Ich stelle mal spekulativ folgende These auf:
These:
Im Jahre 2022, also zwanzig Jahre nach Einführung des Eurobargelds, werden die Umlaufmünzen eurolandweit fälschungssicherer gemacht, indem man sie mit einem Polymerring ausstattet. Ob nur die beiden großen Nominale, also die 1- und die 2-€-Münze, oder auch kleinere Nominale, lass ich mal offen.
Begründung:
Wenn es so weit ist, sagen wir mal planungs- und vorbereitungstechnisch im Jahre 2020, hat man ca. fünf Jahre Erfahrung mit der Herstellung von Münzen mit Polymerring gewonnen. Diese Technik wurde meines Wissens entwickelt, um die Fälschungssicherheit von Bargeld zu erhöhen. Bargeld, das sind doch in der Eurozone in erster Linie die acht Nominale von 1 Cent bis 2 Euro. Diese Technik "nur" für Sammlermünzen anzuwenden, die seltens im Umlauf anzutreffen sind, widerspricht meiner Meinung nach der Zielsetzung. Es liegt also nahe, irgendwann "umzusteigen" und die mit den deutschen 5ern gemachten Erfahrungen auf das "echte" Geld anzuwenden - dann natürlich eurolandweit.
Bedenken:
1. Wenn wir also neue Münzen bekommen, müssen diese auch automatengerecht sein. Neue Münzen mit Polymerring haben aber zwangsläufig andere Parameter als unsere herkömmlichen Euromünzen. Bei zum Beispiel gleichem Durchmesser und Dicke würden diese neuen Münzen ein anderes Gewicht haben. Die Automaten müssten also entsprechend angepasst werden. Ob diese Automaten auch zweierlei Münzen (alt und neu) parallel erkennen und akzeptieren können, weiß ich nicht und wage ich zu bezweifeln.
2. Da es keinen Sinn macht, verschiedene Münzarten parallel im Umlauf zu haben, wird es meiner Meinung nach eine Übergangsfrist geben, bis zu der alle alten Münzen ausgetauscht und für ungültig erklärt werden. Was das für uns Sammler bedeutet, zum Beispiel speziell auch für die 2-€-Gedenkmünzen-Sammler, mag ich mir gar nicht vorstellen. Wir sammeln doch zurzeit "echtes" Geld, das jederzeit zurück in den Umlauf gegeben werden könnte. Wie sich dann später die realen Auflagenhöhen entwickeln werden, werden wir wohl dann nie erfahren, wie bei anderen ungültig gewordenen Münzen, z.B. DM-Münzen.
Offene Fragen:
Behalten die alten Euro-Umlaufmünzen zeitlich unbegrenzt ihren Wert und können auch noch nach Jahren umgetauscht werden, ähnlich unserer DM-Münzen?
Wird jedem Land eine eigene Polymerring-Farbe zugewiesen, also passend zur Länderseite? Haben unterschiedliche Nominale unterschiedliche Farben? Wer würde ggf. diese Farbgebungen festlegen?
Persönliche Meinung:
Ungeachtet der oben geäußerten Bedenken wegen der "Altsammlungen" kann ich mir nach den Erfahrungen mit den 5ern zum Beispiel 2-€-Gedenkmünzen mit Polymerring gut vorstellen. Sie könnten dadurch weiteres Sammlerinteresse (wieder)erwecken.
Ich bin gespannt, ob ich hiermit nun eine Diskussion losgetreten habe. Ich freue mich auf eure Sicht auf diese These und deren mögliche Folgen bei Umsetzung.