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Ich habe inzwischen verglichen. Einmal mit dem Braunschweiger, einmal mit einem 1914er Bayern Hausmann und dann noch mit diversen echten Berlinern. Der Braunschweiger hat eine ähnliche Randschrift, wo allerdings die Sterne eher punktförmig sind. Vermutlich die selbe Werkstadt, aber noch nicht so ausgereift. Der 1914er Bayer ist vergleichbar, jedoch beidseitig besser ausgeprägt. Den letzten Abgleich mit dem Haufen echter Berliner Prägungen hingegen fand ich etwas beängstigend. Wenn man mir diesen Hessen in einem Stapel zeigen würde ohne zu erwähnen, dass eine Fälschung dabei ist, hätte ich die Randschrift für echt befunden. Was den Rand betrifft ist eigentlich das einzige Manko, dass er fast zu schön ist. Die Originale haben dann doch irgendwo immer ein kleine Einbußen bei der Rändelung.Der Randstab ist insgesamt etwas dicker als bei einem echten Ernst Ludwig. Das schwangt aber von Münze zu Münze oder zumindest von Motiv zu Motiv ein bisschen. Mich erinnert die Randschrift sehr an meinen falschen Braunschweiger. Ich habe den jedoch grade nicht zur Hand und muss das am Wochenende mal vergleichen. Ich werde berichten.
Was den Ursprung der falschen J.225 betrifft gehe ich fest davon aus, dass es sich a nicht um einen Guss, sondern um eine Prägung handelt und b um einen Typ Nachprägung den man auch hätte über die Firma von Schmidt und Hausmann kaufen können (Die auch nur Zwischenhändler gewesen sein können). Das mache ich daran fest, dass der Vorbesitzer meines 1914er Bayern neben zahlreichen Nachprägungen auch im Besitz eines Bestellkatalogs war.
Die zuerst gezeigte Münze gefällt mir auch besser, womit die zweite schon mal raus ist. Ich denke ebenfalls, dass es sich um einen recht frühen Abschlag handelt, was zu dem ,,prooflike'' Effekt führt, den es auch oft bei Hausmännern gibt. Leider sind kleine Kratzer auf solchen Stücken besonders störend und auch wenn sie objektiv betrachtet noch ein Vorzüglich sind wirken sie dabei jedoch oft nicht sonderlich attraktiv. Ich würde das bessere Stück als vz und das schlechtere als f.vz betiteln. Als ich vor mehr als zwei Jahren angefangen habe zu Sammeln hätten mir beide Stücke für den Anfang was die Qualität betrifft gereicht. Jedoch nicht als ,,Dauerlösung'', sondern nur um mich erstmal mit der Materie auseinander zu setzen. Ich würde für keine der Münzen mehr als 380 Euro ausgeben, weil ich einfach glaube dass du bei einem späteren Wiederverkauf auch nicht mehr dafür bekommen wirst. Sachsen 1905 in gutem vz+ oder sogar vz-st ist nicht übermäßig selten und die 460 Euro würde ich nur für eine Dauerlösung ausgeben. Und das sind deine Exemplare beide nicht, weil es zu einfach ist für den Preis etwas deutlich besseres zu finden. Die Stücke, welche ich letztens vorgestellt habe sind beide besser und waren auch noch deutlich günstiger. Daher würde ich- das ist jedoch deine Sache- beide Stücke einpacken und wieder zurück senden. Für 460 Euro kann man übrigens auch deutlich seltenere Reichsgoldtypen in vz+ finden.Die Münze wurde als vz/stgl. angeboten, das ist sie nicht, klar. Aber ich bin mir nicht sicher ob Sie denn überhaupt vz ist oder da ran kommt, da sie doch besonders Avers (wie leider meistens) viele Macken hat. Ist sie die 460,- € wert, die sie ausgelobt war?