@Mesodor
Das klingt ja wirklich interessant. Also, zum Winskowsky: Das klingt ja nicht so gut, was da ans licht kommt. Dann ist er natürlich auch keine "Koryphäe". Das schien mir so, weil er der einzige Titel über Münzenreinigen in einem 4- Stöckigen Kaufhaus (nur für Bücher) war, und weil es mir als Laien natürlich schon mal ziemlich professionell vorkam, was er da alles über Metalle erzählte. Also, gelernt hab ich schon einiges. Aber wenn ich ehrlich bin, einige Sachen kamen mir bei ihm auch reichlich dubios vor: Reinigen von Münzen mit einer Bürste!! Na, dann kann man doch gleich mit ner Nadel drüberkratzen??!
Also ich werde jetzt von Winskowsky Abstand nehmen, danke für den Hinweis.
Das was du über den Zitronensaft sagtest wusste ich auch nicht. Er greift zwar Silber definitiv nicht an, aber du hast Recht, ich wusste zwar dass die Silber 5er nur 635/1000 Silber sind, das heisst also über ein Drittel ist kein Silber. Dann ist vermutlich der Zitronensaft mit Vorsicht zu genießen.
Interessanterweise widerspricht aber das, was du schreibst, auch kaum meinen Erfahrungen: mir fiel ja auch auf, dass besonders die stark zirkulierten münzen (SS oder schlechter) nicht so toll aussehen hinterher ("Katzenglanz"). Aber bei den Stempelglanz Münzen (ich meine ECHTEN Stempelglanz) ist das Ergebnis einfach phantastisch.
Ich habe deine Butter methode abgewandelt, und Olivenöl genommen. Beide enthalten ja auch Säure, allerdings natürlich in schwacher Konzentration. Olivenöl funktioniert sehr gut, vermutlich genau so wie Butter. Aber ich muss dir ganz ehrlich sagen, die Sauerei ist mir einfach zu groß. Von daher war dein Tipp mit dem Hotel gar nicht falsch.
Es ist aber auch so, die meisten Silbermünzen die ich habe sind geringwertig. Ich habe den Silberadler fast komplett, aber vz-stgl. eben nur ab ca 1970, und die kriegst du b ei EBay hinterhergeschmissen. In Stlg hab ich nur ganz wenige, einen von 1964, einen von 1965 und einen von sogar von 1951!
(ich weiss noch heute nicht, wo ich den damals als Kind ergattert habe).
Die seltenen (1957, 1958 Jahrgänge etc.) habe ich alle nur in "ss", auf deutsch: Völlig verranzt. Die sind nicht viel wert.
Also: die haben für mich eher einen symbolischen Wert. Weil ich einfach zu geschockt war, als ich nach 20 Jahren den Banksafe öffnete, und all das, was ich als 12 Jähriger in den 70ern mühevoll zusammengetragen hatte, völlig ruiniert vorfand. Die meisten meiner Sammlung sind inzwischen "entseucht", und es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen, dass das Sammeln damals NICHT umsonst war.
Aber was du geschrieben hast ist interessant, ich werde erstmal von dem Zitronensaft abstand nehmen. Bei geringwertigen Münzen nehm ich in weiter. Aber ich hatte überlegt,ob ich auch den Eichendorff (5 DM 1957 J) mit Zitronensaft reinige, aber ich denke, ich werde das erst mal sein lassen!
(ich habe kürzlich auch noch den SChiller geerbt, und der ist SO verranzt, "ss" höchstens,ich glaube ich experimentier an dem nix rum und lass ihn einfach wie er ist. aber am eichendorff sind auch ein paar grüne spuren dran, für den muss ich mir noch was überlegen).
Also bei allen Münzen, die kaum oder ganz wenig umlaufspuren hatten, ist die Italienische Methode klasse! Trotz des niedrigen Silbergehalts. Ich weiss auch genau, was du mit diesen "zu tode getauchten" Münzen meinst, ich habe ja an vielen rumprobiert (alte 1951er, die sind nichts wert, ausser sie sind Stgl., denn von denen gibt es 70 millionen), und da hab ich auch mit freude dieters zahnpasta-brutalo methode probiert. Ich finde den Begriff "Katzenglanz" hierfür treffend. Danke noch für den Tipp mit der Rolle, aber ich habe wirklich einige 5er, die waren damals aus der rolle (leider alle nur Jahrgang 1974). Das ist ein ganz phantastischer Glanz, wenn ich ehrlich bin, schöner als bei den Gedenk-5ern. Bin zwar kein Experte, aber natürlich kann ich schon erkennen, ob ein Glanz echt ist, oder "geputzt". Das ist einfach kein Vergleich. Ich kann dir ja mal ein Foto posten. (Also ich bin jedenfalls im Moment ganz verliebt in meine Silberadler, und kaufe bei Ebay wie ein blöder. muss langsam mal aufhören - 400 euro für Silberadler ist genug....)
Was mich übrigens von der Butter abhält: Man muss ja hinterher das Fett wegkriegen, du sagtest du nimmst marbert shampoo, ich denke jede milde art flüssigseife ginge, aber in jedem falle muss man doch auch längere zeit reiben an der münze. und das ist mir nicht geheuer, das muss man beim zitronensaft nicht. Wenn du dafür noch einen Tipp hättest, probier ichs vielleicht doch mal.
Ich habe übrigens letztens auch den Schinkel geerbt, 10 Mark DDR. Der hat eine ganz merkwürdige legierung (ich jedenfalls habe sonst keine andere münze mit silber/zink) : Und zwar 800/1000, also 80% silber, 20% zink (ich weiss nicht ob man das richtig so schreibt: 800/1000). Die Legierung Silber-Zink scheint mir auf jeden Fall recht selten.
Ein Münzhändler riet mir ab, den zu tauchen. Aber er ist total dunkel. Problem ist das Zink, ich weiss nicht viel über Zink aber es muss ein ziemlich empfindliches Metall sein, das nicht viel abkann und es mit dunkler Farbe übelnimmt. Hast du hierfür einen Tipp?
Was hältst du eigentlich generell von Silbertauchbädern, die speziell für Münzen sind? Leuchtturm, etc.?
grüße,
pedder