20 Heller DOA mit Stempelausbruch

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Hallo!
Anfang April war ich endlich mal wieder auf der Münzenbörse in Moers; eigentlich war ich etwas enttäuscht, weil nach meiner Einschätzung nicht so wirklich viel "los" war. Kann aber auch nur ein persönliches Gefühl sein.

Jedenfalls habe ich bei einem Verkäufer ein J163 und diesen J727b "im Paket" erstanden. An dem 727b auffällig ist der Stempelausbruch auf der Kronenseite oben. Ansonsten ist es eigentlich ein recht ansprechendes Stück. Ich persönlich halte es für echt, sonst hätte ich es mit Sicherheit nicht gekauft; aber Erfahrung habe ich mit DOA nicht.

Deswegen die Frage an die Forumsteilnehmer, was Ihr von dem Stück haltet. Der Durchmesser beträgt ca. 29mm, das Gewicht mit der Hülle 13,16 gr, wobei die Hülle einzeln gewogen 1,7 gr, aber mit dem Abdeckpapier für den Kleber wiegt. Gewicht der Münze also etwas unter 12 gr. Der Rand ist glatt und sauber mit einer gewissen Rauhigkeit.

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Einschätzungen.

Grüße
collettore
 

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Ich finde, da hast Du ein charmantes Stück erwischt. Was da in Tabora alles vom Stempel gesprungen und durch die Qualitätskontrolle gerutscht ist. Für mich sind die " Notgroschen " , wie Schumacher so geringschätzig schreibt alles Individualisten. Alle sind verschieden, manche sind fast perfekt, andere völlig verhunzt- ich finde, das macht den Reiz dieser Münzen aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stempelausbruch, der ein Stempelbruch ist

Moin Moin,

hinsichtlich Einordnung beim richtigen Fehlprägungstyp möchte ich anmerken, das es sich um einen "lupenreinen" Stempelbruch mit deutlicher Absenkung des (ab)gebrochenen Stempelteils handelt. Der durch die Absenkung des abgebrochenen Stempelbereichs erhaben gebliebene Bereich der Ronde ist ungeprägt. :).

@ "Collettore"

Dein "seltsames" Vorgehen zur Bestimmung des letztlich mit relativ großem Fehler behafteten Gewichts verstehe ich absolut nicht :( :).
Traust Du Dich nicht, diese bereits "in die Jahre gekommene" Münze für eine Einschätzung vorteilhaftere genauere Wägung und Durchmesserbestimmung mit entsprechender Vorsicht aus dem Rähmchen zu nehmen?
Da Du Dir aufgrund von Unerfahrenheit mit diesem Münztyp bezüglich der Echtheit nicht sicher bist und hier Hilfe erwartest, sollten Deine Angaben zu verschiedenen Parametern der abgebildeten Münze m.E. nicht nur "geschätzt" (mehr sagen Deine Angaben letztlich nicht aus) sein, sondern ....... - was meinst Du!? :).

Also "raus mit dem Teil aus der Umhüllung" ;) :D und stressfrei und genau vermessen und diese dann ermittelten Werte angeben.

Beste Grüße
varukop
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Collettore,

falls Du tiefer in die 20 Heller einsteigen willst, kann ich Dir den Stempelkatalog von Keesuit wärmstens empfehlen. Dort ist auch ein Typ gezeigt, der wie Deine Münze einen Stempelbruch an dieser Stelle zeigt.

Wie Kronerogøre schon schreibt ist die Bandbreite an Erscheinungsformen gewaltig. Fälschungen von 20 Hellern sind meines Wissens nicht bekannt oder werden zumindest angezweifelt. Das Gewicht hat auch wenig Aussagekraft. Alles zwischen ca. 7,5g bis 14g ist "normal".

Schöne Grüße,
JPN
 
...Ups, gleichzeitig geschrieben :)

[...]Der durch die Absenkung des abgebrochenen Stempelbereichs erhaben gebliebene Bereich der Ronde ist ungeprägt. :).[...]

Es ist anzumerken, dass bei den Tabora-Prägungen im Gegensatz zu der Münzherstellung im normalen Münzbetrieb Rohlinge verwendet wurden. Dies bedeutet, in Tabora wurde der Rand der ausgestanzen Metallscheiben nicht wie bei der Herstellung von Ronden am Rand gestaucht, um einen dickeren Rand zu erzeugen. Die technischen Mittel dazu fehlten, so dass bei den 20 Heller-Stücken der Randstab oft nur sehr vage ausgeprägt wurden.
[...]diese bereits "in die Jahre gekommene" Münze für eine Einschätzung vorteilhaftere genauere Wägung und Durchmesserbestimmung mit entsprechender Vorsicht aus dem Rähmchen zu nehmen?[...]
Der Durchmesser schwankt von 28,3 bis 29,7 mm [Quelle: Uitenbroek: German East Africa emergency coinage struck at Tabora in 1916, 2nd ed., 2012]

Schöne Grüße,
JPN
 
Bei diesen zahlreichen varianten ist es wahrscheinlich sowieso sehr schwierig bis unmöglich Fälschungen zu erkennen.
 
Moin Moin

Die Anmerkungen von "navada51" suggerieren ;) :) mir ein wenig, dass es bei der Bestimmung dieser Stücke über die gegebenen recht großen Gewichts- bzw. Durchmesserschwankungen "nicht so darauf ankommt".
M.E. sollten "recht große" Schwankungen bei den Parametern dieses oder anderer Münztypen trotzdem nicht davon abhalten, auch diese Stücke grundsätzlich möglichst genauer zu vermessen - und nicht sie "nur" zu schätzen :).

"navada51"
Es ist anzumerken, dass bei den Tabora-Prägungen im Gegensatz zu der Münzherstellung im normalen Münzbetrieb Rohlinge verwendet wurden.

---> Das aus technischen Gründen nur Rohlinge verwendet wurden / werden konnten - daran hatte ich im Moment des Schreibens nicht gedacht :eek: :).

Dies bedeutet, in Tabora wurde der Rand der ausgestanzen Metallscheiben nicht wie bei der Herstellung von Ronden am Rand gestaucht, um einen dickeren Rand zu erzeugen.

---> Die Rohlinge werden vor der Prägung nicht primär zur Erzeugung "dickerer Ränder" (wenn überhaupt, dann zur später leichteren Erzeugung höherer Randstäbe ;)) gestaucht. Der Rand ist grundsätzlich nicht der Grund. Seine "Dicke" wird über die Randstabhöhen, die als höchste "Erhebungen über dem Münzgrund" das Relief schützen sollen, automatisch bestimmt).
Der primäre Grund dafür ist vielmehr, dass der für die möglichst optimale Erzeugung einer vorgesehenen Randstabhöhe ("dünn" oder "dick" ist dabei (fast) unerheblich) bei gleichzeitig möglichst geringer Beanspruchung und damit längerer Haltbarkeit der Prägestempel einzustellende Prägedruck auch so gering wie möglich gehalten werden soll. Durch das Aufstauchen von Material im Randstabbereich der Rohlinge wird ein Teil der für die spätere optimale Ausbildung der Randstäbe erforderlichen "Materialverschiebungen" in die Randstabvertiefungen der Prägestempel bereits vor dem Prägeprozess erzeugt.

Beste Grüße
varukop
 
Hallo Colletore,
Ich habe mir deine wunderschöne Scan geklaut. Ich hoffe du wirst mir das nicht übel nehmen.
Deine Stempelausbruch lässt sich schön verfolgen.
Zeno - Oriental Coins Database - 180 HB2d.vs-(>lb)-(+/-27,0)-DB2f-(+/-26,5)
Zeno - Oriental Coins Database - 181 HB2d-DBf.hs
Zeno - Oriental Coins Database - 182 HB2d-DBf.br
Ich hoffe noch einmal dem letzten Stadium zu finden.

Umgelaufen wird deiner Münze kaum haben, al diese kleine Verletzungungen waren schon auf der Rohling vorhanden.
Viele Grüsse, Kees
 
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