Weder mit der Gestaltung einer Münze noch mit ihrer Auflagenzahl wird man es je allen Sammlern recht machen können.

Dass die deutschen €2-Gedenkmünzen fast ausschließlich den Bundesländern gewidmet sind, gefällt mir auch nicht – andere Euro-Länder nutzen die Möglichkeit, eine Vielzahl interessanter Themen, Jahrestage usw. allen im Eurobereich näherzubringen, sehr viel besser. Nun ja, immerhin hat man sich für 2023 mal wieder zu einer löblichen Ausnahme von der Länder-Monotonie hinreißen lassen ...
Das Motiv ist für mich OK. Nicht mehr, nicht weniger. Mich hätte die Wiedergabe eines Karl-Porträts von einer seiner Münzen gefreut, aber das Monogramm ist auch recht charakteristisch. Ob das Oktogon auf der geprägten Münze auch so detailreich herüberkommt wie im Entwurf, werden wir sehen. Die Auflagenzahl dagegen finde ich gut – die Gedenkmünzen sollen eigentlich für den Umlauf geprägt werden, ursprünglich stand dieser Aspekt, zusammen mit der "Zuschlagfreiheit", im Vordergrund. Für mich sind dagegen €2-Münzen, die es ausschließlich in Coincards o.ä. gibt, uninteressant.
Noch ein Detail:
Ja, ich weiß, dass es das Eszett seit einigen Jahren auch als Großbuchstaben gibt. Ist für amtliche Dokumente o.ä. auch sicher sinnvoll. Aber ungewohnt bleibt's für mich.

Hinzu kommt, dass der Gestalter sich mit dem Buchstaben wenig Arbeit gemacht hat – sieht aus wie die simple Übernahme des Kleinbuchstabens. Auch die Kombination des "D" (statt "DE") für Deutschland, kombiniert mit einem ebenso großen Prägestätten-Buchstaben, ist so toll nicht.
(Wenn ich heute fies drauf wäre, würde ich ergänzen, dass mancher außerhalb des deutschen Sprachraums das eh als "Karl der Grobe" lesen wird. Ist ja in mancher Hinsicht auch nicht so ganz falsch, hehe.)