Kaiserreich - Was bekam man für`s Geld ?

Neuer Bereich: Was kosteten Großprojekte?

Nord-Ostsee-Kanal (knapp 100km)

Bau: 1887 bis 1895: 156 Mio. Mark
(67m breit, 9m tief, Schleusen 125 x 22 m)

Ausbau: 1907 bis 1914: 242 Mio. Mark
(102m breit, 11m tief, Schleusen 310 x 42 m)
Damit kamen dann auch die Dreadnoughts durch den Kanal: Dreadnought

Beide Schleusengrößen haben sich bis heute gehalten. Die Tiefe hat sich auch nicht geändert, die Breite ist auf 162m gewachsen, teilweise liegt sie aber noch bei 102m.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da das Stichwort Dreadnought gerade fiel, kommen wir zum Militär:

SMS Von der Tann: SMS Von der Tann

1907 bis 1911: 36,5 Mio. Mark.
 
Ich belebe diesen Thread nach 5 Jahren wieder.

Bahnstrecke Amberg-Schmidmühlen (Oberpfalz), 21,4km, 1908 bis 1910; 38 offiziellen Übergängen, vier Brücken (Einfachbogen Wolfsbach, Doppelbogen Rieden).
Bahnstrecke Amberg–Schmidmühlen – Wikipedia

"Die einfachste Fahrt von Amberg nach Schmidmühlen (3. Klasse) kostete 1910 genau 90 Pfennige, da kostete die „Maß“ 90 Pfennig, verdiente ein Handwerker pro Stunde etwa 50 Pfennig. Mit 1 457 000 Millionen Goldmark wurden die tatsächlichen Kosten beziffert, ein gutes Geschäft witterten auch Wirte, Geschäfte wegen der „Bedürfnisse“ der Fahrgäste. Dreimal täglich, später sechsmal, fuhr die Lokalbahn Amberg-Schmidmühlen-Amberg."
Quelle: Großer Bahnhof für Vilstalbahn
 
Wieviel Geld stand König Ludwig II 1876 zur Verfügung?

Ca. 4,2 Mio. Mark. Davon gingen gut 3 Mio. Mark in seine Hofhaltung, etwa 1 Mio. Mark standen für eigene Ausgaben zur Verfügung. Bei seinem Tod hatte er ca. 14,3 Mio. Mark Schulden.

Bayerische Staatszeitung

PS: Bezogen auf den Preis eines großen Kreuzers (siehe oben) war er gar nicht einmal so kostspielig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzen wir´s mal weiter, Auszug auf Wikipedia:

Für die Mark kann mittels der früher veröffentlichten langen Reihe des Statistischen Bundesamtes[2] und dem aktuellen Verbraucherpreisindex die Kaufkraft berechnet werden (Stand Januar 2018):

  • 1 Mark (1873) entspräche 6,40 Euro
  • 1 Mark (1900) entspräche 6,70 Euro
  • 1 Mark (1913) entspräche 5,20 Euro
  • 1 Mark (1918) entspräche 1,60 Euro.
Es ist zu beachten, dass diese Kaufkraftäquivalente nur die Veränderung der durchschnittlichen Kaufkraft, gemessen an der Entwicklung der Verbraucherpreise, wiedergeben. Die Verwendung eines anderen Preisindexes oder der Preisentwicklung ausgewählter Güter würde zu einem anderen Ergebnis führen. Außerdem muss eine Kaufkraftberechnung von der Veränderung des allgemeinen Wohlstandsniveaus abstrahieren.
 
Umrechnungshinweise (Kaufkraft) gemäß Angaben des Statistischen Bundesamts (weitere Hinweise siehe Kaufkraftberechnungen zur Mark):

  • 1 Reichsmark (1924) entspräche 3,60 Euro
  • 1 Reichsmark (1929) entspräche 3,10 Euro
  • 1 Reichsmark (1933) entspräche 4,00 Euro
  • 1 Reichsmark (1939) entspräche 3,70 Euro
  • 1 Reichsmark (1944) entspräche 3,30 Euro
Die heutigen Gegenwerte beziehen sich auf den August 2008. Aufgrund der Kriegswirtschaft und der Notwendigkeit, für den Erwerb vieler Güter des täglichen Bedarfs zusätzlich Bezugsmarken einzulösen, sowie der allgemeinen Rationierung und Produktqualitätsabsenkungen durch Ersatz- und Austauschstoffe ist die Angabe für 1944 nur sehr begrenzt aussagefähig. Die Schwarzmarktpreise lagen schon während des Krieges wesentlich höher als die amtlich festgelegten Preise und „explodierten“ förmlich ab Mai 1945 bis 1948.
 
Umrechnungshinweise (Kaufkraft) gemäß Angaben des Statistischen Bundesamts (weitere Hinweise siehe Kaufkraftberechnungen zur Mark):

  • 1 Reichsmark (1924) entspräche 3,60 Euro
  • 1 Reichsmark (1929) entspräche 3,10 Euro
  • 1 Reichsmark (1933) entspräche 4,00 Euro
  • 1 Reichsmark (1939) entspräche 3,70 Euro
  • 1 Reichsmark (1944) entspräche 3,30 Euro
Die heutigen Gegenwerte beziehen sich auf den August 2008. Aufgrund der Kriegswirtschaft und der Notwendigkeit, für den Erwerb vieler Güter des täglichen Bedarfs zusätzlich Bezugsmarken einzulösen, sowie der allgemeinen Rationierung und Produktqualitätsabsenkungen durch Ersatz- und Austauschstoffe ist die Angabe für 1944 nur sehr begrenzt aussagefähig. Die Schwarzmarktpreise lagen schon während des Krieges wesentlich höher als die amtlich festgelegten Preise und „explodierten“ förmlich ab Mai 1945 bis 1948.
Danke. Wie du schon angemerkt hast, sind solche Vergleiche in heutiger Währung immer recht schwierig.
Interessant wäre es, die mittleren Kosten für Essen, Miete, Brennstoff zum Kochen und Heizen und anderer grundlegender Güter und Dienstleistungen zu erfahren und im Vergleich dazu die Medianlöhne in bestimmten häufigen Berufen zu kennen.
 
So habe ich neulich zum Beispiel gelesen, dass um 1876 bis 1878 im ländlichen Raum auch ein Handwerks-Meister oft nur 4 bis 7 Mark in der Woche verdient hat. Kann das stimmen?
(Quelle reiche ich nach)
 
Kaufkraft als Maßstab für den Wert des Geldes Alle Angaben sind in Mark bzw. DM. Zur Umrechnung von DM auf € muss man den DM-Betrag durch 1,95583 dividieren.

Die Seite kann ich empfehlen!

In Erich Staisch: Zug um Zug (Augsburg 1977) sind Angaben zum durchschnittlichen Jahreseinkommen von Preußischen Bahnbeamten für 1862 enthalten. Die Rechenformel entspricht der vom vorigen Beispiel mit dem entsprechend anderen Multiplikator 14,3. Hierzu einige Beispiele:

Taler € (2005)
Betriebs-Inspector 1250 29482
Maschinenmeister 1000 23585
Stationsvorsteher I. Classe 600 14151
Locomotivführer 400 9434
Zugführer 300 7076
Schaffner 225 5307
Bremser 180 4245
Bahnwärter 160 3774
Im gleichen Buch wird erwähnt, dass ebenfalls 1862 eine Fahrkarte III. Klasse 3 Silbergroschen per Meile kostete. 30 Silbergroschen ergeben einen Taler, die Meile ist 7532 m lang. Somit können wir rechnen

0,3 * 14,3 / (1,95583 * 0,93 * 7,532)

und kämen für 2005 auf 31,3 Cent pro Kilometer. In der IV. Klasse war es nur halb so teuer!
 

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