Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Über das zweite Stück freue ich mir riesig. Es ist der

1/6 Taler 1860 König Johann, Mmz. F

Allerdings war ich (leider) nicht der einzige Bieter, dem dies aufgefallen war. Demzufolge ging der Preis auch ordentlich über den Schätzpreis hinaus.

Glückwunsch:):)

Ich habe es geahnt, dass Du einer der "Mitbieter" warst

Ich bin aber nicht schuld, dass der Zuschlag so hoch geworden ist, ich bin nur bis 600 mitgegangen
 
Glückwunsch:):)

Ich habe es geahnt, dass Du einer der "Mitbieter" warst

Ich bin aber nicht schuld, dass der Zuschlag so hoch geworden ist, ich bin nur bis 600 mitgegangen

Danke. :) Ist schon okay. Mein Höchstgebot war noch nicht erreicht. Von daher bin ich mit dem Preis trotzdem zufrieden.

Schöne Stücke. Beim Sechsteltaler scheint mir aber ein völlig anderes Portrait vorzulegen. Die Locken fallen insgesamt anderes und das Gesicht ist runder.

Es gibt noch andere kleine Unterschiede. Werde mir das alles in Ruhe anschauen und mal mit meinen anderen 1/6 Talern vergleichen.
 
Es gibt noch andere kleine Unterschiede. Werde mir das alles in Ruhe anschauen und mal mit meinen anderen 1/6 Talern vergleichen.

So, ich habe endlich Zeit für einen Vergleich gefunden. Zunächst möchte ich jedoch noch einmal kurz auf diese Aussage eingehen:

Schöne Stücke. Beim Sechsteltaler scheint mir aber ein völlig anderes Portrait vorzulegen. Die Locken fallen insgesamt anderes und das Gesicht ist runder.

Zum Portrait von Friedrich August I. muss man sagen, dass es durch die damalige manuelle Herstellung der Stempel eigentlich immer irgendwie anders aussieht. Mal wirkt das Gesicht etwas schmaler, dann mal wieder etwas rundlicher. Auch die Locken fallen immer mal etwas unterschiedlich. Sehr gut sieht man das bei den 2/3 Talern, von denen ich mal vier Stück als Vergleich nebeneinander gelegt habe.

Vergleich 2-3 Taler.jpg




Nun aber zum 1/6 Taler mit offener Haarschleife: ich habe meine vier 1/6 Taler miteinander verglichen. Dabei fiel auf, dass der neue 1817er deutlich kleiner im Durchmesser ist. Um das möglichst deutlich darzustellen, habe ich die vier Münzen eingescannt und die Unterkante an einer Pappe angelegt, damit alle auf einer Ebene liegen. An der Oberkante sieht man dann die unterschiedlichen Durchmesser. Der 1813er ist auch etwas kleiner, jedoch nicht so klein wie der neue 1817er. Erstaunt war ich dann vom Gewicht. Der 1813er wiegt 5,30 g. Da er genauso dick wie der 1808er und der 1817er ist, jedoch etwas kleiner im Durchmesser, wiegt er somit auch weniger. Die anderen beiden wiegen nämlich 5,39 g. Der neue 1817er ist zwar der kleinste im Durchmesser, wodurch man von einem noch geringeren Gewicht als der 1813er ausgehen könnte. Allerdings ist er etwas dicker als die anderen Münzen. Dies merkt man auch am Gewicht. Denn er wiegt ebenfalls 5,39 g.

Vergleich 1-6 Taler.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein heutiger Neuzugang ist wieder etwas für die Variantenabteilung. Wer meinen Thread hier aufmerksam verfolgt, dem wird der Hintergrund sicher etwas sagen. Ich versuche es trotzdem nochmals kurz zusammenzufassen.

Vom Speziestaler unter König Friedrich August I., welcher von 1807-1817 geprägt wurde, gibt es Stücke mit der Jahreszahl 1816, welche unter dem Laubrand die Randschrift GOTT SEGNE SACHSEN tragen. Diese Münzen entstanden jedoch erst später. Es handelt sich um Spezies- und Ausbeutespeziestaler, welche zwischen 1817 und 1827 durch Ringprägung entstanden und offiziell die o.g. Randschrift aufweisen. Einige davon wurden - vermutlich aus Qualitätsgründen - wieder platt gemacht. Dadurch entstand letztlich eine Art Ronde, welche nach wie vor die Randschrift trug, jedoch durch das platt Machen nun vom Durchmesser her zu groß für eine Ringprägung war. Deshalb wurden diese Ronden mit den alten Stempeln des Jahres 1816 neu geprägt und mit dem für 1816 typischen Laubrand versehen. Aus diesem Grunde tragen diese Stücke eben die Randschrift unter dem Laubrand (nicht auf dem Laubrand, wie es in mancher Literatur falsch beschrieben wird). Kurt Jaeger, der den Speziestaler der o.g. Jahrgänge unter der Nr. 12 in seinem Katalog führt, hat für den 1816er mit Randschrift sogar eine eigene Nr., nämlich die 23, vergeben.

Soweit zur Geschichte dieser Münze. Nun aber zur Frage, warum ich diese Münze in meine Sammlung aufgenommen habe? Denn schließlich habe ich bereits einen solchen 1816er Taler mit Randschrift. Hier kommt wieder meine Varianten-Macke ins Spiel. Was nämlich nirgends erwähnt wird, ist die Tatsache, dass es zwischen 1817 und 1827 insgesamt drei verschiedene Randschrifttypen gab. Somit gibt es logischerweise auch bei dem 1816er Randschrifttaler drei verschiedene Typen. Mein bisheriges Stück weist die Randschrift vom Typ 3 auf, welcher zwischen 1824 und 1827 verwendet wurde. Mein heutiger Neuzugang hingegen trägt die Randschrift vom Typ 1 aus dem Zeitraum zwischen 1817 und 1819.

Auf dem Bild habe ich zur Verdeutlichung auch den Originalrand mit abgebildet.

Lrz. 37 - Speziestaler Sachsen 1816 mit Randschrift Typ 1.jpg
 
Bei meinen heutigen zwei Neuzugängen ist etwas ganz Besonderes dabei! Aber später mehr dazu. Zunächst allgemein zu den Münzen. Es handelt sich zum einen um den

1/3 Taler 1818 König Friedrich August I.

Diese Münze hatte ich eigentlich bereits in meiner Sammlung. Jedoch ist mein bisheriges Exemplar eigentlich eine Variante. Das heute erhaltene Stück ist die "normale" Ausführung, wie sie eigentlich auch sein soll.

1-3 Taler 1818.jpg


Die Variante meines bisherigen Exemplars ist allerdings in keinem mir bekannten Katalog als solche erwähnt. Dies wundert mich eigentlich sehr, denn es handelt sich um einen Stempelfehler, der überschnitten und korrigiert wurde. Solche Varianten gibt es ja immer wieder mal. Diese werden dann auch so benannt, z.B. "Variante mit 6 über 5 geschnitten" oder so ähnlich. Den Stempelfehler möchte ich euch auch erläutern. Und zwar ist bei dem 1/3 Taler auf der Wappenseite das Münzmeisterzeichen I.G.S. und die Jahreszahl 1818 durch die Wertangabe "1/3" getrennt. Bei der Variante mit Stempelfehler wurde offenbar bei der Herstellung des Stempels die Wertangabe vergessen und das Münzmeisterzeichen und die Jahreszahl jeweils zusammen geschrieben. Dies sah dann genau so aus wie beim Taler. Der Fehler wurde korrigiert, indem man die Wertangabe nachträglich in den Stempel geschnitten sowie das Münzmeisterzeichen und die Jahreszahl getrennt hat. Wenn man genau hinschaut, kann man jedoch noch Reste der vorherigen Buchstaben und Ziffern erkennen. Ich habe zum Vergleich mal den betreffenden Bereich ausgeschnitten und mit demselben Ausschnitt des Talers zusammengefügt.

Vergleich.jpg



Bei dem zweiten Neuzugang handelt es sich um den

Ausbeute-Speziestaler 1818 König Friedrich August I.

Diese Münze habe ich zunächst wieder wegen meiner Varianten-Macke gekauft. Ich habe dieses Stück bereits von 1819. Allerdings ist dies nun die Variante mit der Randschrift, welche von 1817-1819 verwendet wurde. Mein anderes Stück trägt die "neue" Randschrift, welche es von 1819-1823 gab.

Ausbeute-Speziestaler 1818.jpg


Aber nebenbei habe ich hier offenbar eine kleine Besonderheit erworben. Denn wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass es sich um eine sog. Lichtenrader Prägung handelt! Auf der Porträtseite ist rechts im Feld deutlich die Spiegelung eines Palmzweiges zu sehen. In besonders hoher Vergrößerung kann man noch weitere Details von der Wappenseite erkennen. Auf der Wappenseite selbst gibt es auch einige Teile des Porträts, jedoch wirklich nur bei genauem Hinschauen zu erkennen. Aber über diese Besonderheit freue ich mich jedenfalls riesig!
 
Hallo Münzfreunde

In der aktuellen September Ausgabe des NNB (Numismatisches Nachrichtenblatt) wurde ein interessanter Artikel über "Das sächsische Münzwesen zwischen 1815 und 1873" veröffentlicht.
Der bebilderte Artikel umfasst zehn Seiten, der Autor heißt Klaus Heinz.
 
Hallo Münzfreunde

In der aktuellen September Ausgabe des NNB (Numismatisches Nachrichtenblatt) wurde ein interessanter Artikel über "Das sächsische Münzwesen zwischen 1815 und 1873" veröffentlicht.
Der bebilderte Artikel umfasst zehn Seiten, der Autor heißt Klaus Heinz.
Wo kann man diese Zeitschrift beziehen? Im normalen Zeitschriftenhandel?
 
Das ist eine Zeitschrift der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, die die organisierten Münzensammler über die
wild sammelnden Sammler stellt.
Diese Zeitschrift wird kostenlos an Mitglieder von Münzvereinen verschickt und dient als Vereinsorgan mit entsprechenden
Nachrichten und Beiträgen.
Organisiere Dich, dann bekommst Du sie auch.
 
...eigentlich interessiert mich ja nur der Artikel den @Kempelen gefunden hat:
"Das sächsische Münzwesen zwischen 1815 und 1873" :oops:
 
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