Spiel - Wie weit kommen wir zurück? (Teil II)

Venezianisch-Kreta
Andrea Contarini

1 Tornesello ND (1368-82)
Billon 17mm/0,7g

Venedig_Tornesello_Andrea Contarini_1368-1382 (2).jpg
 
Sachsen
Breiter Groschen des Mark- und Landgraf Friedrich III. der Strenge 1349 - 1381.
Breiter Groschen aus der Münzstätte Freiberg - auf stärkerem Schrötling ohne Münzzeichen und Beizeichen auf der Löwenseite.
Vermutlich ab 1360 geschlagen.
Mein letzter Sachsengroschen rückwärts. Nach Katalog Krug die Nummer 109. Krug führt 2198 Nummern in seinem Katalog auf.



Wie-weit-025.jpg
 
Hildesheim, Bistum
Marienpfennig
Anonym 1300 - 1362 ( dieser Typ vermutlich nach 1330 - 1362)
Mehl Nr. 257
Ex Fund von Sarstedt I

Dieser Typ Pfennige wurde jedes Jahr verrufen und durch einen mit neuem Münzbild im Verhältnis 4:3 ersetzt. Allen Pfennigen gemein war das Bildnis der Gottesmutter mit Schleier und Beizeichen auf einer Seite der Münze. Das horten alter Pfennige war bei Strafe verboten, nach Einführung der neuen Pfennige durften die alten nur noch zu 3/4 des Wertes als Almosen gespendet werden. In der Praxis wurden die alten Pfennige jedoch zu einem schlechteren Kurs noch Jahre nach der Außerkurssetzung angenommen.
Neben den Pfennige wurden auch Obole zu einem halben Pfennig geprägt. Diese sind äußerst selten und bis heute nur in wenigen Exemplaren gefunden worden.

Nahezu alle heute auf dem Markt erhältlichen Marienpfennige stammen aus dem Fund von Sarstedt, wo ein Müller 1913 auf einen Tontopf mit gut 7000 dieser Pfennige stieß. Nahezu alle dieser Münzen sind Exemplare von nur 6 verschiedenen Typen, andere Typen liegen nur als Einzelexemplare bei. Unter den Münzen waren keine 20 Obole enthalten, was im Vergleich mit anderen Funden ähnlicher Zusammensetzung (z.B. bei Sorsum) von der Seltenheit der Obole schon zur Zeit der Prägung der Marienpfennige spricht.

Marienpfennig 1.1.jpg
Marienpfennig 1.2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
1353-90 Pfennig Amberg Rupprecht I Oberpfalz.jpg

Oberpfalz, Pfennig ND, geprägt nach Regensburger Schlag zwischen 1350 und 1390 in Amberg unter Pfalzgraf Rupprecht I.
Büste zwischen R - A über Mauerzinnen / zwei Köpfe mit Hut in Spitzgiebeln
 
Ilkhanat
Toghai Temür
2 Dirham ND (1337-53)
Ag 1,3g

Ilkhanide_Taghay Timur_2 Dirham_1337-1353.jpg


Ein Sturm zieht auf – oder im Sinne unser Rückwärtsbewegung: Wir sehen das Abklingen eines Sturmes, und zwar des Mongolensturmes. Wir befinden uns nun im Reich der Ilchane. Grob gesagt sind wir in Persien, einschließlich der Nachbarstaaten zur Zeit seiner größten Ausdehnung. Die Mongolen hatten schon immer mal in der Gegend „Hallo“ gesagt, aber erst Dschingis Khans Enkel Hülegü begründete 1256 eine Dynastie und ein Staatswesen im eroberten Persien. „Ilkhan“ bedeutet im Grunde „Teilherrscher“, d.h. es kommt zum Ausdruck, dass die Ilkhane dem Großkhan noch untergeordnete Provinzfürsten sind.

Im Ilkhanat beginnt es zu kriseln, als die Herrscher mit dem Islam liebäugeln. Ilkhan Tegüder ist der erste zum Islam konvertierte Mongolenherrscher – und wird prompt nach zwei Regierungsjahren 1284 gestürzt. Der Nachfolger fördert wieder den Buddhismus in der Region. Erst um 1300 herum tritt die ganze mongolische Oberschicht zum Islam über.

Die innere Machtkämpfe verschärfen sich und das Reich der Ilkhane beginnt in der ersten Hälfte des 14. Jh. zu zerbrechen. Nach dem Tod des 9. Ilkhan Abu Sa’id 1335 versuchten sich mehrere Ilkhane zu etablieren, von denen sich Toghai Temür am ausdauerndsten behaupten konnte. Allerdings konnte er seinen Herrschaftsbereich nicht auf Westpersien ausdehnen und scheiterte schließlich in den Bemühungen, das Ilkhanat zu restaurieren. Im Dezember 1353 wurde Toghai Temür schließlich gemeinsam mit seiner Familie und seinen Tieren (das zu erwähnen ist wichtig für Nomaden^^) von einem seiner Vasallen gestürzt und gemetzelt.



 

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