Hintergrundinfo's
Hallo!
Die Kommunisten damals in Russland waren durchaus praktisch veranlagt. Diese Münzen wurden ab 1975 als die sowjetische / russische Antwort auf den Krügerrand herausgebracht, weil man ein Bullion-Stück als attraktive Möglichkeit ansah, mit geprägtem Gold aus staatlichen Vorräten Devisen zu bekommen. Dafür nahm man der Einfachheit halber die alten vorhandenen Prägewerkzeuge aus 1923, versah sie mit neuen Jahreszahl und prägte Münzen.
Es handelt sich dabei um Münzen der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjet-Republik), die später mit anderen Republiken die UdSSR bildeten. Die späteren Jahrgänge sind genau genommen also Münzen der russischen Teilrepublik. Diese RSFSR prägte 1923 nur wenige dieser Goldmünzen; Originale aus der Zeit sind quasi unbezahlbar. Auch wird in Weltmünzkatalogen erwähnt, dass es ein (?) Expl. eines Tscherwonez der UdSSR ("CCCP") geben soll. Bei der Neuauflage hat man diese Stempel wohl nicht so schnell wieder gefunden.
Vertrieben wurden die ab 1975 über die Dresdner Bank, die damit ein Konkurrenzstück zum Krügerrand, der von der Deutschen Bank vermarktet wurde, hatte. Geprägt wurden Tsch. nach meiner Kenntnis bis 1980; irgendwo wird 1982 genannt, die habe ich aber nie gesehen. Vllt. kann Herr Honscha das anhand seiner Realstücke klären? Zuletzt (1980) gab es auch wohl Exemplare in PP.
Diese Münzen wurden gelegentlich von der Fa. Grundig als "Incentives" für besonders erfolgreiche Händler verteilt. Die ggü. dem Krügerrand geringere Größe (ca. 1/4 Unze) machten sie für Kleinanleger und solche Maßnahmen "handhabbar".
Um ein paar Vorurteile zu bestätigen: Kommunisten mögen praktisch sein, arbeiten, insbes. Landarbeit ist nicht ihr "Ding"
. Die Haltung des abgebildeten Sämannes ist unmöglich
; oder er hat sich nur in Positur gestellt für den Medailleur. Mein Vater hatte durchaus Ahnung von landwirtschaftlicher Arbeit, und ich erinnere mich, wie er beim Anschauen eines Bildes von van Gogh mit einem Sämann sehr die Darstellung lobte, die genau die Arbeitsweise des "rhythmischen Schreitens" wiedergab. Auf dem Tscherwonez ist davon nichts zu sehen. Aber vllt. kam deswegen die sowjetische Landwirtschaft nicht aus den Puschen und die UdssR musste Getreide vom "Klassenfeind" kaufen
.
Grüße
collettore