überhaupt legitim zu sagen: Die Münze wurde in der Prägestätte x geprägt?
Warum soll das hier plötzlich nicht mehr legitim sein ?? :(
Es ist doch hier bezüglich der die Prägestätten charakterisierenden Arbeitsschritte nichts anders gelaufen als bei den bisherigen Prägungen. Abweichend von dem bisherigen Vorgehen in Deutschland wurde nur die erforderliche Herstellung von Kopmlettronden vorgenommen, die Prägung der Münzen erfolgt(e) aber, wie bisher in Deutschland üblich, auch hier gemäß Vorgabe ausschließlich in der Prägestätte des sichtbaren Mz.
Auch das vor der Herstellung der Komplettronden durchgeführte Aufrollen der prägestättenspezifischen Rändelung (Randschrift) erfolgt(e) hier wie üblich in der später die Prägung durchführenden Prägestätte. Das heißt, dass man darüber wie gewohnt zusätzlich die später die Prägung durchführende Prägestätte erkennen kann.


zu (1): Eventuell über das Rollpapier? -------> Wäre noch eine zusätzliche Möglichkeit, aber die verlässlichere Aussage macht das Mz
zu (2): Meiner Ansicht nach NEIN, -------> Zu dieser m.E. falschen Ansicht siehe bei Punkt 2). Ich kann sie jedenfalls absolut nicht nachvollziehen.
oder zählt da die Fertigung des gerändelten Ringes als Urheber der Prägestätte? -------> Auch diese Frage beantwortet sich über meine Ausführungen bei Punkt 2)
Mit diesem Argument würden in vielen Ländern die Rondenhersteller als "Prägestätte" in den Katalogen stehen. Ist aber nicht so
Mit dieser Feststellung wird doch einiges durcheinander geworfen. Die Rondenhersteller liefern in Deutschland grundsätzlich nur gestauchte Ronden oder Rondenteile.
Alle weiteren Schritte zu einer Münze mit auf eine spezielle Prägestätte hinweisenden zusätzlichen Identitätsmerkmalen erfolgen dann auch in diesen.
Dadurch ist es doch gar nicht möglich, dass die Rondenhersteller als "Prägestätte" aufgeführt sein würden / müssten :eek:.


Ich hoffe, ich rede hier nicht von kaltem Kaffee... -------> ???
 
Hmm... Mir stellt sich grade die Frage, was Hamburg und Berlin nicht können, die südlichen Prägestätten aber doch...

Ist irgendetwas über die Prägemaschinen bekannt? Es sieht ganz danach aus, das der zusätzliche "Aufwand" auch besondere Vorrichtungen bedingen.
Ob Hamburg und Berlin das können ist unklar; sie dürfen es einfach nicht. Auf diese mehrteilige Münze/Ronde Technologie gibt es ein Patent, Antragsteller sind das Bayrische Münzamt und die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg, sowie die Firmen Saxonia und Crane. Hamburg und Berlin müssten die Technologie (kostenpflichtig) lizensieren.

Es handelt sich um eine speziell entwickelte Maschine der Firma Schuler Pressen in der Ringe, Pille und Polymerringe in einem Arbeitsgang zur Ronde gefügt werden.
 
Nein, wenn ich schreibe dass es einzelne Polymerringe gibt, hat das schon seine Richtigkeit.[...]

Danke für die Klarheit :)

[...]Es ist doch hier bezüglich der die Prägestätten charakterisierenden Arbeitsschritte nichts anders gelaufen als bei den bisherigen Prägungen. Abweichend von dem bisherigen Vorgehen in Deutschland wurde nur die erforderliche Herstellung von Kopmlettronden vorgenommen, die Prägung der Münzen erfolgt(e) aber, wie bisher in Deutschland üblich, auch hier gemäß Vorgabe ausschließlich in der Prägestätte des sichtbaren Mz.
Auch das vor der Herstellung der Komplettronden durchgeführte Aufrollen der prägestättenspezifischen Rändelung (Randschrift) erfolgt(e) hier wie üblich in der später die Prägung durchführenden Prägestätte. Das heißt, dass man darüber wie gewohnt zusätzlich die später die Prägung durchführende Prägestätte erkennen kann.

Ok, michel008 hat es ja schon geschrieben, und ich es überlesen: Komplettronden! Das war der Schritt, bei dem es bei mir hakte. Ebenso wusste ich nicht, dass die Münzen ganz normal ein Mz haben :oops:, ich dachte es gab nur eine Codierung über die Randschrift. Der Rest ist dadurch selbsterklärend. Ich bin nur gespannt, ob bald Münzen mit dem Szenario falscher Ring/falscher Rand auftauchen!

Sorry für die versalzene Suppe.
 
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