Hintergrundwissen:
Ethnographie
Ethnographie oder Ethnografie (
altgriechisch éthnos, deutsch ‚fremdes
Volk‘,
graphé ‚Schrift‘: „Völkerbeschreibung“) ist eine
Methode der
Ethnologie (Völkerkunde) und übergeordnet der
Anthropologie (Menschenkunde). Als systematische Beschreibung der mittels
Feldforschung vor Ort gewonnenen Erkenntnisse können auch Eindrücke aus der
teilnehmenden Beobachtung schriftlich festgehalten werden.
Eine Ethnographie versucht das Zusammenleben, die
soziale und
politische Organisation und die
kulturellen Ausprägungen einer abgegrenzten
Gesellschaft aus der Sichtweise ihrer Angehörigen zu beschreiben und zu verstehen. Allgemein ist heute jedoch umstritten, inwieweit dies grundsätzlich möglich ist. So weist beispielsweise der
Ethnologe Clifford Geertz 1988 in seinem Buch
Die künstlichen Wilden darauf hin, dass es keine objektive Ethnographie gebe und Ethnographen durch die Abbildung einer fremden Welt zugleich eine
Fiktion schaffen.
Unabhängig von der Ethnologie hat auch die
Soziologie ab den 1920er Jahren ethnographische Methoden entwickelt, die im Unterschied zur Völkerkunde in der eigenen Gesellschaft durchgeführt werden. Ethnographische Forschung ist daher nicht auf außereuropäische Gesellschaften beschränkt und betrachtet nicht nur einzelne
ethnische Gruppen oder
indigene Völker. Auch kleinere, multiethnische Gruppen, die Bewohner eines Stadtteils, die
Belegschaft eines Büros, die Wissenschaftler in einem Labor oder einzelne Jugendgruppen können Gegenstand soziologischer Ethnographien sein (siehe auch
Soziographien zur Beschreibung sozialer Tatbestände).
Quelle: Ethnographie – Wikipedia