2 Euro 2010A: Identischer Stempel bei zwei Typen

Seltengast

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Inspiriert vom Fred 5,- Albert Schweitzer PP, wo es um erhabene Prägespuren, hervorgerufen von nicht sauber auspolierten Prägestempel ging, habe ich meine Euromünzen mal mit der Lupe genauer betrachtet.

Dieses Phänomen des nicht sauber auspolierten Stempels - oder wie "xylon" es im oben genannten Thema mit Prägespuren ausformuliert, fand ich jetzt im Berliner 2010er Satz.

Ich habe versucht, es ordentlich zu dokumentieren, was nicht ganz einfach war, denn man muss beim Fotografieren die Münze schräg gegen die Lichtquelle halten.

Zum Kurssatz: Kurioserweise haben beide im Satz enthaltene 2-Euro-Stücke diese Spuren, und zwar in identischer Form, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass beide Typen auf der Wertseite mit dem identischen Stempel geprägt wurden. So was war mir bislang unbekannt, ich dachte immer, beim Prägen neuer Typen werden grundsätzlich neue Stempel benutzt.

Diese erhabenen Linien sind beim Bundesadler (Bild 1) stärker ausgeprägt als bei dem Bremen-Stück (Bild 2). Zur Verdeutlichung des Phänomens habe ich auf dem dritten Bild beide Münzen per Photoshop übereinander zu legen versucht. Man kann die Parallelität der Linien auf beiden Typen deutlich im Bereich der Nordsee und nordwestlich von Spanien, aber auch besonders innerhalb des Bogens der Wertzahl erkennen.

Die Spezialisten mögen mir wiedersprechen, wenn ich hier falsch liege, aber man hat an diesem Satz einen kleinen Einblick in den Prägeablauf der Euromünzen: Der Bundesadler wurde zuvor geprägt. Anschließend wurde am gleichen Prägestock der Stempel des Adlers mit dem des Bremer Motivs ersetzt und die Bremer Münze wurde geprägt. Man sieht es daran, dass die Linien des Bremers flacher sind. Leider kommt es auf den Fotos nicht richtig rüber.

Das mag an sich vielleicht für den einen oder anderen nichts besonderes sein, ich betrachte es aber als einen netten Einblick in die Berliner Münze. :)
 

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Zum Kurssatz: Kurioserweise haben beide im Satz enthaltene 2-Euro-Stücke diese Spuren, und zwar in identischer Form, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass beide Typen auf der Wertseite mit dem identischen Stempel geprägt wurden. So was war mir bislang unbekannt, ich dachte immer, beim Prägen neuer Typen werden grundsätzlich neue Stempel benutzt. :)


Moin Moin "Seltengast",

dieses "Phänomen" ist keines und deshalb ist es auch nicht "kurios", dass Du in deinem Satz zwei Münzen mit von einem Stempel erzeugte Wertseiten, aber von zwei verschiedenen Stempeln erzeugte Rückseiten vorfindest.
Das resultiert daraus, dass es doch absolut üblich ist, Stempel erst aus zutauschen, wenn sie "unschön" aussehen.
Warum sollte man bei "ganz normalen" Prägungen, nur weil der Rückseitenstempel entweder "unschön" geworden ist oder ein anderes Motiv geprägt werden soll, auch grundsätzlich den noch intakten Wertseitenstempel austauschen wenn das identische Motiv weiterhin geprägt werden soll? ;) :). Dafür besteht absolut keine Veranlassung.

Du hast bei Deinen Überlegungen bestimmt nicht daran gedacht, dass diese Art von (Austausch)Maßnahmen "fast" ausschließlich aus wirtschaftichen Gründen vorgenommen werden. Ich schreibe "fast", da ich nichts Absolutes unterstellen möchte. Aber die Regel ist eindeutig die, dass man den Tausch von Stempeln bei der Prägung des Umlaufgeldes nicht vornimmt, um für den Sammler möglichst fehlerfreie Stücke zu produzieren :)!
Diese Mühe der Herstellung "schöner Sammlermünzen" hat man sich "früher mal", d.h., bis in die 80er Jahre, für die sogenanten stgl-Sätze der DM-Währung gemacht.
Aber das ist mittlerweile leider Geschichte :eek: :).

Außerdem bist Du mit Deiner Annahme schon auf dem gedanklich richtigen Weg, denn Du schreibst ja, dass Du "gedacht hast, bei einem Typenwechsel werden die Stempel getauscht". Hier wird, im Gegensatz zur Rückseite, bei der Wertseite aber kein neuer Typ geprägt.


Beste Grüße
varukop
 
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Alles klar. Vielen Dank für die Info!
 
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