Hallo,
Die normale Legierung besteht laut Jaeger- und laut Schön-Katalog aus 63% Kupfer und 37% Zink. Also Messing. Gewicht "sollte" 5,4 Gramm betragen, Durchmesser 22,2 mm. Meine Messungen am Randstab ergaben in etwa 2,0 mm, aber dieser Wert ist nicht wirklich aussagekräftig, weil er von zu vielen Unwägbarkeiten abhängt und bei allen Münztypen auf der Welt relativ hohen Schwankungen unterliegt.
Jaeger-Nummer: 1511a
Schön-Nummer: 11
KM-Nummer: 11
Messing ist in meinen Augen ein grässliches Münzmetall. Wenn die Münzen neu sind, glänzen sie in einem wunderschönen güldenen Farbton. Aber bereits die ersten paar Berührungen können für hässliche Fingerabdrücke sorgen und die Dinger sehen im Umlauf sehr schnell sehr hässlich in vielen verschiedenen "Dunkelheitsstufen" aus. Oft sind sie auch fleckig.
Beide Kataloge berichten von Aluminium- und Nickel-Abschlägen. Jedoch erst ab 1971 (silberfarbene 1969er sollen sich alle als manipuliert herausgestellt haben).
Der Schön-Katalog berichtet zusätzlich, dass mit der Jahreszahl 1969 Materialproben mit erhöhtem Kupferanteil in der Legierung hergestellt worden seien, die von Auge nicht von der Normalversion unterscheidbar sind und deshalb nicht bewertet werden.
Der Jaeger-Katalog berichtet, dass es vom Typ 1511b (Jaeger unterteilt 1969, 1971 und 1972-1990 in zwei Untertypen) erhebliche Massedifferenzen zwischen 5,0 und 5,9 Gramm gibt.
Das passt zu den ebenfalls sehr ungenau gearbeiteten 5 Mark Münzen "20 Jahre DDR" (J# 1524; S# 24; KM# 22) und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es ähnliche Massedifferenzen bei den 1969ern und 1971ern gibt.
Eine Differenz von 0,11 Gramm zum Sollgewicht würde ich aber auch bei den Euromünzen durchgehen lassen. Besonders in so schlechtem Zustand.
Das von dir gezeigte Stück scheint mir jedoch wegen sehr harter Umwelteinflüsse so extrem dunkel geworden zu sein (aus dem Bauch heraus, wenn ich das mit anderen "Gammel"-Messingmünzen vergleiche, die mir in diversen Lots schon oft untergekommen sind).