Erkennen von Nachprägungen

Goldnase schrieb:
Wenn die Leute lesen könnten, wären sehr viele Betrüger auf jeden Fall Pleite.

Wo Du Recht hast, hast Du Recht. Dafür gibt es u.a. dieses Forum und diesen Thread.

Goldnase schrieb:
In Fachzeitschriften und hier im Forum z.B. wird immer und immer wieder darauf hingewiesen bei FACHhändlern und nicht bei ebay oder sonstwo von privat zu kaufen. Es wird trotzdem gemacht und hinterher wird gequengelt.

Nicht jeder ist bereit, irgendeinen Phantasie-Preis automatisch als gegeben hinzunehmen. Nur zu oft hat der sog. "Fachhandel" nichts mit dem reellen Markt zu tun. Abgesehen davon habe ich schon genug Fälschungen bei solchen "Experten" entdeckt. Immerhin meistens unwissentlich.:rolleyes:

Goldnase schrieb:
Um Münzen mit Verstand zu kaufen brauche ich keine jahrelange Übung und habe trotzdem keine Fälschungen.

Tut mir leid, aber diese Aussage ist ein Widerspruch in sich. Das würde ich Dir nicht einmal abnehmen, wenn Du lediglich Euro-Umlaufmünzen zum Kurswert sammeln würdest. Selbst da würdest Du gute Fälschungen als Neuling nicht erkennen.

Gruß Razorback
 
Um mal das Posting von Goldnase etwas zu präzisieren: Wenn ich Münzen von einem wirklich seriösen Fachhändler kaufe, der mir als treuen Kunden auch mal Einblicke in die Fälschungsecke gibt, dann kann ich mich als Neuling auch an fälschungsgefährdete Münzen (z.B. Reichsgold) wagen. Mit der Zeit lernt man dann recht schnell, worauf man achten muss, um falsch von echt unterscheiden zu können. Das funktioniert halt nicht bei Ebay Schnäppchen.
Das Schwierige ist, gute fachkundige Händler von Möchtegern Experten zu unterscheiden.

Gruß Michael
 
Razorback schrieb:
Abgesehen davon habe ich schon genug Fälschungen bei solchen "Experten" entdeckt. Immerhin meistens unwissentlich.:rolleyes:
Sicher viel grösser ist die Anzahl der Schnäppchenjäger-Superschlaumeier, die glauben, sie hätten in ihrer Sammlung ganz tolle Stücke, die sie zu supergünstigen Preisen erworben haben. In Wirklichkeit haben sie dann ausnahmslos Schrott in ihrer Sammlung für eine stattliche Summe Geld, das sie halt in kleineren Schnäppchen-Häppchen auf die Strasse geworfen haben.

Ausserordentlich gute und nachgefragte Stücke kosten ausserordentlich viel Geld. Da kann man sich lange einreden, dass da "Fantasiepreise" sind - für weniger Geld wird man solche Stücke nicht kriegen (ausser man zockt z.B. privat einen Erben ab).

Gruss,
jeggy
 
Nach meiner Auffassung geht das völlig am Thema vorbei.
Die Frage ist ja nicht, ob ich zur Fälschungserkennung einen Dritten meines Vertrauens brauche (Fachhändler), sondern, wie erkenne ich Fälschungen und nicht, wie erkennt mein Fachhändler Fälschungen.

Auf mich ist der Bodensatz einer großen Talersammlung mit 72 falschen Talern überkommen, die mal ein potenter Sammler "erbgelassen" hat.
Für mich waren alle Stücke sofort als Fälschungen zu erkennen, warum nicht für den ursprünglichen Sammler, lag des nur an seinem "Fachhändler"?
Das ist es, was ich als langjährige Erfahrung bezeichne. Das kann man nicht durch lesen eines Postings erwerben, das muss man erarbeiten, und nicht nur durch flache Sprüche.

Namibia zeigt ja schon auf, dass man "begreifen" (im wahrsten Sinne des Wortes) muss wo der Unterschied liegt.
Der Herr Weege hat ein schönes Buch darüber geschrieben, aber ohne anfassbare Beispiele ist das nur reine Theorie, so wie die Erklärungen im Jaeger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist vielleicht, man braucht auch garantiert echte Stücke, um
Fälschungen erkennen zu können. Wenn man nur Fälschungen hat (oder noch
schlimmer - nur Stücke, bei denen man nicht weiss, ob echt oder falsch),
sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Umgekehrt wird natürlich auch
ein Schuh draus (lauter echte Stücke, aber noch nie eine Fälschung gesehen)
- der hat aber eine kleinere Schuhgrösse.
 
diwidat schrieb:
Nach meiner Auffassung geht das völlig am Thema vorbei.
Die Frage ist ja nicht, ob ich zur Fälschungserkennung einen Dritten meines Vertrauens brauche (Fachhändler), sondern, wie erkenne ich Fälschungen und nicht, wie erkennt mein Fachhändler Fälschungen.

Genau das ist es doch! Ich muss mich auf mich selbst verlassen können und nicht auf irgend jemand anderes. Wir als langjährige Sammler tun uns natürlich leicht, manchen Händler als seriös / fachkundig / Grattler usw. einzustufen. Welchem Neuling aber sagt z.B. "Franquinet" etwas? "Joo, hört sich nach französischer Weinsorte an...":D Vor mehr als 10 Jahren war ich begeisterter Kunde von M*M, und was waren die meiner Ansicht nach seriös und soooo preiswert...:mad:

Zu den Phantasiepreisen: Wer einmal Einblick genommen hat, wie z.B. die Preise des Moneytrend entstehen, weiß was ich damit meine. DANACH war mein eh schon erschütterter Glaube an Katalogpreise endgültig vorbei. @Jeggy Ich rede nicht von tatsächlichen Marktpreisen.

Das Problem mit den Vergleichsstücken ist es, was Laien wie erfahrene Sammler und auch Fachhändler immer wieder (mal mehr, mal weniger)danebengreifen lässt. Das fängt mit der Echtheit an und setzt sich mit der Erhaltung fort. Dabei tut man sich z.B. mit Kaiserreich ja noch relativ leicht, aber auch da ist der Sammler selbst gefragt.

Gruß Razorback
 
Den heutigen M*M kenne ich schon seit 1957, als es noch ein kleines Briefmarken und Münzengeschäft in Braunschweig unter anderem Namen war.

Die folgenden Münzen sind ein Teil der Sammlung, die schon mal erwähnt wurde.
Wir könnten ein Quiz machen, welche Münze ist echt? Wer sie findet, darf sie behalten.
Alleine aus dieser Sammlung kamen 72 Stück. Die Stücke mit dem Zettel darunter, haben auch noch die Einkaufspreise dabei.
Nun kommt jemand mit der Frage zu mir, woran erkenne ich eine Nachprägung / Fälschung?
Der aufmerksame Schüler kann sich die Antwort langsam selber geben.

Gute Taler.jpg
 
....Man kann sich aber nur auf sich selbst verlassen, wenn man ein gerüttelt Maß an Erfahrung hat...und die haben hier im Forum sicher einige Leute....andere aber auch nicht.


...und die Frage wie erkenne ich Fälschungen, oder wie schätz ich sicher Erhaltungen ein, wenn ich damit konfrontiert werde ist entscheidend.

...ich bin vor ca. 1 Jahr wieder als Sammler aktiv geworden...nach sehr langer Pause...irgendwann entdeckt man eben wieder alte Jugendlieben.
...mein Interessengebiet war und ist auch heute noch...das Kaiserreich, Kolonien und alles was mir sonst noch so spontan gefällt.

...mir war weder die Fälschungsproblematik in diesem Ausmaß bewußt, noch konnte ich so richtig mit der Einschätzung der Erhaltungsfragen umgehen.
Dieses Forum war mir hinsichtlich dieser Probleme eine wirklich große Hilfe.
Man muß einfach versuchen sich in die Materie einzuarbeiten, viel zu lesen und versuchen selbst auch das gelernte anzuwenden.

Was mir sicher fehlt und auch vielen anderen Sammlern, ist der routinierte Umgang mit diesen Problematiken, den erfahrene User des Forums haben.
Also wie schafft man Abhilfe...."..und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann macht man einen Arbeitskreis" ;-)
das wäre der Idealfall...man trifft sich ab und zu mit erfahrenen Kollegen und diskutiert, tauscht sich aus....da das aber schon rein logistisch ziemlich kompliziert ist, braucht man den Fachmann von anderer Seite...und das ist?....der qualifizierte Fachhandel.

Tja...und hier hab ich schon einiges erlebt...sicher zahlt man Lehrgeld, man kann noch so abgezockt sein, wenn man neu irgendwo einsteigt blutet sicher auch mal die Nase...nach ner Zeit kann man aber schon unterscheiden wer zur Spreu und wer zum Weizen gehört.

Eigentlich sollte der Fachhandel Partner des Sammlers sein...dies ist leider nicht immer der Fall und man will nur unser Bestes.

Der Sammler ist eigentlich gezwungen mehr oder weniger sich als Einzelkämpfer durchzuschlagen...und das geht nur, wenn man eben immer neue Erkenntnisse verarbeitet und immer wieder lernt.

Die von Razorback zitierten Phantasiepreise sind ein Problem, ich seh das ähnlich...und wer zahlt ohne vorher zu vergleichen ist der Dumme.
Im aktuellen Moneytrend werden von Herrn Weege auch einfach so mal auf Grund einer gut gelaufenen Auktion die Preise für Münzen der Kolonien erheblich höher bewertet...ich frag mich da auch manchmal, ist das denn überhaupt seriös?

Auf der anderen Seite sind wirklich seltene Münzen kaum zu beschaffen und werden weit über Katalogpreis gehandelt.Das Resüme für mich, als
sporadischen, aber doch mittlerweile sehr sensibilisierten Sammler ist..die Geschichte ist ein Dschungel, man kann nicht genug aufpassen, muß kritisch sein und vorsichtig...dann ist und bleibt es ein schönes Hobby.

Grüsse
 
...."..und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann macht man einen Arbeitskreis" ;-)

Darum bin ich vor einem 3/4 Jahr in einen Münzverein gegangen.

Jedenfalls ist der Wissenszuwachs in der Runde deutlich höher als im stillen
Kämmerlein. Da kann es noch so viele gute Foren geben. Für mich persönlich ist es vorallem wichtig mal in fremde Sammlungen und über die Schulter von Erfahrenderen schauen zu dürfen. Die wenigsten haben ein Problem damit, solange man nur ehrliches Interesse an ihren Schätzen zeigt.

Wer sich zum Einzelkämpfer macht ist selber schuld.

Gruß,
Don
 
@ Don, Deinen Standpunkt kann ich nur unterstreichen. Mir ist es so ähnlich gegangen, als ich nicht mehr weiter wußte, bin ich auch vor knapp 1/2 Jahrhundert einem Verein beigetreten.
Die Mengen an Informationen und die persönlichen Gespräche mit "gleichgesinnten" können nicht durch stundenlangen Aufenthalt in einem Forum ausgeglichen werden.
Den Leuten aus unserem Regionalkreis biete ich immer wieder an, doch mal bei uns reinzuschnuppern. Die Vereinsantipatie und die Angst vor Abzocke scheint doch riesengroß zu sei, aber wie sagt man so schön: Was ich denk und was ich tu ......, das könnte auch ein Grund sein.
 
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