Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Mein Versuch die verschiedenen Kataloge für sächsische Münzen unter einen Hut zu bekommen endete in einem eigenen Katalog -
eine gesamt Excel Tabelle mit über 5000 Zeilen mit Münzen von 1422 bis 1918.
Leider noch nicht ganz komplett - es fehlen noch die Kipper- und Wipper-Zeit, sowie die Meissner Groschen von Friedrich dem Weisen und den anderen Friedrichen.

Aufgeführt sind in diesem nachstehenden Abschnitt alle Münzen vom großen Gold bis zum kleinen Kreuzer (Pfennig) nach Jahrgängen, Münzstätten, Münzmeistern, Metallen und soweit erreichbar oder erforderlich bis zu vier Katalognummern.
Die aufgeführten Preise sind in Euro, aber über 10 Jahre alt und nicht mehr gültig.

Sächsische Münzen von 1806 bis 1918

Anhang anzeigen Sachsen nach 1806 bis 1871.xlsx

Die grünen Marken sind Bilder in meiner Datanbank.
Die Reihenfolge vom größten zu kleinsten, Gedenkmünzen extra.
Kataloge = Friedberg, Davenport, Merseburger, Jaeger, Craig, Thun und Buck sowie ein paar andere.
Viel Spass bei der Überprüfung auf Vollständigkeit und Fehler.
Die Tabelle kann für den Privatgebrauch frei heruntergeladen werden.
Bei Korrekturen hätte ich gerne eine Nachricht (mit Zeilennummer).

Gruß diwidat
 
Was gibt es denn da z.B. für Änderungen?

Es gibt einen Fall im AKS, den ich für schwerwiegend halte:

Deine Nummern 52 und 53, Jäger 84 und 85 werden im AKS unter der Nummer 104 geführt, ob wohl sie sich im Text auf der Wappenseite sehr stark unterscheiden.

Die anderen Unterschiede wie gewölbter Schild, eine Quaste mehr oder weniger sind eher vertretbar, und die Münzbuchstaben sind eine Philisophiefrage bzw. -entscheidung.

In meiner Sammlung sammle ich die verschiedenen Buchstaben, bei Sachsen meist S und G, G und F bzw. F und B
 

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Vielen Dank für die Antworten. Die Tabelle von diwidat hat es echt in sich! :eek: Da muss ich mich erst einmal in aller Ruhe durchkämpfen. Habe zumindest schon einmal angefangen, sämtliche Münzen heraus zu löschen, welche nicht für meine Sammlung in Frage kommen. Damit sieht es schon etwas übersichtlicher aus.

Wenn ich es aber im Großen und Ganzen mit reinings und Rollentöters Eintragungen vergleiche, stelle ich fest, dass mein alter DDR-Katalog gar nicht mal so schlecht ist. Dort werden jedenfalls die unterschiedlichen Buchstaben und andere kleinere Änderungen jeweils als neuer Typ erfasst, was beim Jaeger und beim AKS nicht immer der Fall ist.

Interessant ist aber auf alle Fälle die unterschiedliche Einteilung. Während mein Katalog eher nach dem Nominal ordnet, scheint es beim Jaeger eher nach dem Prägejahr zu gehen, wenn ich das richtig deute.

Jetzt muss ich nur mal schauen, ob die J.-Nummern 26, 35 und 110 irgendwo anders in meinem Katalog versteckt sind. Gibt es da möglicherweise Bilder zu den jeweiligen Münzen? Und was ist die Nr. 35? Bei der 26 steht ja "Schlafrocktaler" und bei der 110 "Vereinstaler". Hat die 35 auch eine Bezeichnung, weil die extra aufgeführt ist?
 
Hallo,
Jäger 110 kannst Du hier bewundern.

Die beiden anderen habe ich nicht.

Wenn Du in die Website von Kuenker gehst und dort ins Katalogarchiv, findest Du den Katalog zur Auktion 184

In dieser Auktion wurde unter der Nummer 4865 der "Schlafrocktaler" angeboten und unter 4870 Jäger 35

Viel Erfolg
 

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So, nun kam ich in Ruhe dazu, meinen Katalog zu den Jaeger-Nummern 26, 35 und 110 zu durchsuchen. Dabei bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

Die J. 26, der sog. Schlafrocktaler, ist bei mir in einem extra angefügten Kapitel "Probemünzen" aufgeführt. Dazu steht in der Einleitung: Probemünzen fanden bei der laufenden Numerierung keine Aufnahme, da sie dem Sammler ohnehin kaum erreichbar sind.

Dasselbe trifft auch auf die J. 35 zu, welche ebenfalls unter der Rubrik "Probemünzen" geführt wird.

Die J. 110 hatte ich mir auf reinings Bildern gar nicht richtig angeschaut. Auch bei seiner Ergänzung in meiner Tabelle mit der Bezeichnung "Vereinsthaelr" ist mir zunächst die absichtliche falsche Schreibweise durch die Lappen gegangen. Jetzt habe ich es aber bemerkt und auch gefunden.

Dieser "Fehler" ist in meinem Katalog als Stempelfehler eingestuft. Diese wurden dann bei den jeweiligen Katalog-Nummern extra mit einer "a-Numerierung" aufgeführt. Somit ist diese Prägung in meinem Katalog die Nr. 189a, da es ein Fehler ist, welcher dem Stempel der Münze 189 entspricht.

Allerdings sind mir beim groben Durchstöbern ein paar Münzen aufgefallen, welche selbst in diwidats extrem ausführlicher Tabelle nicht enthalten sind. Es sei denn, ich habe diese übersehen. Hier mal zwei Beispiele:

Bei meiner Nr. 180 (J. 126, AKS 137) sind in meinem Katalog zwei Stempelfehler aufgeführt, die 180a und die 180b. Bei der 180b steht "wie 180, aber VERRINSTHALER". Diese habe ich bei diwidat gefunden. Sie entspricht der J. 126 F.
Die 180a kann ich allerdings bei diwidat nirgends finden. Hierzu steht in meinem Katalog "wie 180, aber A in THALER ohne Querstrich". Hier mal ein Foto dazu. Ich hoffe, man kann den fehlenden Querstrich bei der rechten Münze erkennen:

Querstrich A.jpg

Eine weitere interessante Münze ist mir aufgefallen. Und zwar ist ja der Ausbeute-Speziestaler J. 35 (bei mir als "Probemünze" erfasst) sozusagen das "Pendant" zur J. 42. Hier mal zwei Bilder mit den Unterschieden:

J. 42 - Ausbeute-Speziestaler 1824.jpg J. 35 - Ausbeute-Speziestaler 1824 Probe.jpg

Ein gleichartiges Gegenstück gibt es auch vom normalen Speziestaler J. 40. Dies ist bei mir im Katalog ebenfalls als "Probemünze" erfasst, aber in diwidats Tabelle bzw. bei reinings Ergänzungen nirgends zu finden. Hier mal die Bilder:

J. 40 - Speziestaler 1824.jpg J. ... - Speziestaler 1824 Probe.jpg

Sind die beiden bei diwidat fehlenden Münzen ebenfalls im Jaeger, AKS, Kahnt oder sonst einem Katalog zu finden? Wenn ja, wie lauten hierzu die Nummern?
 
Das sind eine ganze Menge Fragen auf einmal

Jäger 126 ohne Querstrich im A gibt es laut Jäger von 1863 bis 1866, aber er gibt der Variante keine eigene Nummer, laut AKS sogar bis 1867.

Der Verrinsthaler hat die Nummer Jäger 126F, während Jäger den Doppelten Vereinsthaelr mit einer eigenen vollen Nummer führt (Mit der Bemerkung: Stempelfehler, nicht selten!) (das stimmt, er ist häufig)
Der Ausbeutetaler Jäger 127 hat laut Jäger die Variante auch mit dem A ohne Querstrich in den Jahren 1863, 1865-1867, der AKS sagt dazu nichts, der aber zu denselben Jahrgängen sagt, dass es zwei unterschiedlich große Münzzeichen B gibt, ich vermute, dass der AKS recht hat und der Jäger an dieser Stelle missverständlich ist.

Dein Anhang 96201 ist AKS 26, eine Probemünze, Jäger bemerkt dazu bei Jäger 35 "Nr. selten, aber öfters im Verkehr vorgekommen, also wohl keine Probe; dagegen ist der gleichartige "normale" Taler sicher eine Probe (s. Lorenz Seite 120)"

Ein Tipp: Ich habe vor einem Jahr bei der Münzbörse in Hannover für 18 Euro einen (natürlich mängelfreien) als Mängelexemplar gestempelten AKS 2013 gekauft, da mein alter AKS von 1973 keine Bewertungen nach Erhaltungsgraden und Jahrgängen hat, der AKS ist also keine große Investition
 
Vielen Dank für die Antwort! Hier kurz zum Abgleich:

Jäger 126 ohne Querstrich im A gibt es laut Jäger von 1863 bis 1866, aber er gibt der Variante keine eigene Nummer, laut AKS sogar bis 1867.

Auch laut Lorenz ist die Münze ohne Querstrich im A bis 1867 geprägt worden.

Der Ausbeutetaler Jäger 127 hat laut Jäger die Variante auch mit dem A ohne Querstrich in den Jahren 1863, 1865-1867, der AKS sagt dazu nichts, der aber zu denselben Jahrgängen sagt, dass es zwei unterschiedlich große Münzzeichen B gibt, ich vermute, dass der AKS recht hat und der Jäger an dieser Stelle missverständlich ist.

Auch hier Übereinstimmung zwischen AKS und Lorenz. 1863, 1865-1867 kleines und großes Mmz. B. Bei 1867 zusätzlich die Anmerkung "auch Mmz. B aus F geändert."

Dein Anhang 96201 ist AKS 26, eine Probemünze, Jäger bemerkt dazu bei Jäger 35 "Nr. selten, aber öfters im Verkehr vorgekommen, also wohl keine Probe; dagegen ist der gleichartige "normale" Taler sicher eine Probe (s. Lorenz Seite 120)"

Darüber bin ich echt verwundert. Beide Münzen mit gerade abgeschnittenem Brustbild gibt es jeweils nur von 1824 und sehen beide vom Prinzip her gleich aus. Und von beiden gibt es dann aber jeweils die anderen Varianten, welche auch jeweils von 1824-1827 geprägt wurden. Da macht es für mich eigentlich viel mehr Sinn, dass die beiden 1824er tatsächlich nur Proben waren, dann aber aufgrund des nicht so schönen Bildes verworfen wurden und man sich für die schönere Variante entschied, welche man dann auch ab 1824 für die nächsten Jahre prägte. Aber gut, es muss ja nicht alles logisch sein. Im Lorenz sind jedenfalls beide als Probe auf Seite 120 aufgeführt.

Ein Tipp: Ich habe vor einem Jahr bei der Münzbörse in Hannover für 18 Euro einen (natürlich mängelfreien) als Mängelexemplar gestempelten AKS 2013 gekauft, da mein alter AKS von 1973 keine Bewertungen nach Erhaltungsgraden und Jahrgängen hat, der AKS ist also keine große Investition

Ich hatte mir sowieso überlegt, mir weitere Literatur zuzulegen. Der Lorenz war wie gesagt nur ein Anfang, um mir überhaupt erst einmal einen kleinen Einblick in das Sammelgebiet zu verschaffen. Leider scheint es keine späteren Bücher mehr zu geben, welche sich nur mit Sachsen in der Zeit von 1806 bis zur Reichsgründung befassen. Das einzige mit gleichem Inhalt ist Band 10 von Kurt Jaeger aus der damaligen Reihe "Die Münzprägungen der deutschen Staaten vom Ausgang des alten Reiches bis zur Einführung der Reichswährung", welcher sich ebenfalls mit dem "Königreich Sachsen, 1806 - 1873, und Herzogtum Warschau, 1810 - 1815" befasst. Allerdings ist diese Ausgabe auch bereits von 1969 und somit wohl nicht unbedingt empfehlenswert. Werde mich wohl mal nach einem etwas aktuelleren Buch umsehen, auch wenn letztlich mehr als nur Sachsen enthalten ist.
 
So, heute traf das erste Stück für meine Sachsen-Sammlung von 1806-1871 ein. Es ist zwar sicher kein Prachtexemplar, muss es aber auch nicht sein.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Passend zum vorhergehenden Stück kam heute nun der normale Taler in meine Sammlung. Sogar besser erhalten, als ich es dachte. Freue mich über meinen Neuzugang.
 

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Habe mir übrigens auch noch weitere Literatur zugelegt. Und zwar aus der Reihe

"Die Münzprägungen der deutschen Staaten vom Ausgang des alten Reiches bis zur Einführung der Reichswährung (Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1871/73)"

den Band 10 "Königreich Sachsen 1806-1872 und Herzogtum Warschau 1810-1815"

von Kurt Jaeger, erschienen bei Münzen und Medaillen A.G. Basel, 1969

Jaeger Sachsen.jpg

Einige Unterschiede finden sich zum Lorenz, vor allem was den Aufbau und die Reihenfolge der Münzen betrifft. Da muss ich beim Jaeger erst mal dahinter steigen. ;)
 
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