Ich kopiere mal von dem Threadverlauf "Auktionsergebnisse 15 Rupien", da die Thematik doch Diskussionscharakter eingenommen hat:
Der fehlerhafte Perlkreis lässt sich eher mit den Zuständen bei der Prägung erklären. Die Ronden wurden seinerzeit nicht gestaucht. Daher ist es schwieriger einen guten Rand/Perlkreis auszubilden. Ganz einfach weil das Material für den Randstab aus der (Mitte) der Münze nach außen fließen muss...
www.emuenzen.de
navada51 schrieb:
Ergänzend dazu ist es auch wichtig zu wissen, dass das Münzbild auf dem Prägestempel im Laufe der Zeit sich durch den Druck der durch die einzelnen Prägungen verursacht wird, sich vergrößert.
Interessant. An das habe ich noch überhaupt nicht gedacht. Dann müsste man rein theoretisch Abweichungen zwischen dem Münzbild des Elefanten zwischen Typ A und B messen können. So könnte man messen, ob wirklich nur 1 Prägestempel Avers genutzt wurde. Damit könnte man vielleicht auch ableiten, ob in Lulanguru nur Typ B geprägt worden ist.
Ich hatte daran im Zusammenhang mit den 15 Rupien auch noch nicht gedacht. Auch wie viele Avers-Prägestempel benutzt worden sind, ist bisher noch nicht nachgegangen wurden.
Ich habe bisher immer auf den typischen Riss bei der Elefantenseite Bezug genommen, der für mich ein Indiz ist, dass eben nur ein Prägestempel benutzt worden ist. Keine Münze des Typs "a" zeigt diesen Riss und die allermeisten des Typs "b" zeigt den Riss. Dank Kees ist nun ist ja auch noch Typ "c" hinzugekommen.
Er beschreibt auch bei Deiner Münze (ID 94460), Typ a, ein Stück mit Stempelriss. Wie sieht das denn im Original aus? Ist da ein Riss zu erkennen?
Siehe den Artikel von Wolf " Neue Prägewerkzeuge in der Kaiserzeit " ( Münzen u. Papiergeld 6/7 2004 ).
Aber macht sich dieser Effekt bereits nach wenigen hundert bis tausend Prägungen bemerkbar. Und wie muss man die von den Bedingungen in einem herkommlichen Betrieb in Tabora abweichenden Arbeitsbedingungen hier berücksichtigen ?
Falls es sich tatsächlich um einen Elefanten-Prägestempel handeln sollte, kann es schon möglich sein, dass der Stempel gegen Ende der 17.000 Stück getriftet ist. Darüber hinaus wird immer wieder betont, wie spröde das Gold gewesen sei und für eine Prägung schwierig. Bedeutet Sprödigkeit des einen Materials (Rohling) ein erhöhter Verschleiß des anderen Materials (Prägestempel) oder einen erniedrigten? Ich weiß es nicht.
Das setzt voraus, dass es nur einen Arbeitsstempel Elephantenseitig gab. Das glaube ich nicht, denn es gibt ja auch für Typ B super Exemplare Elephantenseitig.
Der Wertseite Stempel ist scheinbar nach weiteren 500-600 Stücken mit der stärkeren hydraulischen Presse zerbrochen. Dann gab es ja einen zwei wochenlangen Stopp der Produktion. In der Zeit wurde wohl der neue Stempel erstellt.
Und durch den viel höheren Druck als mit der Handpresse wäre es doch zu erklären, dass es noch gute Stücke des Elefanten mit Typ B gab.
Nachdem dann wohl der Stempel mehr und mehr Risse bekam, haben sie evtl. den Druck reduziert und der Trötofant war dann wohl nicht mehr so schön ausgeprägt.
Davon gehe ich auch aus. Das würde letzten Endes auch erklären, warum es vielleicht doch Münzen vom Typ a gibt mit einem (leichten) Stempelriss auf: Es sind die ersten 575 Exemplare der Prägung in Lulanguru. Die Druckreduzierung kann auch durchaus dann eingetreten sein. Man lernt ja aus Fehlern.
Ich denke eher, es gab mehrere Arbeitsstempel. Und diese wurden wenn sie verschlissen waren erneunert. (nach welcher Standzeit auch immer.) Und von der Elephantenseite war der Urstempel, aus dem die Arbeitsstempel gefertigt wurden bis zum Ende der Prägungen vorhanden. Aber eben nicht von der Wappenseite. Da ist irgendwann der Urstempel kaputt gegangen und es wurde danach noch mehr improvisiert. Deshalb auch die große Vielfalt an Rückseiten beim Typ B.
Ich denke, es nicht nicht so viele, wie Du vermutest. Ich habe darüber 2016 geschrieben (M&S 7+8, S. 34-38). Seit der Entdeckung von Version c ist es ein wenig überholt, aber prinzipiell gehe ich von (jetzt) 3 Prägestempeln der Adlerseite aus. Arbeitsstempel wurden vermutlich nicht hergestellt, weil zu aufwendig. Die gingen direkt von der Urpatritze auf eine Matrize. Dort wurde dann noch überarbeitet, Perlkreis gemacht und Randstab abgefräst, fertig ist der Prägestempel. Die Urpatritze musste dann wieder hinzugezogen werden, wenn der Prägestempel ganz kaputt gegangen ist.
Ich habe bisher keine Anhaltspunkte für eine Bearbeitung des Elefantenstempels gesehen. Also weder der Urpatritze, noch des Prägestempels.