20 Mark 1908 J und andere rätselhafte Hamburger

[...]Hierzu hat der BGH die Auffassung vertreten, auch das sei ein Inverkehrbringen, was nicht so ganz unzweifelhaft ist, da die Stücke ja gerade nicht im (Zahlungs-)Verkehr landen sollten.[...]

Hier vertrete ich aber auch die Meinung des BGH. Auf wenn eine Münze nur einer einzelnen Person gegeben wird, wurde sie in den Verkehr gebracht. Umgekehrt gibt es ja auch genügend Sammler, die Münzen für ihr Album aus dem "Umlauf" wieder herausfischen.

Märkte machen, was sie wollen, nicht nur an der Börse:)
Das ist natürlich sehr wahr. Bei soetwas lehne ich mich im Geiste immer entspannt zurück und lasse den Dingen seinen Lauf.

Beste Grüße,
JPN
 
Fälscungsdefinition

Ich gehe davon aus, dass die Authentizität stillschweigend vorausgesetzt wurde. Vielleicht sollte man unterscheiden nach einem Verzeichnisbaum:<O:p</O:p
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1. Frage: Wurde das "flachzylindrische Objekt" mit echten Werkzeugen (und auf echtem Rondenmaterial?!) geprägt?<O:p</O:p
Antwort: nein. => Fälschung (1. Grades).<O:p</O:p
Antwort: ja. => zu 2<O:p</O:p
2. Frage: Wurde das münzähnliche Objekt in einer Prägeanstalt von befugtem Personal geprägt?<O:p</O:p
Antwort: nein. => Fälschung (2. Grades).<O:p</O:p
Antwort: ja. => zu 3<O:p</O:p
3. Frage: Gab es für die Münze einen offiziellen Prägeauftrag?<O:p</O:p
Antwort: nein. => nicht authentische Münze<O:p</O:p
Antwort: ja. => authentische Münze Beste Grüße, JPN

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Moin Moin!<O:p</O:p
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Das Ganze von 1. bis 3. kann nach meinem Verständnis nur dann sinnvoll greifen, wenn sich die Fragen auch eindeutig beantworten lassen - und das tun sie nicht (in jedem Fall).<O:p</O:p
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Da es in dem Fragenkomplex nicht auftaucht, gehe ich bei meinen Überlegungen davon aus, dass auch der Originalrondenwerkstoff mit einbezogen ist - also umfassend Originalequipment eingesetz wurde.<O:p</O:p
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Zur 1. Frage:<O:p</O:p
Wer soll diese über die Verwendung echter Werkzeuge zumindest echt aussehenden Münzen von dem Rest unterscheiden können ?
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Zur Frage 2:
Auch diese Frage wird bei parallel zu normal Geprägtem vorliegenden Münzen nicht oder kaum zu beantworten sein.
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Zur 3. Frage:
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Wer will / soll denn die Frage nach Authenzität "ja" oder "nein" beantworten, wenn von diesem Typ auch "Normales existiert ?

<V:p</V:pOb man solche ohne behördlichen Auftrag geprägten Münzen nun per aller möglichen und unmöglichen Urteile als echt oder unecht, d.h., falsch, deklarieren möchte / deklariert hat, mag für den Fall von Aufdeckung und Strafverfolgung für die Betroffenen wichtig sein - aber welchen Sammler soll das interessieren, wenn man diese Stücke aufgrund des Einsatzes von komplettem Originalequipment nicht von denen mit Prägeauftrag unterscheiden kann?
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Das gleiche gilt für den für diesen von "Thom62" angeführten Fall.
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-- Wenn ein "Münzausübungsberechtigter" jetzt mittels Originalstempel ohne Prägeauftrag 100000 Stück 200 Euro Gold prägt und dafür 20.000.000 1 Euro-Stücke nicht prägt, so würden diese Stücke im Handel und bei uns Sammlern wohl als falsch und deshalb auch minderwertig betrachtet und geringer bezahlt.
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Diese Annahme kann doch nur greifen, wenn es sich dabei dann um die Gesamtauflage dieser Goldstücke handelt. Andernfalls wären die "normalen" von den zusätzlichen doch ebenso wenig zu unterscheiden - auch wenn dafür die 1 Euro Stücke entsprechend des Nennwertes fehlen sollten.<O:p</O:p
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Gibt es neben diesen Stücken aber weitere "normale" - wer soll dann die Dinger als falsch entlarven? :confused:<O:p</O:p
Das steht ja auf keiner der Goldenen dieser Serie drauf.<O:p</O:p
Das kann m.E. vermutlich nur bewirken, dass die Goldstücke aufgrund ihrer großen Menge im Preis ausschließlich vom Goldpreis abhängig bleiben. Gesammelt werden sie auf jeden Fall trotzdem, das zeigen die Beispiele im Zusammenhang mit Karlsruhe.<O:p</O:p
Die 1 Euro-Stücke (je nach einer trotzdem noch geprägten Menge) könnten aufgrund der Reduktion echt seltene Sammlerobjekte werden :).



<O:p</O:pWas den Begriff des "in den Verkehr bringen" betrifft, so sehe ich das ebenfalls ganz klar so, dass in dem Moment, in dem eine Münze die Prägestätte verlässt, sie diesen Weg beschreitet. Dabei ist der Geldumlauf ebenso ein "Verkehr" wie der über die Vorsehung für eine Sammlung.<O:p</O:p
Vor allem vor dem Hintergrund, dass ja nicht auf Lebenszeit der Münze garantiert ist, dass sie auch immer in Sammlerhänden bleibt!<O:p</O:p
Auch für solche Fälle gibt es mit Sicherheit reichlich Beispiele über die Erbabwicklungen.<O:p</O:p
Was für z.B. einen Variantensammler ganz klar etwas Besonderes und auch Teueres darstellt, das muss schon für einen anderen Sammler nicht unbedingt mehr solches darstellen (vor allem weil er es nicht in jedem Fall sieht :)) - und dann die ahnungslosen Erben - und schwupps kann eine Rarität (auf Umwegen ;)) doch im Umlauf landen.<O:p</O:p
Hier schließt sich m.E. spätestens der Kreis zugunsten der Auffassung des BGH.
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Die Erfahrung mit den im Zuge der Karlsruher Geschehnisse entstandenen und von den "normalen" Prägungen unterscheidbaren Münzen zeigt, dass sie vom Markt nicht als falsch angesehen und gemieden werden, weil dieser entweder die Unterschiede gar nicht kennt und / oder erkennt oder es ihm aufgrund ihrer Auffassung von echt / falsch einfach egal ist.

<O:p</O:pEin Beispiel ist das 50 PF 1950 G BDL in PP, das ja nun nachweislich nicht offiziell nach diesem Verfahren hergestellt worden sein sollte, da die versehentlich entstandenen Umlaufgepräge bis zur Gültigsetzung per nachträglicher Verordnung im Grunde eine Fehlprägung über eine falsche Stempelkopplung darstellten.
PP's gab es davon m. Wissens aus Auskünfte "alter" PP-Sammler bis zum Skandal deshalb offiziell nicht. Diese Dinger waren ja ein Grund dafür, dass das Ganze dann aufflog.
Erst gab es logischerweise keine und dann tauchten mit jahrelanger Verzögerung ganz plötzlich gleich etliche PP's auf. Das musste nach Beknntwerden solcher Stücke über die Begehrlichkeiten nicht Involvierter ja zwangsläufig auffallen.
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Beste Grüße<O:p</O:p
varukop<O:p</O:p
 
Moin Moin!<o:p
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Das Ganze von 1. bis 3. kann nach meinem Verständnis nur dann sinnvoll greifen, wenn sich die Fragen auch eindeutig beantworten lassen - und das tun sie nicht (in jedem Fall).[...]
Beste Grüße<o:p
varukop<o:p</o</o
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Du weißt doch, dass ich Theoretiker bin. :) An Hand diesem "Bestimmungsschlüssel" können Fälschungen nur in absoluten Ausnahmefällen zugeordnet werden. (Wie beim Karlsruher Münzskandal, oder auch bei den China-Fakes, denn die benutzen zum Teil originale ausgediente Prägemaschinen.)

Danke für die Ergänzung "Rondenmaterial".

Beste Grüße,
JPN
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Du weißt doch, dass ich Theoretiker bin. :) An Hand diesem "Bestimmungsschlüssel" können Fälschungen nur in absoluten Ausnahmefällen zugeordnet werden. (Wie beim Karlsruher Münzskandal, oder auch bei den China-Fakes, denn die benutzen zum Teil originale ausgediente Prägemaschinen.)
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Moin Moin,

ja, das ist mir "irgndwie in Erinnerung" ;) :D.

Bei weiteren Überlegungen möchte ich allerdings noch zu bedenken geben, dass beim bloßen Einsatz von ausgedienten Originalprägemaschinen nur sehr schwer "absolut nicht von den Originalen zu unterscheidende" Münzen erzeugt werden können.
Es sei denn, die Prägestätten "verhökern" mit diesen Maschinen auch gleich noch intakte Prägewerkzeuge :eek:.
Das es solche Ver... äh Vorgehen gibt, möchte ich denn doch bezweifeln.

Beste Grüße
varukop
 
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