Vorderseite oder Rückseite von Münzen? Avers oder Revers?

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Auf Wunsch habe ich einen neuen Thread eröffnet. Die ursprüngliche Fragestellung ist folgende (Wer besitzt den ältesten Jaeger-Katalog ? | Seite 15

[...] Mit dem Austausch der Bilder [ab der 12. Jaeger-Ausgabe 1979] wurden auch deren Anordnung geändert. Jaeger [selbst] hatte immer die Seite mit dem Staatssymbol bzw. Schauseite zuerst, dann die Seite mit der Wertbezeichnung abgelichtet. Dies wurde seit Pusback getauscht. Jaeger erklärt die Reihenfolge aus dem Reichsgesetz bzw. den Beschlüssen des Bundesrats: Dort sei die Wertseite als die Rückseite definiert. Auch Beckenbauer definiert so in seinem Katalog. Leider konnte ich keine solch direkte Definition an verwiesener Stelle finden. Vielmehr heißt es dort, dass bei den Reichsgoldmünzen die Aversseite die Seite sei, bei der das Münzzeichen angebracht werde. Im Gesetzt selber heißt es, dass dieeine Seite den Adler und die Wertbezeichnung trägt, während die andere Seite "den Kopf" des Regierungsoberhauptes und das Münzzeichen trage. Diese zunächst nur auf die Goldmünzen ausgelegte Formulierungen legt R. Koch in der 6. Auflage seines Büchleins "Die Reichsgesetzgebung über Münz- und Notenbankwesen, Papiergeld, Prämienpapiere und Reichsschulden auf S. 60 folgerichtig aus: Die eine Seite ist die Reversseite(!) und die andere Seite ist die Aversseite(!). Wohingegen A-Vers ja "nach vorne gerichtet" bedeutet und die Silbe "Re-" ja "nach hinten gerichtet". (Zwei Ausnahmen sind im Kaiserreich dennoch aufgetreten: das 25 Pfennig-Stück und das 5 Heller-Stück aus Tabora.)

Dies ist natürlich verwirrend und Pusback hatte seinerzeit in seiner Definition diesem Umstand Raum gewidmet und mit Verweis auf die Definitionen der Münzen der DDR definiert, dass er als die Vorderseite die Seite einer Münze ansieht, welche die Wertzahl bzw. den Anlass der Prägung zeigt. Die Rückseite sei immer die mit dem Staatswappen. Dies decke sich auch mit der Ansicht der meisten Sammler. So hatte Pusback auch die Anordnung der Bilder getauscht.

Wie seht ihr das? Welche Seite liegt bei euch oben? (Wo wurde das schon einmal diskutiert?
 
Bei mir ist es ganz unterschiedlich

Hallo navada51

Ich lege bei meinen Münzen größtenteils die Wertseite nach unten. Der Hauptgrund ist dabei, daß die Rückseite (bzw. Wertseite) sehr oft motivgleich ist (z.B. Adlermotiv) und ich es langweilig finde, diese Reihenweise nebeneinander zu legen.

Bei meinen Geschichtstalern liegen die Motive der Ausgabeanläße oben, die Porträtseiten mit den Abbildern von König Ludwig I. und König Maximilian II. unten. Eine spezielle Wertangabe haben diese Taler und Doppeltaler bekanntlich nicht.

Bei den normalen Talern wiederum lege ich die Porträts nach oben, die Wertseiten unten.

Ich zeige in der Regel die Wertseite, bei motivgleichen Stücken wie etwa Gedenkumlaufmünzen dann die Motive der Ausgabeanlässe.
Bei der digitalen Dokumentation grundsätzlich die Wertseite links.

Ich finde dieses Thema sehr interessant. Könnte ein Mod die Beiträge vielleicht in einen eigenen Thread verschieben bzw. kopieren?

Bei den LMU Zwanziger-Münzen, bei denen ich verschiedene Jahrgänge mit gleichen Motiven habe, wechsle ich zwischen Motiv- und Wertseite ab, einmal die eine oben, daneben die andere, daneben wieder die eine.

Und bei den altdeutschen liegt i.d.R. die Kopfseite oben, wie in dem letzten Schuber, in dem auch KR-Münzen und Medaillen liegen

Hallo Alfons

Eine schöne Schublade :).

Ich würde das begrüßen.
In den "Wer besitzt den ältesten Jaeger-Katalog ?" Thread passen die letzten Beiträge nicht so recht ;).

Die Nummern J 1 bis J 296 in den älteren Katalogen ( mein jüngster vor dem Bearbeiterwechsel ist die 9. Ausgabe ) haben dabei eine viel höhere Qualität, als die " Krenkelschen Notgroschen ". Besonders interessant finde ich den Umstand, das in den Ausgaben , die Jaeger selbst gestaltet hat, viele PPs und EAs abgebildet sind. wohingegen die jetztigen Ausgaben mit ganz wenigen Ausnahmen Normalprägungen zeigen.
 
Alfons, Deine Münzen müssen wir leider weiterhin im Ursprungsthread betrachten. (Das letzte Posting von Kronerogøre habe ich der Vollständigkeit halber mitkopiert. Thematisch passt es aber in den anderen Thread.)
 
Ich vermute mal, dass die Ansicht, was vorne und hinten ist, reversibel ist und deshalb sogar im Jäger eine Kehrtwendung stattgefunden hat.
Vielleicht hatte Pusback auch nur eine Aversion gegen die Festlegungen von Herrn Jäger:)

Klar ist, dass Festlegungen in Deutschen Gesetzen nicht unbedingt für alle Weltmünzen gültig sein müssen.:crying:

Revers = Wertseite? (steht so als Grundsatz in Wikipedia)
Es gibt aber Münzen, die keine Wertseite haben (z.B. Preußische Goldmünzen vor der Reichsgründung) oder 2 Wertseiten (z.B. Centmünzen von British East Africa)

Haben diese dann 2 Rückseiten oder keine?
Laut Wikipedia geht das, als Beispiel wird der Gemeinschaftstaler von Sachsen und Hessen = Schmalkaldischer Bundestaler genannt.

Dasselbe gilt für den Avers

Beim Euro wird die Gemeinschaftsseite als Avers angesehen, da steht jedoch auch der Wert

Manchmal liest man, dass die Konterfeis der Herrscher oder die Wappen (als sog. Hoheitssymbole) den Avers kennzeichnen bzw. ihn bestimmen

Es gibt aber massenweise Münzen, die auf einer Seite den Kopf oder die Initialen des "Souveräns" tragen und auf der anderen das Wappen
Das war wahrscheinlich der Grund, warum gerade bei den (Kaiser)Reichsmünzen festgelegt werden musste, was vorne und hinten ist

Das heißt aber auch, dass bei den Münzen ab 2 Mark aufwärts das Wappen (der Reichsadler) nur die Rückseite ziert, während es bei den kleineren Nominalen
die Vorderseite bestimmt - ein Widerspruch oder ....:confused:

Wie sieht es bei Münzen ohne Hoheitssymbole aus oder bei Münzen, bei denen das Hoheitssymbol auf der Wertseite ist?

Ich jedenfalls lege meine Münzen so in die Fächer, dass ich das Nominal erkennen kann, die andere Seite ist häufig über eine ganze Serie identisch
 
[...]Wie sieht es bei Münzen ohne Hoheitssymbole aus oder bei Münzen, bei denen das Hoheitssymbol auf der Wertseite ist?[...]
Danke für die Anmerkung. Weimar Schwurhand ist ein gutes Beispiel. Bei der Münze ist definiert, dass die Seite mit der Hand die Rückseite ist. (Interessant, weil im Jaeger es anders abgebildet ist.) Bei den anderen Weimarer Gedenkmünzen, wird zuerst von der Schauseite und dann von der Wertseite besprochen.
 
Ich sehe die Wertseite als Vorderseite.
Sinn einer jeden Umlaufmünze ist ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel. Der "Bezahlwert" einer Münze ist meistens irgendwie auf der Münze angegeben - in Form einer Zahl oder in Worten.
Das ist für mich die entscheidende, die wichtigere Seite einer Münze. Deshalb bilde ich die Wertseite einer Münze in meiner Dokumentation links ab und die andere - meist die Bildseite - auf der rechten.
Beobachtet habe ich, dass es meistens anders herum dargestellt wird. Ist mir jedoch einerlei. Ist meine Sammlung und meine Dokumentation derselben. ;)

Was die Unterbringung angeht: Die BRD-Euro-Zehner oder die Ösi-Euro-Fünfer platziere ich, genauso wie meine Euro-Umlaufmünzen, mit der Bildseite oben, da es bei diesen Dingern insbesondere auf diese ankommt. In meiner Doku sind aber auch diese Stücke so abgebildet wie die Umlaufmünzen aus aller Welt.
Meine Weltmünzen liegen zumeist nicht sichtbar in Schaukästen oder Alben, sondern in Beuteln, welche wiederum in Truhen liegen.

Ich denke, es muss jeder für sich selber wissen, was die Vorder- oder die Rückseite ist.
Ich bin ohnehin gegen die Bezeichnungen "Avers" und "Revers", weil das gerade wieder für Laien nicht eindeutig genug ist.
Mir gefallen die Bezeichnungen "Wertseite" und "Bildseite" am besten, auch wenn manche Münzen auf beiden Seiten den "Wert" zeigen und andere wiederum gar keinen. Da muss man halt spontan entscheiden wie man dem Gegenüber klar macht, welche der beiden Seiten nun das Thema des Gespräches ist.
 
Als Weltmünzensammler ist für mich Avers die Seite, auf der ich erkenne, woher das gute Stück stammt.
Bei dem Definitionswirrwarr muss man sich als Sammler seine eigene Erklärung zurecht basteln.
 
Ich grüße euch,
meine ersten Silbermünzen bekam ich 1949 von meiner Oma.
Bayern u. Preußen. Sie lagen auf Seidenpapier in ihrer Schublade, die Bayern mit dem Gesicht nach oben
und die Preußen andersrum. So halte ich es heute auch noch.
Mein Opa erzählte, wenn man im Wirtshaus mit einem Willi bezahlte, kam das Gesicht immer nach unten.
Wird schon seinen Grund gehabt haben.
Mit schmunzelnden Grüßen
Heinz-Rudolf
 
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