15 Rupien 1916 Variante B - echt oder falsch?

Passend zu diesem Thread : Dar- es - Salam - Kigoma über Tabora. Anschluss an die Götzen garantiert :

Es sind sogar ein paar Bilder aus der Eisenbahnwerkstatt in Tabora zu sehen, aus anderen Werkstätten allerdings mehr. Überall sieht es so aus wie im Jahr 1916.
 
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Danke für den interessanten Beitrag. Die Fa. Jos. Hansen & Söhne (auf dem Schild bei 14:02) gibt es übrigens heute noch Home | Jos Hansen & Soehne
Das Bild auf 18:41 ist hier auch schon bekannt: Die Kanonenbestückung stammt von der versenkten SMS Königsberg und wurde auf die Graf Götzen geladen.

Eine Frage bleibt mir aber noch: Woher weißt Du, wie es dort vor 100 Jahren aussah? :D
 
Was hatte Schumacher in seinen Taschen ?

Viele von den Taboranern hier im Forum und sicher auch viele andere von Euch, werden den Artikel über das 15- Rupienstück in der Sommerausgabe von " Münzen und Sammeln " gelesen haben. Im Gegensatz zu dem Stückchen aus " Münzenrevue " vom Vorsommer ein wirklich gelungener Artikel , der sich mit Fragen beschäftigt, über die wir hier in diesem Thread auch schon nachgedacht haben.
Eine der Fragen, hatten der Autor des Artikels, navada51 und ich vergangenen Herbst berührt, nämlich die nach einem eventuellen Rest an Ronden, der am 5. September, als die Münze geschlossen wurde möglicherweise noch übrig geblieben sein könnte. Schumacher schreibt 1973 in den GIG, in der Nacht vor dem Fall Taboras habe er 200 Münzen vergraben, 40 Stück habe er in seine Kleidung eingenäht,bis auf eines ( Typ A ) , das heute in Bochum zu sehen ist, seien diese Stücke aber von den Engländern entdeckt worden. Hat es sich hier um Münzen gehandelt oder bloss um noch unbeprägte Ronden ?
Ich hatte der Tatsache, dass es sich bei dem einen besonders gut versteckten Exemplar um Typ A handelt nie eine grössere Bedeutung beigemessen und es als Zufall hingenommen, doch da aller Voraussicht nach in Lulanguru fast ausschliesslich Münzen des Typ B geprägt wurden, bedeutet dies wohl, dass es sich bei diesem besonderen Exemplar möglicherweise um eine der ersten Münzen aus der Eisenbahnwerkstatt handeln könnte, die Schumacher entweder als Löhnung erhalten hat oder die vielleicht nie abgerechnet wurde ? Im April diesen Jahres war ich etwas darüber gestolpert, dass die Abrechnung der Erstablieferung um 20 Stück von dem abweicht, was Schumacher selbst mitteilt ( Neuzugänge in eurer Münzsammlung ) .
Falsche Erinnerung oder etwa doch nicht ? Haben Schumacher und Schnee " halbe- halbe " gemacht. ( Wie hiess das 1908 in Hamburg ? " Zu Versuchszwecken " Aber ich will nicht abschweifen, nur so ein Gedanke, den ich mal woanders weiterdenken kann )
Ob sich diese Stücke dann eventuell unter den 40 Stücken aus der Kleidug befunden haben ? Oder hat Schumacher unbeprägte Ronden mitgenommen, zusätzlich zu dem einen Stück vom Typ A ?
Wieder ein paar neue Fragen.
 
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Ich weiß selbstverständlich nicht was er wirklich in seinen Taschen hatte. Nur ich an seiner Stelle hätte die Münzen mitgenommen, statt Ronden wenn ich es mir aussuchen konnte. Einfach aus zwei praktischen Aspekten. Einmal waren die Münzen Geld, die ronden nur bedingt eintauschfähig. Zum zweiten dürfte Schumacher durchaus schon klar gewesen sein das es sich bei seinen Stücken um gewisse Raritäten handeln dürfte.

Trotzdem würde ich gern eine Ronde vom 15 Rupienstück einmal ansehen dürfen.
 
Deinen Geburtstags-Eintrag in dem anderen Thema habe ich zuvor gar nicht gefunden. Darüber hinaus hatte ich es versäumt, dazu in dem Artikel Bezug zu nehmen. Zwei Möglichkeiten halte ich für möglich: (1) Wie Du schon erwähnt hast, hat Schumacher im Laufe der Zeit 20 Stück hinzuerdacht. (2) In der Goldmünzenabrechnung steht in der Spalte "Anerkannt der Münze" eine geschweifte Klammer, die auch die 120 Stück der nächsten Prägung umfasst. So kam mir die Idee, dass er die 80 Münzen vom 15.4. und 20 von den 120 v. 20.4. Schnee vorgelegt hat.

Ich tue mir mit Aussagen nach (1) immer sehr schwer, da man damit weiter denken könnte, dass Schumacher mehr oder weniger Quatsch erzählt hätte und gedanklich dann so weit gehen würde, das man eigentlich nichts über die Prägung in Tabora wüsste. Dann wären wir wieder am Anfang und steckt resigniert den Kopf in den Sand. Ich traue mir ferner auch nicht zu Schumachers Quellen in einer Abstufung von absolut vertrauenswürdig bis zu nicht vertrauenswürdig einzustufen.
 
Deinen Geburtstags-Eintrag in dem anderen Thema habe ich zuvor gar nicht gefunden. Darüber hinaus hatte ich es versäumt, dazu in dem Artikel Bezug zu nehmen. Zwei Möglichkeiten halte ich für möglich: (1) Wie Du schon erwähnt hast, hat Schumacher im Laufe der Zeit 20 Stück hinzuerdacht. (2) In der Goldmünzenabrechnung steht in der Spalte "Anerkannt der Münze" eine geschweifte Klammer, die auch die 120 Stück der nächsten Prägung umfasst. So kam mir die Idee, dass er die 80 Münzen vom 15.4. und 20 von den 120 v. 20.4. Schnee vorgelegt hat.
Das klingt plausibel. Die Ausprägung der 2. Charge, die erst am 20. April 1916 abgerechnet wurde , kann durchaus am 15. April begonnen haben. Hier hast Du mich auch auf einen neuen Gedanken gebracht. Ich hatte mir bei der Formulerung " dem Gouverneur vorgelegt " immer vorgestellt, dass Schumacher Schnee die Münzen in dessen Dienstzimmer präsentiert hat und stiess mich daran, dass es so einfach möglich gewesen sein soll, nicht abgerechnete Münzen aus der Prägeanstalt mitzunehmen. Auch wenn man die provisorischen Umstände in Betracht zieht, klingt dies unwahrscheinlich. Geldfabrik gespielt haben die Taboraner nicht. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Schnee die Münze inspiziert hat. Dann wäre es durchaus vorstellbar, dass Schumacher ihm neben den ersten 80 ablieferungsbereiten Exemplaren noch weitere Münzen zeigen konnte.
Im " lebaften Gespräch " mit Jaeger, auf das im 9. Jaeger hingewiesen wird, ist nicht von einer bestimmten Stückzahl die Rede, doch nach einem halben Jahrhundert war dies vermutlich irrelevant.

Ich tue mir mit Aussagen nach (1) immer sehr schwer, da man damit weiter denken könnte, dass Schumacher mehr oder weniger Quatsch erzählt hätte und gedanklich dann so weit gehen würde, das man eigentlich nichts über die Prägung in Tabora wüsste. Dann wären wir wieder am Anfang und steckt resigniert den Kopf in den Sand. Ich traue mir ferner auch nicht zu Schumachers Quellen in einer Abstufung von absolut vertrauenswürdig bis zu nicht vertrauenswürdig einzustufen.
Nein, als Quatsch fasse ich Schumachers Angaben nicht auf, doch auf Widersprüche stürzt man sich immer gern. Wer den Artikel über Schumacher im Spaichinger Heimatblatt liesst, bekommt durchaus das Bild eines aufrechten Menschen vermittelt. Aber niemand ist nur edel, hilfreich und gut. Auch Schumacher nicht. Du hattest ja auch angedeutet, dass die Prägepause nach dem Umzug nach Lulanguru etwas kaschiert wird. Und wer hat Schumacher 40 Elephanten ausgezahlt, wo doch die Stücke wohl streng rationiert waren ? Berichte über Münzbeamte, die den eigenen Vorteil im Auge haben, gibt es seit der Antike. Aber ich möchte die überlieferten Fakten auch nicht überinterpretieren, das ist ja natürlich die Gefahr bei der kritischen Quellenbetrachtung.
 
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[...]Hier hast Du mich auch auf einen neuen Gedanken gebracht. Ich hatte mir bei der Formulerung " dem Gouverneur vorgelegt " immer vorgestellt, dass Schumacher Schnee die Münzen in dessen Dienstzimmer präsentiert hat und stiess mich daran, dass es so einfach möglich gewesen sein soll, nicht abgerechnete Münzen aus der Prägeanstalt mitzunehmen. [...] Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Schnee die Münze inspiziert hat. Dann wäre es durchaus vorstellbar, dass Schumacher ihm neben den ersten 80 ablieferungsbereiten Exemplaren noch weitere Münzen zeigen konnte.[...]

Schön, dass ich Dich auf die Idee gebracht habe. Soweit hatte ich selbst noch gar nicht gedacht! Aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass Gouverneur Schnee auch persönlich vorbei kam. Warum auch nicht, es war ja unter anderem seine Idee und er hat Schumacher extra aus Sekenke berufen. Schließlich will man dann auch sehen, was bereits geschafft worden ist.

[...] Und wer hat Schumacher 40 Elephanten ausgezahlt, wo doch die Stücke wohl streng rationiert waren ? Berichte über Münzbeamte, die den eigenen Vorteil im Auge haben, gibt es seit der Antike. Aber ich möchte die überlieferten Fakten auch nicht überinterpretieren, das ist ja natürlich die Gefahr bei der kritischen Quellenbetrachtung.

Ich hoffe Da interessieren mich auch weitere Meinungen. Schön, dass bei Diskussionen immer wieder neue Ideen kommen :)
 
Ein wenig nostalgisch macht einen das schon.

Mir wurden derweil zwei Elefanten Typ A angeboten, beide in etwa VZ- (viel besser sind die eh nie).
Gewicht wären einmal 7,05 und einmal 7,07 gr.
Würdet Ihr die also "zu leicht" einstufen?

Aus Gründen der Diskretion verzichte ich auf Fotos, da noch kein Geschäft abgeschlossen wurde.
 
Schau mal im Elephantenthread, irgendwo gibt es eine Aufstellung der leichtesten Stücke, die wir gefunden haben, dieses Jahr wurde irgendwo einer mit 6,9 g versteigert. Das Gewicht ist bei den 15 Rupien viel weiter gestreut, als das Remedium erlaubt.
Eine Einschätzung ohne Bilder ist aber nicht möglich.
 
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