Spiel - Wie weit kommen wir zurück? (Teil II)

Markgraf Wilhelm I. von Meissen 1381 - 1407
Meißner Groschen (Kreuzgroschen) aus Freiberg in der Prägezeit 1382 - 1395.
Das Kreuz vor dem Löwen steht besonders schräg, fast 45° - die Zotte am Schwanz fehlt, Punkt hinter Kopf und im Schwanzbogen sind vorhanden.

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Die Grafen von Hoya ließen u. a. Münzen prägen, die den in ihrer Grafschaft gängigen Münsteraner Swaren ähnelten. Bei diesem frühen Exemplar (vermutlich bereits in den 1380er Jahren geprägt) ist das Vorbild allerdings nicht eindeutig: Den Grafen auf der Vorderseite gibt es nicht in Münster, jedoch ein Wappen auf der Rückseite.

Da die Prägestempel der westfälischen Swaren größer waren als die Münzrohlinge (die Hoyaer Grafen übernahmen auch diese Eigenart), ist auf den Münzen nie das gesamte Stempelbild zu erkennen. Da meine Münze nicht zentrisch geprägt worden ist, ist ein Teil der Umschrift zu erkennen, und zwar glücklicherweise Teile der entscheidenden Informationen:
Auf der Vorderseite die Prägestätte Bassum: MONETA BERSENEE (Bersen als frühere Bezeichnung für Bassum)
Auf der Rückseite der Münzherr: OTTO COMES IN HOYA

Ansonsten zu erkennen: auf der Vorderseite der sitzende Graf mit einem Buch in seiner rechten Hand und dem Schild mit den Hoyaer Bärenklauen in seiner linken Hand, auf der Rückseite das Wappenschild nochmals in größerer Darstellung.

Grafschaft Hoya (Niedergrafschaft) Swaren o. J., unter Graf Otto III. (1383-1428), Giesen 16.01
Hoya Swaren Otto Giesen 16 AvL.jpg Hoya Swaren Otto Giesen 16 RvL.jpg
 
Schon drei Präsentationen heute?! Alle Achtung! Da setze ich noch einen drauf, auch wenn mir somit für die nächsten 30 Jahre das Material ausgeht:

Stadt Gotha
Hohlpfennig (1352 - 1381)
Motiv: Mohenkopf nach links
Umschrift: INGOTHA
Erste bekannte eingeständige Prägung der Stadt Gotha

s-l400 (2).jpg
 
Liebe Fußballnationalmannschaft, tu uns das nicht wieder an! Mach' die Sache gegen Südkorea bitte schon frühzeitig klar!
Nun zu anderen Dingen:
Vermutlich ebenfalls in den 1380er Jahren geprägt wurde dieser Swaren aus der Obergrafschaft Hoya unter Ottos Cousin Erich I. (einen unter Otto geprägten Swaren hatte ich gestern gezeigt).

Zu sehen gibt es mit etwas Fantansie den Grafen über einem Schild mit den Hoyaer Bärenklauen. In seiner rechten Hand hält er ein Schwert (von dem allerdings nicht viel zu sehen ist). Flankiert wird das Ganze rechts und links von je einer Ranke.
Auf der Rückseite ist eine Toranlage mit drei Türmen zu sehen, im Tor die obligatorischen Bärenklauen.
Von der Umschrift ERICUS COMES HOYA (Avers) und MONETA IN NIGENBORCH (Revers) ist nur in Ansätzen etwas zu erahnen. Nigenborch ist übrigens der frühere Name von Nienburg.

Grafschaft Hoya (Obergrafschaft) Swaren o. J., unter Graf Erich I. (1377-1427), Giesen 10 (vermutlich 10.21)
Hoya Swaren Erich Giesen 10 AvL.jpg Hoya Swaren Erich Giesen 10 RvL.jpg
 
Schwäbisch-Hall
1 Heller (sogenannter Händleinheller)

Der Prägezeitpunkt dieses Typs müsste zwischen 1350 bis 1400 liegen.
Ich habe gelesen, daß Händleinheller bereits im 12. Jahrhundert geprägt wurden. Die älteren Prägungen war aber noch rund.

Das dritte Bild zeigt die Originalschatulle mit Zertifikat, so wie die Münze damals schon für Sammler verausgabt wurde ;).
 

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Sachsen grüßt China.
Wegen der fortgeschrittenen Zeit jetzt erst einmal die - Ming Dynastie 1368 - 1644.

In welchem Zeitrahmen bewegen wir uns?
„Die Fertigung von Hong Wu Tong Bao Münze begann im Jahre 1338.
Die Verwendung großer Da Zhong und Hong Wu Münzen wurden aber im Jahre 1371 eingestellt, da sie auf dem Markt nicht akzeptiert wurden. Zwischen 1375 bis 1376 war die Herstellung ausgesetzt. Im Jahre 1387 wurde die Münzprägung wieder für 2 Jahre, hauptsächlich durch einen Mangel an Kupfer gestoppt.
Als die Prägung im Jahr 1389 wieder aufgenommen wurde, wog die kleine Münze 1 Qian, die 2 Cash Münze 2 Qian,
die 3 Cash Münze 3 Qian, 5 Cash Münze 5 Qian und die 10 Cash Münze 1 Liang. Im nächsten Jahr wechselte das Gewicht der 1 Käschmünze dann aber auf 1,2 Qian.
Die Prägung wurde im Jahre 1393 wieder gestoppt und Kupfermünzen zu Gunsten von Papiergeld verboten.“


Münzen des Kaisers Tai Zu (1368 - 98)
Inschrift: Hong Wu tong bao - gültiges Geld der Periode (Nian hao) -
RS. Shi yi liang = 10 (Cash) 1 Liang (siehe oben)
Herstellung im vorgegebenen Zeitraum des Spieles 1380 - 89.

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China - Ming Dynastie
Münzen des Kaisers Tai Zu (1368 - 98)
Inschrift: Hong Wu tong bao - gültiges Geld der Periode (Nian hao) Hong Wu
RS. Jing Shi = 10 (Cash), 1 Liang (siehe oben) der Münzstätte Nanking - (Jing = Hauptstadt - in meinem Wörterbuch gibt es 24 verschiedene Zeichen für "Jing")
Dm. = 45 mm (Fundzustand = ungeputzt!)

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H. ist der Katalog der chinesischen gegossenen Münzen von David Hartill aus Canada.
 
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