15 Rupien 1916 Variante B - echt oder falsch?

Rambo

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Hallo,<O:p</O:p
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ich habe mich in der letzten Zeit etwas intensiver mit den 15 Rupien Stücken aus Deutsch-Ost-Afrika beschäftigt. Alle möglichen Artikel und Berichte habe ich mir näher angesehen. Besonders interessant finde ich einen Fachartikel von Dr. Peter Schlobach, der am 5.2.2003 einen Fachartikel bei Moneytrend publizierte. Ich möchte hier auf die gesicherten Fakten zusammenfassend eingehen.<O:p</O:p
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Die Ursache für eine für Notprägungen besonders für die 15 Rupien Stücke war ein ab der zweiten Hälfte des Jahres 1915 vorherrschender Hartgeldmangel. Alle bisherigen Prägungen wurden von Deutschland (Prägestätten: Berlin und Hamburg) importiert. Banknoten wurden von der einheimischen Bevölkerung kaum bis nicht akzeptiert und so hortete die Bevölkerung vermehrt Hartgeldmünzen, bis es schließlich zu dem angesprochenen Mangel kam. Aufgrund dieser zunehmend misslicheren Lage wurde am 14.1.1916 eine Verordnung, dass das „thesaurierte Hartgeld gegen Zins in Depots abzuführen sei“ vom Gouverneur Dr. Schnee erlassen, diese erwies sich als wirkungslos. Daraufhin veranlasste Dr. Schnee eine Notgeldprägung in Tabora.
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Damit eine klare Abgrenzung der relevanten Personen möglich ist, hier eine kurze Auflistung:<O:p</O:p
- Dr. Schnee (Gouverneur von 1912 – 1918)<O:p</O:p
- Ada Schnee (Frau des Gouverneurs)<O:p</O:p
- Dr. Schumacher (Bergingenieur)<O:p</O:p
- Dr. Krenkel (Geologe)
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Zunächst hat Dr. Krenkel die Leitung über die Notmünzprägung inne, später übernahm diese Dr. Schumacher. Dr. Krenkel war ausschließlich für die Messing-Kupfer-Münzen verantwortlich und hatte nichts mehr mit der Goldprägung zu tun.
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Ein paar Informationen zur Person Dr. Schumachers:
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In seinen Erinnerungen brachte Schumacher unter anderem zu Papier: "Als mich Ende 1915 ein Eilbote des Gouverneurs Dr. Schnee erreichte, enthielt dessen Botschaft Anweisungen sofort mit allen Goldvorräten nach Tabora aufzubrechen und dort eine Münzanstalt einzurichten, weil der Kolonialverwaltung Zahlungsunfähigkeit drohte. So stellte ich eine Safari aus 200 Schwarzen zusammen, die mich mit sämtlichen Goldbarren im Wert von etwa einer Million Reichsmark nach zehn Tagen zuverlässig in Tabora ablieferten ..."

"Als ich mich bei Dr. Schnee meldete, fragte er sofort: Können Sie schnell Münzen herstellen lassen? Verblüfft gab ich dem Gouverneur zu verstehen, dass ein Berg-Ingenieur keine Qualifikation als Münzmeister hat. Aber Dr. Schnee deutete nur auf die zahlreichen Bände eines großen Konversations-Lexikons im Bücherschrank seines Amtszimmers und meinte trocken: Da steht alles drin, was man zum Geldmachen wissen muss ... fangen Sie gleich an, mein Lieber!"

Tatsächlich gelang es Schumacher, mit Hilfe indischer Schmuckhandwerker und eines deutschen Graphikers innerhalb kurzer Zeit originelle Goldmünzen herzustellen. Am schwierigsten war die Anfertigung des Originalstempels zum Prägen der Matrizen.
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Prägung:
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Das Gold stammt aus einer Grube in Sekenke, die ab dem 6.10.1916 von Engländern besetzt worden ist.<O:p</O:p
Die Herstellung der 15 Rupien erfolgte von April bis Anfang September 1916. Der zeichnerische Entwurf stammt von R. Vogt. Der Stempelschnitt erfolgte von einem singhalesischen Goldschmied.
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1. Münzprägung in Tabora (Eisenbahnwerkstätte): Prägemaschine war eine zum Biegen von Rohren gebrauchte hydraulische Presse.
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2. Münzprägung Lulanguru: Prägemaschine war eine Ölpresse.
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Die Münzen wurden im glatten Ring geprägt. Nach Prägung wurden die Münzen einer Weiterverarbeitung durch Abreiben mit Messingbürsten und Reinigung mittels Seifenwasser aus Früchten des Seifenbaums unterzogen.<O:p</O:p
Jeder Posten wurde von Dr. Schumacher laut Abrechnungsliste mit Datum durch persönliche Unterschrift anerkannt, durch ihn und weitere Unterschriftsberechtigte abgenommen und zwischengelagert.
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- 15.4.1916: Die ersten 80 Münzen waren geprägt<O:p</O:p
- 30.6.1916: 6395 Stücke waren geprägt<O:p</O:p
- 5.9.1916: Die 16198 Goldstücke waren geprägt. Am letzten Tag, dem 5.9.1916 wurden noch 654 Stück geprägt, die von Dr. Schumacher persönlich anerkannt und abgenommen wurden.
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Bisher wurde nichts von einem „B-Typ“ in den Originaldokumenten vermerkt.
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Das Ziel, den ursprünglichen Hartgeldmangel zu beheben, gelang mit dieser Prägung nicht. Der Wert der 15 Rupien war für ein Einzelstück zu hoch und wurde so als Umlaufgeld in der Regel nicht genutzt. Ein Augenzeuge bemerkt dazu, dass „jeder, der eine solche Münze erlangen konnte, sie als Andenken in die Tasche steckte. Um wieder einer Thesaurierung vorzubeugen erließ Dr. Schnee eine Anordnung, dass die „Ausgabe nur in kleinen Beträgen an Deutsche“ zu veranlassen sei.
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Am 19.9.1916 wurde Tabora übergeben. Nach Übergabe standen besonders deutsche Kriegsgefangene im Interesse. Die Besatzer versuchten alles, um die 15 Rupien Stücke zu bekommen. Eine Ausführ von Goldmünzen wurde verboten, es folgten genaue körperliche Untersuchungen.
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Die erste Nachricht, dass ein 15 Rupien Stück in DOA geprägt wurde fand sich im Juni 1917 in den Berliner Münzblättern.
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Im September 1917 wurde erstmals der Typ A in Deutschland abgebildet. Im Mai 1918 wurde Typ A erneut abgebildet von Dr. Krenkel.

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Auflagezahlen:
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- 1919: Dr. Schnee nennt 16198 Stück als Auflage<O:p</O:p
- 1918: Ada Schnee nennt ca. 14000 Stück<O:p</O:p
- 1918: Dr. Schumacher nennt 16198 Stück<O:p</O:p
- 1925: Dr. Krenkel nennt 16198 Stück

Spezifikationen:

Theoretisches Rauhgewicht: 7,168 g
Theoretischer Durchmesser: 22,5 mm

Praktisches Rauhgewicht: 7,168 g +/- 72 mg (Erlaubt war eine Gewichtstoleranz von 1%)

Praktischer Durchmesser Typ A: 22,45 mm +/- 0,01 mm
Praktischer Durchmesser Typ B: 22,27 mm +/- 0,005 mm

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Katalogangaben Kurt Jäger:
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- 1942: Typ A = 16198 Stück, Typ B = Auflage höher als Typ A<O:p</O:p
- 1956: Typ A = 16198 Stück, Typ B als „F“ bezeichnet, große Anzahl<O:p</O:p
- 1974: Typ A und B zusammen 16198 Stück<O:p</O:p
- Seit 1975: Typ A = 6395 Stück, Typ B = 9803 Stück
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Die Aufsplittung lässt sich nicht durch Beweise in der Originalliteratur unmittelbar nach der Prägung beweisen. Die Zahlen basieren auf die vorher genannten Zahlen.
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Erstmalige Erscheinung des Typ B war 1919 durch Dr. Schnee. Dr. Krenkel beschreibt den Typ B im Jahr 1925, er beschreibt diese als „nachempfundene Prägung“. Dr. Schumacher sagte, dass „ein Stempelpaar für die Prägungen aller Münzen ausreichte“. Auch 1973 berichtet er nichts über einen möglichen unter seiner Leitung ausgeprägten Typ B.
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Die Unterscheidung zwischen Typ A und Typ B ist nur durch die Rückseite möglich. Die Vorderseiten entstanden mit demselben Vorderseitenstempel. Die Unterschiede führe ich hier nicht näher aus. Besonders interessant ist, dass die Rückseite des Typ A: 136 Randperlen und Typ B: 138 Randperlen aufweist, somit ist auszuschließen, dass der Originalstempel nachgearbeitet wurde. Im Jahr 1979 wurden erste Spektralanalysen durchgeführt. Ein Unterschied zwischen Typ A und Typ B ist anhand des Materials nicht feststellbar.
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Fälschungen:
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- 1919: In diesem Jahr schreibt Dr. Schnee: „In Sansibar sollen Fälschungen von indischen Goldfundis hergestellt worden sein“<O:p</O:p
- 1973: In diesem Jahr schreibt Dr. Schumacher: „Fälschungen sind seit 1971 in Südafrika, vermutlich in Durban aufgetaucht.“ Dabei sollen Farbunterschiede diese Fälschungen von Originalen zu unterscheiden sein. Außerdem habe er „vor der Besetzung von Tabora die Originalstempel und Matrizen unbrauchbar gemacht“ und von dem „ungeprägten Münzgolde fiel auch nur das Geringste in die Hand des Feindes.“ <O:p</O:p
- Später musste Dr. Schumacher korrigieren, dass „die übriggebliebenen Goldbarren an reiche Araber verkauft wurden“
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Persönliche Gedanken / Kommentar:
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Es ist bekannt, dass Dr. Schumacher sich als Neuling im Gebiet der Münzprägung einarbeiten musste, zudem erkannte er die geprägten Posten 15 Rupien Stücke mit seiner Unterschrift an. Hervorheben möchte ich hier, dass er auch die letzten geprägten Stücke persönlich anerkannte und abnahm. Dennoch kannte er keinen Typ B.
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Es ist außerdem bekannt, dass etwa im Wert von 1 Million Reichsmark Goldbarren nach Tabora gebracht wurden um Goldmünzen auszuprägen. Meine Umrechnung in Kilogramm Gold basiert auf dem 20 Mark Stück. Es wiegt 7,16 g fein, somit müssten es ca. 358 kg Gold sein. Für die 16198 Stück 15 Rupien (15 Rupien wiegen ca. 7,17 g rauh) benötigt man ca. 116 kg Gold aus der Sekenke Grube. Dr. Schumacher bestätigt, dass er Goldbarren an Araber verkauft hat.
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Eine Aufsplittung der Prägezahlen in Typ A und B ist nicht möglich, es existieren keine Unterlagen. Die Zahlen basieren auf den überlieferten Produktionsleistungen. Die Auflage lässt sich auch nicht mit der Münzprägung in Lulanguru in Verbindung bringen.

Auch der praktische Durchmesser der beiden Typen im Vergleich ist sehr interessant. Typ B weicht stark von der Sollvorgabe ab, ist jedoch in der Toleranz genauer. In wie weit diese Zahlen repräsentativ sind wäre interessant zu wissen. Welche Grundgesamtheit von 15 Rupien Münzen wurde hier hinzugezogen? Die 2. Prägestätte war nur etwa 25 km von Tabora entfernt. Musste in der neuen Presse ein neuer Prägering angefertigt werden? Andere Prägeparameter wie etwa der Druck spielt, so weit meine Vermutung, kaum eine Rolle. Gold in dieser Form ist immer noch relativ weich, so dass auch ein geringer Druck den Prägering komplett ausgefüllt haben muss. Es müsste sich somit um einen neuen Ring handeln, würde man den Typ B der Prägestätte Lulanguru zuordnen. Wäre der geringe Durchmesser in der Kontrolle bzw. Abnahme nicht aufgefallen, besonders bei den ersten Prägungen? Auch müsste der Rückseitenstempel Erwähnung finden, sollte er dort eingesetzt worden sein. Dr. Schumacher hatte vermutlich die meisten Goldmünzen in der Hand, ihm wäre eine Abweichung der Rückseite aufgefallen, auch hätte er den neuen Stempel in Auftrag geben müssen.

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Es ist bekannt, dass jeder diese Münze haben wollte, egal ob Deutscher, Belgier, Engländer oder sonst wer. Bereits 1919 schreibt Dr. Schnee, dass Fälschungen in Sansibar hergestellt worden sein sollen, im gleichen Jahr taucht erstmals der Typ B auf.
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Auch die Stempel sollen laut Dr. Schumacher für alle Prägungen ausgereicht haben. Die im Jahr 1973 gemachten Aussagen sind jedoch widersprüchlich. Fakt ist: Es wurde derselbe Vorderseitenstempel genutzt für den Typ B.
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Nach diesen mir vorliegenden Unterlagen, müsste eigentlich die komplette Auflage von 16198 Stücken aus dem Typ A bestehen. Typ B müsste eine Nachprägung sein.

Würde mich über eine rege Diskussion freuen.

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mfg
 
Hallo Rambo,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten und ausführlichen Beitrag. Ich habe auch schon einiges über diese Münzen gelesen, aber eine so genaue Analyse wie Deine scheitert immen wieder an der Zeitfrage.

Ich hoffe andere können da mehr beitragen zu diesem Thema als ich, aber ich werde mich auch etwas mehr darum kümmern. Irgendwann will ich auch gern eine haben... Naja, wird wohl dauern.
 
Hallo Rambo,
schöner Beitrag von dir!:respekt:
Die erste Frage die sich mir stellt, ist ob wirklich nur ein Stempelpaar benutzt wurde. Bei den 16.198 Stücken kann das gut sein, aber ebend auch nicht. Denn wie lange hat ein Stempel unter normalen Bedingungen gehalten? Um die Zeit waren es wohl ca. 20-30 K Stücke. Nur von normalen Bedingungen war man in Tabora und Lulanguru weit entfernt. Ich glaube mich an einen Artikel zu erinnern wo von Stempelstandzeiten von teilweise ca. 200 Stück die Rede war. Auch wenn hier immer ein Urstempel als Vorlage dient, kommt es unter solchen Bedingungen zu abweichungen.

In einem Artikel wurde kurz auf den Schmuckhandwerker eingegangen (war wohl Pakistani oder Singhalese?), der die besten Arbeit unter der einwirkung von reichlich Alkohol erzielte. Das soll die Vielfalt, der nicht immer gleichen Münzbilder erkären.

Zum Typ B. Was wenn während der Herstellung, es Schumacher und Schnee, nicht aufgefallen war oder auffallen wollte, das unterschiede Revers sind. Es handelt sich, mit dem am Augenscheinlich meisten Unterschied, um das Ende der Arabeske. Möglich das Sie es nicht wahrgenommen haben oder wollten. Daher gab es für Sie, während der Prägung kein Typ B.
Dazu, wenn es denn Nachprägungen gab, dann würde ich einem Fälscher durchaus bessere Arbeit zutrauen. (Das muss natürlich nicht sein, aber wenn es sich schon um das gleiche Gold handeln soll?)

Dann die Goldmenge. Wie du gut nachvollziehbar schreibst, müsste Gold für 1 Millionen Mark ca. 358 Kg Fein sein. Tatsächlich wurde für die 16.198 St. die 116 Kg Rohgold aus Senkeke verprägt. Nur das Senkenke Gold hat einen tatsächlichen Feingehalt von ca. 750/1000, so das hier gerade ca. 87 Kg an Feingold verprägt wurden. Damit ist theoretisch viel mehr Gold über, wenn denn wirklich ursprünglich ca. 358 Kg fein, gleich 477 Kg Rohgold, nach Tabora gebracht wurden.
Die 15 Rupien wurden übrigens auch nur zu 15 Mark das Stück ausgegeben, da der Goldgehalt von 750, ebend nicht dem 20 Markstück entsprach.

Ein sehr interessantes Stück Münzgeschichte, wenn ich noch mehr Zeit habe, versuche ich die Artikel aus dem Netz wiederzufinden.
Ich hoffe das wirklich noch sehr viel mehr, zu diesen Stücken und ihre Entstehung, ihre Meinung posten.

Ach ja, ich habe mal Bilder der Stücke besorgt, ich hänge diese an. Leider oder besser, ebend auch Aufgrund der Prägebedingungen, nicht in St.
 

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@ Fusselbär

Danke für deinen Beitrag. Vielleicht sollten wir eine Fragensammlung eröffnen, die das Thema weiter hinterfragen.

- Wie lange hat ein Stempel in dieser Zeit im Durchschnitt gehalten, was waren die Standzeiten? Das Material war Eisen, auch schön an den Oberflächen der Stücke zu erkennen.
- Gibt es weitere Varianten als die bekannten Typen A und B? Vielleicht lässt sich so auf weitere Stempelneuanfertigungen / -überarbeitungen schließen.
- Können mögliche weitere Varianten auch durch die Prägung entstanden sein?
- Wann wurde nach Lulanguru gewechselt? Ist ein Datum bekannt?
- Was spricht dafür, dass Dr. Schumacher und Dr. Schnee einen Typ B vertuschen wollten, was dagegen? Dr. Schumacher erkannte die geprägten Stücke durch seine Unterschrift an, auch wurden sie von ihm abgenommen.
- War eine exkakte Kopie von einem einheimischen Stempelschneider machbar, um so Nachprägungen anfertigen zu können?
- Gibt es neue Erkenntnisse zur 15 Rupien Münze? Berichte, wissenschaftliche Arbeiten nach 2003?

Leider kann man die Goldmenge, die aus der Senkeke-Grube nach Tabora gelangte nicht genau nachvollziehen. Ob es nun 300 - 450 kg Gold waren spielt eine nicht so große Rolle. Anhand der belegten Prägezahl von knapp 16200 Stücken, kann man auf ca. 116 kg Sekenkegold schließen. Schumacher behauptet auch, dass er Barren an Araber verkauft hat. Aus den möglichen übriggebliebenen Barren von 180 - 330 kg hätte man genug Nachprägungen herstellen können, vermutlich so viel, dass es aufgefallen wäre.
 
Hallo Rambo,

schön, dass Du dieses Thema eröffnet hast.
Ich habe vor kurzer Zeit den Artikel von Schlobach auch noch einmal nachgelesen. Er stellt ja einiges sehr gut begründet zu den Ausführungen im Jäger-Katalog in Frage. Leider ist mir in der Zeit nach der Veröffentlichung 2003 (!) nichts Neues mehr aufgefallen, was möglicherweise auch daran liegt, dass mein Interesse in letzter Zeit auch nicht so groß war.
Bin gespannt, ob jetzt neue Erkenntnisse auftauchen.
Meine persönliche Meinung ist, dass ich mich auf Grund der logischen Erklärung von Dr. Schlobach nur auf den Typ A als Ersterwerbung konzentrieren werde. Die stolzen Besitzer des selteneren Typs B könnten enttäuscht werden.

Es bleibt jedenfalls spanend, den Schlobach räumt ja durchaus die Möglichkeit ein, dass unmittelbar nach der Besetzung Stücke aus Sekenkegold nachgeprägt wurden.
 
Ich wollte noch das betreffende Zitat anhängen ...
 

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@ ich

Mir liegt eine Materialanalyse einer 15 Rupien Münze vor, die im Januar 2004 erstellt worden ist. Das Stück wurde mit Hilfe einer Elektronenstrahl-Mikrosonde an verschiedenen Stellen untersucht.
Die Untersuchung zeigt eine Vergesellschaftung von 3 Phasen im Münzmetall:

1. Phase: Gold-Kupfer-Silber-Legierung (ca. 80% Au, 10% Cu, 10% Ag)
2. Phase: Zink
3. Phase: Silikat (Quarz) - Vermutlich ist Silikatstaub in die Schmelze gelangt, Gold war an Quarzgängen gebunden.

mfg
 
Von interesse sollte auch die Häufigkeit auf Auktionen sein. Für 16.198 St ist die Münze (A und B) relativ häufig dort anzutreffen. Das kann natürlich auch an der Schönheit und der Geschichte der Münze liegen.
Wobei ich meine, das Typ A öfters angeboten wird. Oder?
grüße Matthias
 
Ich habe einmal die Stücke bei ******** abgezählt.

Ergebnis:

Typ A: 21 mal
Typ B: 39 mal

Der Typ B wird fast um den Faktor 2 häufiger angeboten.

mfg
 
Das Verhältnis würde dann, der Jägerangabe neueren Drucks entsprechen.
Allerdings spricht das durchaus auch, für eine eventuelle Nachprägung.
Nehmen wir mal hypothetisch an, 16.198 St Typ A. Der Typ B Nachgeprägt mit
vielleicht 25.000 St. Dann wären wir wieder, etwa bei dem Verhaltnis des derzeitigen Angebotes bei Auktionen. Das wären dann geschätzt ca. 40.000 Exemplare. Das würde eventuell die Häufigkeit bei Auktionen erklären. Und an Rohgold hätte man dafür ca. 288 Kilo gebraucht, was Zweifels ohne dafür vorhanden war. Wäre schon schlüssig, diese Hypothese.

Aber wie schon geschrieben, es kann sich halt bei der Häufigkeit ebend auch um den besonderen Reiz der Prägung handeln. Wobei es Sinn machen würde, das tatsächliche vorkommen am Markt zu beobachten. Könnte sich nicht jemand bereit erklären, das Auktionsvorkommen zu beobachten? (wie Kronerogore mit J 253 1915 und ich mit J 205)
Gerade mit dem Bremer könnte man vergleichen da die Auflage beim Bremer auch nur ca. 20.000 St waren. Sollte der Elephant, sehr viel öfter angeboten werden, wäre dies ein Indiz das mit der Auflage von 16.198 etwas nicht stimmt.
grüße Matthias
 
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