Die Lösung wäre doch ganz einfach: Bessere Qualitätskontrolle bei der Produktion.
Im 2. Weltkrieg hat auch ca. 1-2 von 10 Bomben der Alliierten einen Blindgänger hinterlassen die heute noch Probleme bereiten (siehe Augsburg an Weihnachten).
Aus den Gebieten, die damals aussschließlich von Deutschen bombardiert wurden hört man nur sehr sehr selten das ein aus der Luft abgeworfener Blindgänger gefunden wird.
Qualität und Qualitätskontrolle kostet Geld. Das verteuert die Produktion.
Die Rüstungsfirmen bauen Waffen um Gewinne zu erzielen.
Die jenigen, die diese Waffen einsetzen, rechnen bereits mit einer gewissen Anzahl von Blindgängern und werfen dafür ein paar Bomben mehr ab. Die Waffenbeschaffer sehen vor Allem die Kosten, und weniger die Qualität.
Da ist nichts human. Es denkt da keiner an humanitäre Themen. Da geht es um Geld und um Töten und um Zerstören.
Was die Blindgänger aus dem WWII betrifft:
Wenn man ab und zu in englische Nachrichten schaut, steht da durchaus was von Blindgängerfunden. Das sind dann deutsche Blindgänger.
Wie das in Polen, Niederlande, Frankreich, Russland etc... aussieht, kann ich aber nicht sagen. Ich glaube jedoch, dass es da auch Funde gibt. Statistiken hierzu wären aber sehr spannend. Da die Deutsche Industrie immer auf Materialimporte angewiesen war und ist, diese jedoch in Kriegszeiten immer ein Problem waren, würde es mich nicht wundern, wenn dafür die Qualität dergestalt besser war, dass die Bomben zuverlässiger zündeten um möglichst wenig Material zu verschwenden. Die Alliierten in beiden Weltkriegen konnten jeweils mehr aus dem Rohstoff-Vollen schöpfen und haben deshalb mehr Masse produziert als Klasse. Auch zu sehen an den Statistiken zu den Kosten je Soldat und an den jeweiligen Verlusten (die trotz Sieges der Alliierten für diese in beiden Kriegen deutlich höher waren als die auf deutscher Seite). Habe ich mal irgendwo einen interessanten Artikel gelesen - Spiegel oder so. Ist aber schon lange her.
Die Blindgängerfunde in Deutschland werden jedenfalls auch nicht in den internationalen Medien verkündet, sondern meist nur regional (das von Augsburg kam über BR3 und regionale Blätter, die meisten Funde in München kommen nur in Münchner Blättern und im Radio - nicht jedoch im Fernsehen, es sei denn es ist so ein Monsterteil wie in Schwabing vor ein paar Jahren, das gesprengt werden musste und erheblichen Schaden an umliegenden Gebäuden anrichtete). Deswegen glaube ich, dass wir hier von den Funden in Abwurfgebieten der Reichsluftwaffe so gut wie nichts mitbekommen. Es wird sie aber mit Sicherheit geben.
Die Situation in Laos ist etwas anders als in den anderen Ländern. Die Menschen wissen um die Gefahr durch die Bomben, sind aber recht arm. Laos war das am stärksten von den Amerikanern bombardierte Gebiet, deswegen gibt es dort auch pro Fläche sehr viele Blindgänger. Eine Mehrheit der Opfer entsteht dort durch das gezielte Suchen und demontieren von Sprengkörpern und deren Resten (um enthaltenen Sprengstoff an Minenbetreiber/Fischer und den Metallschrott an Schrotthändler zu verkaufen).
Das stimmt. Macht das Problem aber sogar noch schlimmer, da die Menschen dort einen
existenziellen finanziellen Anreiz haben diese Scheiße zu suchen und zu zerlegen.
Das gilt auch für die Gehäuse der Agent Orange Behälter. Die sind bis heute mit Rückständen behaftet und hoch giftig. Und die Leute sammeln diese um sie als Altmetall zu verscherbeln.
Überreste von Kriegen sind immer problematisch. Wir haben als Kinder in der Grundschule extra Unterricht gehabt, wo uns klar gemacht wurde, dass wir von solchen Hinterlassenschaften aus dem 2. Weltkrieg die Finger lassen sollen. Das war in den 80ern. Man braucht nicht erwähnen, dass besonders Jungs in den 80ern und davor, die noch nicht ständig an Spielkonsolen klebten, sondern durchaus gerne durch Wälder tobten und hin und wieder militärisch beeinflusste Spiele spielten, eher mit Neugierde auf solches Zeugs reagiert haben als mit Vernunft. Kinder in Ländern, wo sich die meisten Spielkonsolen nicht leisten können, werden da nicht anders drauf sein - nur erhalten die oft keine oder wenig Schulbildung und werden entsprechend auch nicht systematisch vor dem Zeug gewarnt. Und Cluster Munition ist da halt besonders perfide, weil sie meist nicht wie klassische Munition aussieht, sondern wie irgendwelche seltsamen Metallapparaturen, die man als neugieriges Kind mal genauer betrachten will, oder als uninformierter Erchachsener bedenkenlos aus dem Weg kickt oder als gut verkäufliches Altmetall einsammelt.
Die Frage, ob ich Münzronden von einem Hersteller kaufen muss, der auch Streumunition herstellt, oder ob ich sie stattdessen von einem Hersteller kaufen kann, der dies nicht tut, ist in meinen Augen durchaus berechtigt.
Wenn die Preise nicht signifikant abweichen, würde ich lieber von letzterem kaufen wollen, und hätte meine Münzen auch lieber aus Ronden von dort hergestellt.
Sogar höhere Preise würde ich in Kauf nehmen, um den Streubombenhersteller nicht zu unterstützen.