Hintergrundwissen:
Adam Bohorič
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Denkmal für Adam Bohorič in
Ljubljana
Adam Bohorič (
deutsch Bohoritsch) (* um
1520 vermutlich bei
Brestanica (bis 1953 Rajhenburg,
deutsch: Reichenburg), Slowenien; †
20. November 1598 im
Elsass) war
Schulleiter,
Autor und
Philologe.
Der genaue Geburtsort des Adam Bohorič ist nicht bekannt. Nach heutiger Ansicht soll er in der Gegend des ehemaligen
untersteirischen Marktfleckens Brestanica
(deutsch: Reichenburg) in
Slowenien geboren sein
[1], ältere Quellen weisen jedoch seine Geburtsstätte nach
Unterkrain[2].
Adamus Bohorizh
[3] studierte an der
Artistenfakultät der
Universität Wittenberg als Schüler
Philipp Melanchthons. Nach seiner Rückkehr führte er vorerst die im Jahre 1551 gegründete protestantische Schule in der unterkrainischen Stadt
Krško (früher deutsch: Gurkfeld) und übernahm im Jahre 1566, als sein Vorgänger Leonhard Budina aus Altersgründen in Pension ging, die Leitung der im Frühjahr 1563 eröffneten protestantischen
Stände- Schule in
Ljubljana (deutsch: Laibach). An dieser Schule, an der vor allem Latein, Musik, Religion und „andere gute Künste“ gelehrt wurde
[4], unterrichtet auch Sebastian Krell (Crellius), ein ehemaliger Schüler des
Matthias Flacius Illyricus.
Bohorič baute den Unterricht aus und bemühte sich:
„die Schüler nicht nur deutsch lesen und schreiben und einfache Rechnungsarten, sondern auch lateinische und griechische Grammatik samt der Lektüre der Autoren beider Sprachen zu lehren und die Schüler in alle guten und freien Künste einzuführen“[5]. Als
Rektor stellte Bohorič im Jahre 1568 eine
Schulordnung auf, die seine Ständeschule den beiden anderen Laibacher
Lateinschulen, der
Domschule St. Nikolaus und der Schule des
Deutschen Ritterordens gleichstellte und die Absolventen befähigen sollte, auch an deutschen Universitäten, wie
Tübingen oder Wittenberg zu studieren.
Als besondere Notwendigkeiten empfand es Bohorič, dass das
Slowenische (regional historisch
windisch oder
krainisch genannt) in den Schulen mehr gepflegt werden müsse. Da aber für einen Unterricht die erforderlichen Schulbücher fehlten, schrieb er für die erste Klasse seiner Ständeschule das „
Elementale Labacense“ oder Abecedarium der lateinischen, deutschen und slowenischen Sprache
[6], sowie das Wörterbüchlein, die „
Nomenclatura trium linguarum“, ebenfalls für diese drei Sprachen. Überdies verfasste er in dieser Zeit auch die kleine, für den Religionsunterricht vorgesehene Abhandlung
Otrozhia tabla. Gedruckt wurden diese drei ersten slowenischen Schulbücher um das Jahr 1580 bei
Hans Mannel (Janž Mandelc) in Laibach.
Im Jahre 1582 gelang es Bohorič, den für sein Alter beschwerlichen Schuldienst zu beenden und von den Landständen eine Anstellung als
Schulinspektors zu erhalten. Am 1. August 1582 übernahm sein Nachfolger, der eigens von
Württemberg nach Laibach übergesiedelte,
Nicodemus Frischlin die Direktion der Ständeschule.
[7]
Bohorič konnte sich nun vermehrt dem Sprachenstudium und der Literatur zuwenden und als Resultat einer mehrjährigen Arbeit, seine in Latein geschriebene
Grammatik fertigstellen. Als ausgezeichneter Kenner der krainischen Landessprache unterstützte er seinen ehemaligen Schüler
Georg Dalmatin bei der Revision der ersten Bibelübersetzung und konnte überdies aufgrund seiner guten Beziehungen nach Wittenberg den Druck der
Bibel organisieren. Am 10. April 1583 reisten Bohorič und Dalmatin mit drei Begleitern von Laibach über
Klagenfurt,
Wien und
Prag nach
Wittenberg, das sie am 20. Mai erreichten. Bereits am 28. Mai wurde mit dem Druck der Bibel begonnen und am „
Samstag vor dem Martinstag (1583) war das Werk nach fleißiger Arbeit der Druckerei“ vollendet
[8].
Quelle und mehr: Adam Bohorič – Wikipedia