Diskussion: Slabbed Reichsmünzen

Schweden; 20 Kronen, 1884

Da jetzt die Bewertungen von Post zu Post weiter runter gehen, gehe ich mal in die andere Richtung. Ich finde das Stück nämlich ziemlich attraktiv und nahezu fehlerfrei, man muss ja auch die Vergrößerung und die starke Beleuchtung berücksichtigen. Ich denke, dass PCGS diesem Stück ein MS67 gegeben hat, wenngleich ich persönlich es mit "fast Stempelglanz - winzige Kratzer" bewerten würde.
 
Puh, 67 wäre schon ne Hausnummer! :oops:
 
Mein Tip, MS65
 
Ach so, du wolltest wissen wie die Kollegen das bewertet haben. Na dann Ms 65.
Nein, ich wollte wissen, wie Ihr das Stück bewertet.

Hier die Auflösung. PCGS hat die Münze als MS 67 bewertet. Laut Bewertungsstatistik wurde diese Bewertung für diesen Jahrgang 112 mal vergeben, 533 sind MS 66, 163 MS 65, 16 MS 64 und 2 mal gab es MS 63. Diese Aufteilung wirkt an sich erstmal durchaus stimmig. Die skandinavischen Goldmünzen waren so gut wie nie im Umlauf, meine grobe Daumenregel lautet, dass ca 9 vom 10 Exemplaren Juliusturmqualität haben. Beim Reichsgold ist es genau andersrum, man kann wohl verallgemeinernd sagen, dass 9 von 10 Münzen lange und aktiv umgelaufen sind, ganz so, wie es bei einer Goldumlaufwährung ja auch erwünscht ist.

Nun frage ich mich, wie PCGS zu dieser Bewertung kommt. Auf den Suppentellerbildern fallen natürlich sofort die Verletzungen in " KRONOR " , sowie die Kratzer avers ( " where the grade is earned " , wie es so schön in dem Filmchen heisst ) auf. Dies sind die PCGS - Kriterien für MS 67 : PCGS Grading Standards .Hier gezeigt an einem Morgandollar. " Very well struck with minor imperfections visible without magnification " , das könnte bedeuten, dass der Schärfe der Prägung eine höhere Bedeutung zugemessen wurde, als den Kratzern ? Wir werden sehen, wie das Stück in der Hand wirkt, wenn es angekommen ist. Ich erwarte auf jeden Fall eine monstermässige Goldtönung und einen überirdischen Prägeglanz.

Was ich kurios finde, eigentlich lohnt es sich irgendwie gar nicht, so ein schwedisches Zwanzigkronenstück zu graden. Der Materialwert liegt bei ca 250 Euro. Hier auf dem norwegischen Markt gehen schwedische 20 Kr ca 40- 45 % über Spot. Hin und wieder wird ein besonders Tolles als " besonders toll " angeboten und ist dann ein bischen teurer. Dieses Teil wurde zum doppelten Spot verkauft. Wenn man Kosten- und Zeitaufwand fürs Graden und Schleppen bedenkt, bleibt da kein fetter Profit. Im Januar ging eine württembergische Krone von 1872 oder 73 in MS 67 bei Heritage für 8000 Dollar weg, da macht sich der Aufwand schon eher bezahlt.

Ich bin mal gespannt, wie sich die Münze im Augenschein ausnimmt. Sollte ich sie behalten, werde ich sie wohl im Schlepp lassen.Ich mag die Dinger eigentlich nicht, aber ich bin ja auch auch kein Fanatiker. Zwei Särge habe ich schon ( noch ? ) , dann wären es eben drei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant der Pop-Report, alleine dieser Jahrgang wurde 835 x bei PCGS eingereicht.
Da kann kein Reichsgoldi mithalten.

Dann noch 112 x in MS 67 , der "Juliusturm" lässt grüssen, anders kann ich mir das nicht erklären.

Sweden 1884-EB 20 Kr - PCGS Population Report
 
Interessant der Pop-Report, alleine dieser Jahrgang wurde 835 x bei PCGS eingereicht.
Da kann kein Reichsgoldi mithalten.

Dann noch 112 x in MS 67 , der "Juliusturm" lässt grüssen, anders kann ich mir das nicht erklären.

Sweden 1884-EB 20 Kr - PCGS Population Report
Genau so ist es. Die SMU- Goldmünzen dienten so gut wie ausschliesslich der Notendeckung und dem Aussenhandel, im täglichen Umlauf kamen sie kaum vor, stattdessen gab es ausreichend kleinwertige Banknoten zu 5, 10 und 50 Kronen.
Ich weiss nicht, wie die gesetzlich garantierte Einlösung der Banknoten in Gold in Schweden rein praktisch von statten ging, in Norwegen unterlief Norges Bank das Einlösungsrecht dadurch, dass Gold nur ein Mal pro Woche an einem einzigen Schalter in der Zentrale in Kristiania, wie Oslo damals hiess, ausgezahlt wurde. Und der soll zudem ungünstige Öffnungszeiten gehabt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
... das könnte bedeuten, dass der Schärfe der Prägung eine höhere Bedeutung zugemessen wurde, als den Kratzern ?
So scheint es, mein zuletzt vorgestellter Willi 1873 C , annähernd kratzerfrei, aber wie so oft bei diesem Typ eine recht flaue Prägung.

MS62 war das Resultat für diese Augenweide. :crying:
 
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