......Forsche weiter, es scheint eine Pionierarbeit zu sein, Deine Ergebnisse werden vielen zukünftigen Sammlern helfen.
Zum nachträglichen ?
A) Öffnen und B) Verschließen von Kursmünzensätzen frage ich mich (1) nach der Motivation dieses überhaupt zu tun und (2) nach der technischen Umsetzung dieser Manipulation: Wie, wo und wer hatte damals die KMS "original" verschweißt? Wie sehen die an den Nähten aus? Welches Material? Gibt es davon Abweichungen? Wie sehen selbstgemachte Schweißnähte aus?
Moin Moin!
Zu A) Die Frage nach der
Motivation des Öffnens beantwortet sich hauptsächlich eindeutig folgendermaßen
a) über die nur an spez. Einzelstücken dieser Sätze interessierten Varianten und Kopplungssammler (V+K). Viele haben wegen der besseren Integration in ihre ansonsten ja aus "Umlaufeinzelmünzen" bestehenden Sammlung die entsprechenden Stücke aus dem Satz befreit und den Rest entweder aufbewahrt oder da für sie "wertlos" teilweise sogar in Umlauf gegeben.
b) "MÜNZEN" Sammler von PP-Sätzen, die in den frühen Jahren ja in die bekanntlicherweise aus dem Schmier- und Grünspan erzeugenden weichmacherhaltigen Folien eingeschweißt waren (sind), haben die zerstörende Wirkung erkannt und aufgrund ihrer Sammelüberzeugung die Stücke rechtzeitig aus derselben befreit und auf eine sichere Art und Weise aufbewahrt.
c) manche der Sätze sind aufgrund wenig qualitätsvoller Verpackungsarbeit - sprich Einschweißgüte - nach einiger Zeit "aus den Nähten geplatzt" (also praktisch über eine "Eigenmotivation" geöffnet) und man konnte darüber die eine oder andere Münze herausnehmen.
Zu B) Die Frage nach der
Motivation des (Wieder)Verscließens wird eindeutig von der Auflagenhöhe und der Nachfrage vor allem durch die zwischenzeitlich mal stark angestiegene Zahl an PP-Interessierten beeinflusst. Die Sätze waren derart begehrt, dass Händler auf den Börsen alles was "irgendwie nach PP" aussah (frühe PP's ähneln ja bekanntlich oft einem EA !) aufkauften, die Münzen bei unbedingtem (Grün)Erfordernis reinigten, Sätze neu zusammenstellten und anschließend auf die ihnen mögliche Art in möglichst "Originalfolie" (zumindest dem Aussehen und den Eigenschaften nach
) wieder "luftdicht" verpackten. Bei weichmacherhaltigen Folien kann jeder einigermaßen handwerklich Geschickte mit dem Folienschweißgerät nach Einlegen der Münzen zwischen zwei Lagen die Münzen durch entsprechende Schweißvorgänge voneinander trennen - und schon habe ich die gegenüber den Einzelmünzen deutlich mehr Gewinn erzielende ""ORIGINALVERPACKUNG" (OBH
) wieder hergestellt.
Man muss bei aller OBH- und allgemeiner Verpackungseuphorie wissen und bitte auch bedenken, dass selbst "alten" Originalschweißmaschinen
für die Noppenfolien der Weg in die Verschrottung durch einen gewinnbringenden Verkauf erspart worden ist.
Und da in der frühen Zeit oft ohne eine Größen- und Aussehensnorm für z. B. die einzelnen über den Schweißvorgang entstehenden Felder mit jeweils einem Nominal darin verpackt wurde und auch später durch unkontrolliertes Aus- und Wiedereinpacken niemand die evtl. ja tatsächlich mal bei allen gewesene genormte Ausrichtung der Stücke in der Folie !? (z.B. auf einer Seite jeweils alle Ws und alle Rs sichtbar !?) kannte/kennt, tauchen dann die im Aussehen unterschiedlichsten Sätze mit dem
Prädikat OBH (es handelt sich hier um ein allerdings eindeutig wertloses - außer für den Handel
) auf. Dieses verwirrt die entsprechend darauf fixierten Sammler bzw. animieren einige davon dazu, viel unnötige Zeit mit dem aus den genannten Gründen m.E. aussichtslosen Versuch der Klärung der Frage zu verbringen, welches ist denn nun das "
ECHTE OBH" ? Fest steht eindeutig: Man muss hier im Grunde ganz klar zwischen echten und unechten (manipulierten) OBH-Sätzen unterscheiden!!! Das Problem ist lediglich, dass das gemäß meiner Erfahrung unter Berücksichtigung der von mir erwähnten Vorgänge (fast) niemandem gelingt / gelingen kann. Das "fast" soll nur ausdrücken, dass es natürlich auch derart schlecht (OBH)Neuverpacktes gibt, das sich darüber dann (fast) selbst als Manipulation entlarvt.
Ich habe über meine erst Mitte der 80er - also relativ spät - auch für die V+K, die nur in PP- und/oder STGL-Sätzen enthalten sind ausgebrochene Leidenschaft leider die Erfahrung machen müssen, dass mir selbst sich von Anfang an damit Beschäftigende aus vermutlich vielerlei Gründen bereits in dieser Zeit nicht mehr eindeutig ein echtes OBH beschreiben konnten!
Und selbst eventuell noch etwas dazu sagen könnende Sammler (ich erwähne sie gern mit dem Zusatz "der ersten Stunde") sind kaum noch bis nicht mehr "aufzutreiben".
Für mich als Sammler aller echter V+K-Stücke und Bevorzuger einer einheitlichen Aufbewahrungsform von Sammlungen war das dann letztlich sowieso nicht von Bedeutung und so habe ich bei Gelegenheit das Gesuchte in der billigeren Form eines Einzelstückes gekauft, oder, wenn es denn doch mal ein Satz sein musste, das mich interessierende Stück "sofort an die Luft gesetzt" und einzeln zur Schonung mit einem "inerten" Rähmchen neu umhüllt. Durch letzteres Erfordernis und meine Ansicht zur optimalen Aufbewahrung entstandene Reste landeten in der Regel bei Händlern, die es wie geschrieben für Neuverschweißungen immer sehr gut gebrauchen konnten.
Mein Hinweis / Rat an alle OBH-Sammler:
Vergesst die m.E. unnötig beschäftigende und letztlich nicht eindeutig zu klärende Frage nach dem (EVENTUELL!?) "tatsächlich mal vorgelegen habenden" Aussehen des OBH (gilt neben den Kursmünzensätzen selbstverständlich auch für die frühen Gedenkmünzen!!).
Viel wichtiger, wenn nicht ausschließlich wichtig, muss /sollte gegenüber dem Rätseln hinsichtlich einer ECHTEN OBH m.E. doch die Tatsache sein, dass eine angebotene Münze im Sinne der eindeutigen Definition auch eine einwandfreie
ECHTE PP ist !!!
Aus den geschilderten Gründen der nicht zur eindeutigen Klärung der Frage nach dem
echten OBH führen könnenden Tatsachen kann ich der Ermunterung über "Forsche weiter" zum weiteren Recherchieren dieser sogenannten Gretchenfrage nicht nur nicht beipflichten, sondern rate eher davon ab - es sei denn, man hat wirklich absolut nichts Besseres zu tun und ist mit einem Endergebnis, das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bereits zu Beginn der Recherche vorliegt, nach getaner - für mich zeitverschwenderischer und somit unnötiger - Arbeit glücklicher
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Also mal wieder wie so oft - in gewisser Weise vermutlich Ansichtssache.
Meine Ausführungen zielen auch auf die folgende Anmerkung von "BGK" in Beitrag #18 (
.......Wie gesagt in meiner Literatur habe ich nichts gefunden und ihr scheint es auch niemanden zu geben der es weiß... ) ab, denn für mich kann man dazu logischerweise ebenso wenig etwas in der Literatur finden wie auch konkrete Antworten dazu hier im Forum (oder einm anderen Forum) erwarten. Auch Auskünfte aus den Prägestätten sind wegen der zu Unwichtigem üblichen "Nichtdokumentation" nicht zu erwarten.
Allerdings bin ich der Meinung, dass "BGK" über die Tatsache zum Wissen, eventuell seine Meinung zum zweiten Teil dieser seiner Anmerkung ändern können sollte
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Wegen der Anmerkung in Beitrag #21 von "BGK" die Ergänzung in Rot - zur Verdeutlichung der selbstverständlich von mir gemeinten Maschinen. Bei den Einschweißgeräten für die Weichmacherfolien der frühen Jahre handelt es sich ja um die normalen des Haushalts. Die muss man nicht von einer Prägestätte kaufen
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