Ob König Ludwig diese Münzen kannte ?
Ich zitiere aus dem Buch "Ludwig II. König von Bayern : Sein Leben und Wirken auf Medaillen und Münzen" (Herausgeber : Staatliche Münzsammlung München 1995) :
"Über das persönliche Verhältnis Ludwigs II. zu den Münzen und Banknoten seiner Zeit läßt sich nicht viel sagen.
Vor dem Landtag behauptete Minister Lutz nach dem Tod des Königs sogar : "Ich zweifle, ob Allerhöchstdieselben unsere Münzen genau kannten".
Freilich wollte Lutz in dieser Rede sein Vorgehen bei der Entmündigung des Königs rechtfertigen !
Immerhin hatte Ludwig durchaus Bargeld bei sich. In der letzten Nacht vor seiner "Verhaftung" in Neuschwanstein öffnete er seinen Schreibtisch, holte 1.200 Mark in Goldmünzen heraus und gab sie seinem Bedienten Alfons Weber : "Hier hast du mein letztes, du hast es verdient, du warst mein Getreuester".
Als Weber weinte und es nicht nehmen wollte : "Nimm es nur, ich brauche kein Geld mehr."
Eine sehr interessante Frage. Gern hätte man auch den Inhalt des Beutels mal durchgesehen.
Wieviel Befassung hatten die gekrönten Häupter mit den Münzen, die in ihrem Namen verausgabt wurden ?
- Im Jaeger gibt es einige Hinweise darauf, dass die Herscher Modell für den Graveur gesessen haben
- Einige Münzen wurden auf Bestellung des Herschers geprägt, siehe die entsprechenden Hinweise im Jaeger
Über die erste Doppelkrone findet sich in der damaligen Presse folgender Hinweiss :
"2.1.1872
Seit einigen Tagen ist eine Anzahl der neuen Reichsmünzen in Berlin in den Verkehr gebracht; es heißt, die ersten Tausend Zwanzig-Markstücke habe der Kaiser erhalten."
Von Willi Zwo ist bekannt, dass er auf seinen Sommerfrischen Münzen mit seinem Konterfei verschenkt hat. Aber kannte er auch den Wert der Münzen, die er verschenkte oder waren es für ihn nur Souvenierstücke ?
Letzteres war ganz sicher der Fall bei dem Geschenk, dass Ludwig III von Bayern den Weissgardisten machte, die ihn in Sicherheit brachten. Jeder bekam eine in seinem Namen geprägte Doppelkrone von ihm geschenkt. Ein Stück mit dieser Herkunftsangabe wurde vor ein paar Jahren bei Gorny und Mosch versteigert.
In letzterem Fall spielte die Frage der Kaufkraft natürlich überhaupt keine Rolle, doch bei dem leutseligen Millibauern , kann man sich durchaus vorstellen, dass er sich seine Maass nicht von seinen Adjutanten bezahlen liess.