Neuzugänge in eurer Altdeutschland-Münzsammlung

Zum Thema „Unregelmäßigkeiten“ schreibt Wolfgang Leschhorn, Braunschweigische Münzen und Medaillen, auf Seite 184: „Am 20. März 1625 wurde Laffers offiziell wegen Beteiligung an der Kipperei entlassen, später im Jahr in Zellerfeld inhaftiert, dann wieder freigelassen. Er floh vor einer neuerlichen Arrestierung.“


Erst am 10. August 1625 wurde Henning Schlüter als kommissarischer Münzmeister der Münze in Zellerfeld eingesetzt. Sein Münzmeisterzeichen: HS mit zwei gekreuzten Schlüsseln (in verschiedenen Stellungen).

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Aus den knapp fünf Monaten dazwischen dürften dann Münzen stammen, die kein oder ein unklares Münzmeisterzeichen aufweisen oder bei denen HL überschnitten wurde. Gut denkbar, dass – wie weidner schrieb – während der Vakanz keine oder kaum neue Stempel geschnitten wurden. Kein Chef vor Ort, keine finanziellen Mittel? Zumal während des Dreißigjährigen Krieges. Stattdessen wühlte man in der „Grabbelkiste“ mit den gebrauchten Stempeln, fand den FRIDERIRIC-Stempel, der schon 1624 mit mindestens drei Revers-Stempeln verwendet worden war, und benutzte diesen erneut.
Kann man sich das so einfach vorstellen?
 
Zwei Gulden Württemberg des Revolutionsjahres 1848. Eine dezente Patina trifft auf eine durchschnittliche, aber insgesamt passable Erhaltung.
 

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Dieser Erstabschlag eines preußischen Talers aus dem Jahr 1853 kam zu Beginn der Woche an. Das Revers ist leider berieben, dennoch darf das Stück mit seinen herrlich spiegelnden Feldern bleiben. Es handelt sich übrigens um das Exemplar der Heidelberger Auktion 68/282, seinerzeit beschrieben als "EA, winzige Haarlininen u. Kr, f.st.". Der Vergleich meiner Fotos mit den Auktionsbildern zeigt einmal mehr, welch krassen Unterschied die Beleuchtung bei den Bildern haben kann...

Viele Grüße,
F
 

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Bist du sicher, dass Revers berieben ist? Es macht an vielen Stellen den Eindruck, dass die Streifen direkt bis ans Relief heran gehen, was bei einer Bereibung eigentlich meist nicht der Fall ist. Oder täuscht das auf den Bildern?
 
Vom Schattenwurf her würde ich auch auf einen aufbereiteten Stempel tippen. Auf beiden Seiten.
 
Wenn das Bereibung sein sollte, dann muss der Übeltäter aber hochpräzise gearbeitet haben, da auch die kleinsten Zwischenräume betroffen sind. Das spricht doch ein wenig für einen in dieser Weise aufbereiteten Stempel.
 
Hallo in die Runde und danke für eure Meinungen. Da habt ihr natürlich recht, die Bereibung würde nicht nur den Münzgrund treffen… Abziehspuren kenne ich, nur eben nicht so fein. Was hat es mit den aufgearbeiteten Stempeln auf sich? Habe dazu in Medings „Herstellung von Münzen“ nichts finden können…

Viele Grüße,
F
 
In Anlehnung an die schöne kontroverse Bereibungsdiskussion im KR Forum hier ein ebenfalls spannender Vertreter der Siegestaler, bezeichnenderweise auch aus Württemberg. Eine tolle Erhaltung mit einem kleinen Kratzer im Bart.
Ich lade bewusst viele Fotos hoch, um die Abhängigkeit des Ergebnisses von Licht und Winkel zu veranschaulichen. Die Sonnenlichtfotos zeigen leider die minimale Bereibung, ein Foto zeigt diese sogar aus einem ganz besonders ungünstigen einzelnen Winkel mit diagonalen Hairlines deutlicher.

Alles in allem ein Makel, der zwar stört, wenn man denn um ihn weiß. Dennoch ein tolles Stück mit prächtigen Details. Verdacht schöpfen ließ mich tatsächlich überhaupt erst der etwas von der Norm abweichende Farbton der Felder bei weitestgehend vorhandenem Glanz.
 

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Bei Deinem Siegestaler ist das zu sehen, was mich mittlerweile generell von dem Kauf einer Münze abhält: der starke Kontrast zwischen der noch vorhandenen Patina um die Umschrift (wo man mit dem Putztuch nicht hinkommt) und den Feldern.
 
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