Silbermünzen des Königreichs Sachsen

Hallo, FooFighter,

wie kann ich Dir eine PN zukommen lassen ?
Finde dazu keine Funktion.
Geht das über "Unterhaltungen" ?
Du kannst FoooFighter über "Unterhaltung beginnen" erreichen. Das ist die frühere PN, die es mit der neuen Forensoftware nicht mehr gibt.
 
Gestern habe ich sogar eine kleine - ich würde für mich selbst behaupten sensationelle - Entdeckung gemacht, als mir ein Auktionskatalog von 1929 in die Hände gefallen ist. Darüber werde ich noch zu gegebener Zeit berichten. Vielleicht verfasse ich sogar einen kleinen Artikel dazu und biete ihn einer Münzzeitschrift an, aber alles der Reihe nach. Ich muss erst mal noch ein paar Recherchen dazu anstellen.

Ich freue mich schon darauf, diesen Artikel lesen zu können, wenn er fertig ist.

Mein Vorhaben mit dem Artikel kam zwischenzeitlich etwas ins Stocken. Der Grund war zum einen, dass ich von dem Nachfolger des damaligen Auktionshauses leider keine Antwort auf meine Anfrage bekam. Zum anderen verlief auch die Kontaktaufnahme mit dem Chefredakteur des NNB damals im Sand. Dies fand ich sehr schade, denn ich hatte kurz vorher eine Anfrage bezüglich eines Artikels aus dem NNB gestellt und auch prompt eine Antwort erhalten. Hierzu schrieb er weiter: "Sie sind natürlich auch eingeladen, zu Ihrem Sammelgebiet im NNB einen Beitrag zu veröffentlichen." Warum dann nach dieser freundlichen Einladung keine Antwort mehr kam, als ich eine Anfrage zu einem eigenen Artikel stellte, weiß ich nicht.

Sei es drum. In der Zwischenzeit habe ich durch sehr netten Kontakt zu @Medaillenfreund und durch eine Anfrage bei einem anderen Auktionshaus weitere Informationen zu dieser Münze erhalten und wurde dadurch wieder neu inspiriert, die Sache mit dem Artikel doch wieder anzugehen. Nach einer Anfrage beim Gietl-Verlag erhielt ich nun die Antwort von Herrn Helmut Kahnt, Chefredakteur der Zeitschrift "Münzen & Sammeln", dass Interesse an einem Artikel besteht. Werde die Sache also wieder anpacken. :) Mal sehen, was am Ende bei raus kommt...
 
Mein heutiger Neuzugang ist zugleich mein erstes Erlebnis mit einer Auktion aus den USA. Und zwar hatte ich bei der Januar-Auktion von Stack's Bowers and Ponterio mein Glück versucht und war erfolgreich. Es ist ein Stück zum Austauschen, da ich es bereits in meiner Sammlung habe. Ich konnte aber an diesem tollen Stück einfach nicht vorbei. Denn neben der traumhaften Erhaltung (NGC MS-65) handelt es sich auch um eine sehr seltene Variante.

Es handelt sich um den unmittelbaren Nachfolger des Königstalers.

Speziestaler König Friedrich August I. 1807

1807.jpg


Die Seltenheit dieses Stücks begründet sich auf die Umschrift Avers. Wie ich bereits beim Königstaler von 1806 geschrieben hatte, wurde ab 1807 der Kopf des Königs kleiner dargestellt. Dies ist auch in den Katalogen so vermerkt. Worauf in den Katalogen jedoch nicht eingegangen wird, ist die Größe der Buchstaben Avers. Diese wurde ab 1807 ebenfalls verändert. Die Buchstaben sind schmaler und spitzer, was man gut an den "A" und "V" erkennen kann. Am meisten fällt es am "AE" von SAXONIAE" auf. Es gibt aber einige wenige Exemplare des Jahrganges 1807, welche noch mit den breiten Buchstaben wie beim Königstaler geprägt wurden. Mir sind bisher nur zwei Exemplare über den Weg gelaufen - mein altes und mein neues Stück. :)
 
Habe zum besseren Vergleich noch einmal drei Münzen nebeneinander gelegt, und zwar die Jahrgänge 1806, 1807 und 1808. Avers sieht man bei 1807 den nun kleineren Kopf, aber noch die breiten Buchstaben. Beim 1808 sind dann die schmalen Buchstaben zu sehen.

Vergleich Avers.jpg


Und noch ein weiterer kleiner Unterschied ist mir jetzt erst vor wenigen Tagen aufgefallen. Dieser Unterschied ist in keinem Katalog erwähnt. Als ich aber in den "Blättern für Münzfreunde" aus dem Jahr 1883 stöberte, stieß ich dort auf einen Eintrag, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte. Und zwar stand dort: "1806 und 1807 sämmtlich mit fehlerhaftem Punkt hinter ZEHN". Ich wusste zunächst nicht so recht, was damit gemeint ist. Deshalb schaute ich mir zunächst die Speziestaler von 1806 und 1807 an. Der Punkt hinter ZEHN sah ganz normal aus. Keine Ahnung was mit "fehlerhaft" gemeint sein sollte. Also verglich ich die Stücke mit dem Jahrgang 1808, ob er da anders aussieht. Und siehe da: ab 1808 gibt es gar keinen Punkt hinter ZEHN! Somit wusste ich, was gemeint war, nämlich dass der Punkt dort gar nicht hin gehörte und somit bei den Jahrgängen 1806 und 1807 fehlerhaft angebracht war!

Vergleich Revers.jpg
 
Auch ich gratuliere zu diesem tollen Neuerwerb.
Solch eine seltene Variante in einer Spitzenerhaltung zu finden und auch zu bekommen, einfach Klasse!

Und ich freue mich, dass sich außer mir auch noch jemand anderer mit Punkten in der Umschrift beschäftigen "muss" :).
Bei meinen 16 Guten Groschen haben sich die Stempelschneider aber nicht nur auf 1 Punkt mehr oder weniger beschränkt.
Da hast du mit nur 1 Punkt ja richtig Glück ;).
 
Hallo Rico, erst mal gratulation!! Und dann Respekt vor dem Wissen was du dir für Altdeutsche Sachsen angeeignet hast. Mach weiter so.
 
Die Variante ist auch sehr, sehr selten !
Gut erkannt !

Das hatte ich mir auch so gedacht. Vermutlich ist das auch der Grund, warum das in den Katalogen nicht erwähnt wird, weil es schlichtweg nicht bekannt ist. Beim 2/3 Taler von 1806 und 1807 gibt es ebenfalls die breiten und schmalen Buchstaben. Dort ist es aber nicht so selten und auch in den Katalogen vermerkt. Hier mal die beiden Gulden:

Vergleich Avers Gulden.jpg



Und ich freue mich, dass sich außer mir auch noch jemand anderer mit Punkten in der Umschrift beschäftigen "muss" :).
Bei meinen 16 Guten Groschen haben sich die Stempelschneider aber nicht nur auf 1 Punkt mehr oder weniger beschränkt.
Da hast du mit nur 1 Punkt ja richtig Glück ;).

Ja, das stimmt. Bei den sächsischen Münzen ist das mit den Punkten nicht ganz so extrem. Bin fast ein bisschen überrascht, dass mir das mit dem Punkt noch nicht schon selbst aufgefallen ist, da ich ja sonst auch ganz penibel nach Unterschieden schaue und dadurch schon so manche Variante entdeckt habe, die in keinem Katalog erwähnt wird.

Übrigens betrifft das mit dem Punkt nicht nur den Speziestaler. Andere Stücke der Jahrgänge 1806 und/oder 1807 sind ebenfalls betroffen.

1/3 Taler 1806 mit Punkt hinter VIERZIG (fehlt mir leider noch)
2/3 Taler 1806 und 1807 mit Punkt hinter ZWANZIG (siehe Foto)
Ausbeute-Speziestaler 1807 mit Punkt hinter ZEHN (siehe Foto)

Avers Punkt.jpg



Hallo Rico, erst mal gratulation!! Und dann Respekt vor dem Wissen was du dir für Altdeutsche Sachsen angeeignet hast. Mach weiter so.

Vielen Dank! Es macht mir auch wirklich großen Spaß, so richtig in die Materie einzutauchen. Und letztlich kommen dann eben solche Entdeckungen wie mit dem Punkt heraus, weil ich in einer Zeitschrift aus dem Jahr 1883 stöbere. Da freut man sich fast wie ein kleines Kind über eine solche Entdeckung. :)
 
Jetz habe ich gerade nochmal meinen Gulden von 1807 angeschaut und festgestellt, dass es die Variante mit breiter Schrift ist. :):):)

Das ist richtig. Beim Gulden gibt es beide Jahrgänge 1806 und 1807 sowohl mit den schmalen als auch mit den breiten Buchstaben.
 
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