1-Cent-Stücke Deutschland ab 2011: unterschiedliche wertseitige Münzbilddurchmesser

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Von 2002 A, F, G und J sind Unterschiede im wertseitigen Münzbilddurchmesser bekannt, seinerzeit unter den vereinfachenden Begriffen kleines Münzbild (KMB) und großes Münzbild (GMB) geführt. Diese Rubriken ließen kaum Platz für eine weitere Ausführung. Genau diese ist allerdings bei Umlaufmünzen seit 2011 zu beobachten.

Am Beispiel 2014 F unten vier optische Eindrücke der beiden Ausführungen.

Die Unterschiede lassen sich relativ leicht am Abstand der zwölf kurzen Striche zwischen Sternen sowie vom Buchstaben O vom Randstab erkennen. (Dass unterschiedliche Abstände vom Randstab wegen möglicher unterschiedlicher Randstab-Breiten mit Vorsicht zu genießen sind, ist bekannt. Hier lassen sich allerdings dennoch zwei Ausführungen klar unterscheiden.)

Jüngst ist in einer Fachzeitschrift ein Beitrag zum Thema erschienen, der auch eine statistische Auswertung des Vorkommens im Umlauf umfasst. Unten der Stand von Mitte Mai 2017, zusammengetragen aus Zählergebnissen mehrerer Variantensammler. Die dieser Grafik zugrundeliegenden statistischen Werte dürfen gern mittels weiterer Zählergebnisse fortgeschrieben werden. Wer mag, möge hier eigene Zählergebnisse mitteilen oder sie mir per E-Mail übermitteln. Die Statistik halte ich bis auf Weiteres hier im Startbeitrag dieses Forum-Beitrags auf dem aktuellen Stand.

Die folgenden Angaben zeigen links die Stückzahlen mit etwas kleinerem ws. Münzbilddurchmesser (wie bis 2010 üblich), rechts die nach und nach eingeführten etwas größeren MBD.

A
2011
2012
2013
2014
2015 2
2016 67 0

D
2011
2012 3
2013 6
2014 4 0
2015 17 0
2016 21 108

F
2011 241 6
2012 173 4
2013 129 4
2014 46 111
2015 10 221
2016 0 51

G
2011 18 0
2012 31 0
2013 16 0
2014 80 31
2015 9 120
2016 1 130

J
2011
2012 2
2013
2014
2015 113 0
2016 126 2
 

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Moin Moin,

für mich stellen sich zu der Ermittlung von Münzbilddurchmessern sofort die Fragewn nach dem
1. "wie, d.h., mit welchem(n) Hilfsmittel(n) wurde gemessen" ?
2. "welche Messstellen sind als Bezugspunkte für den Münzbilddurchmesser (Mbd) zugrunde gelegt worden" ?
3. "welche Erhaltungsstufen wurden vermessen" ?
4. "wurde der Mbd ein und derselben Münze aus "einer Messung" oder "mehrerer Messungen und Mittelwertbildung" generiert ?

Nur über diese Angaben kann man sich m.E. überhaupt "ein Bild" zu diesen Mbd's machen.
 
Danke für die Nachfragen.

Im besagten Fachzeitschriften-Beitrag werden unter anderem Messungen der Wertziffern-Höhen und der Weltkugel-Durchmesser erwähnt. Die daraus errechnete Vergrößerung liegt demgemäß zwischen 1 und 2 Prozent.

Selbst habe ich keine Messungen vorgenommen, denn das zweifelsfreie Unterscheiden gelingt mir auch rein optisch.

Die zugrundegelegten Münzen sind dem Umlauf entnommen, ihr Erhaltungsgrad überwiegend vz.

Einer der am Erstellen der Statistik maßgeblich beteiligten Sammlerfreunde hat mir Folgendes mitgeteilt: Beispielhaft hat er prägefrische 1-Cent-Münzen 2016 G vermessen: 6,8 vs. 7,0 mm Durchmesser unter Zuhilfenahme einer Skala unter einem 20-fach vergrößernden Mikroskop. Bezugspunkte: über die Weltkugel am größten Durchmesser. Wie viele Exemplare er vermessen hat, habe ich noch nicht erfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Vergleich zu den 2014er Stücken stelle ich eine Vorderseite der 1 Cent 2002 A KMB (kleines Münzbild, Striche, statt Punkte unten links) ein.
Das Stück ist quasi "nagelneu", also ungetaucht, da gerade einer angebrochenen Rolle entnommen. Und bietet somit den bestmöglichen Vergleich.

Schon auf Anhieb erkannt man die Reduzierung, die - auch ohne Lupe - dem geübten Kenner sofort ins Auge fällt.

Was irgendwann nach 2010 passiert sein dürfte: Die Urwerkzeuge, mit deren Hilfe die Patzitzen (Mutterstempel) hergestellt werden,
dürften abnutzungsbedingt druch neue ersetzt worden sein. Ähnlich wie das bei den alten DM-Umlaufprägungen zwischen Ende
der 60er und Anfang der 70er Jahre der Fall war.

Der Unterschied zur alten DM-Zeit: bei den Centen der deutschen Euro-Münzen kann man es wirklich kaum erkennen.
 

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Dass die "alten" KMB´s nicht einfach nur ein reduziertes Münzbild haben, sondern
mit ganz anderen Stempeln (Stempel gedacht wohl für sehr frühe für Probeprägungen)
geprägt wurden, erkennt man am Detailvergleich der Linie parallel zum unteren Querstrich
der Ziffer 1. Bei den KMB´s werden drei Linien berührt, bei den späteren Normalprägungen
lediglich zwei. Bei einer bloßen Reduzierung wären es beides mal dieselbe Anzahl.

Siehe Details:

Links: KMB (2002 A) , rechts 2014er Prägung von Dirk Bake.
 

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