300 Jahre Røros 1644 - 1944

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Zwischen 1914 und 1964 gab Norwegen keine Sondermünzen aus. Vielleicht wäre es anders gekommen, wären die Zeiten besser gewesen. 1942 regte der Bürgermeister der Stadt Røros an, zum 300. Jubiläum der Stadt im Jahr 1944 eine Gedenkmünze aus Kupfer zu prägen. Wer einmal nach Norwegen kommt, sollte Røros auf seiner Reise nicht auslassen. Die auf Grund des Kupferabbaus gegründete Stadt steht ihrer erhaltenen Holzbebauung und des erst 1977 stillgelegten Hüttenbetriebes mit seinen Schlackehalden, der sich mitten in der Stadt befindet, auf der Unesco- Liste. Für den Kupferbergbau wurden, wie auch für den Silberabbau und Münzbetrieb in Kongsberg, überwiegend Fachleute aus Deutschland angeworben, so dass es im werkseigenden Jargon noch bis in unsere Zeit manche nur notdürftig eingenorwegischte Fachausdrücke gab, " probire " und " ertzscheider " stammen deutlich erkennbar aus dem Deutschen und auch die imposante Steinkirche " Bergstadens Ziir " , die 1784 von dem Gewinn nur eines einzigen Produktionsjahres errichtet wurde, lässt erkennen, welche Sprache viele der Gottesdienstbesucher gesprochen haben mögen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch die Verfilmungen der Pippi Langstrumpf- Bücher erwähnen. Wärend die Sommerepisoden hauptsächlich in Visby auf Gotland enstanden, wurden die Winterfolgen in Røros gedreht.
Die für 1944 angeregte Sonderprägung stiess,kriegsbedingt, von Anfang an auf Schwierigkeiten. Kupfer war kriegswichtig, an Silber ohnehin nicht zu denken, dennoch fassten die Sammlerkreise Interesse und der Vorsitzende des norwegischen Numismatikerverbandes schlug sogar die Prägung von zwei Nominalen vor, eines " Talers " zu 4 Kronen, sowie eines " Halbtalers " zu 2 Kronen, Nominalen also, die der Umrechnung von Speciedaler in Krone entsprachen. Auf diese Initiative ist auch die Ausformung der schliesslich geprägten Zinkmedaille zurückzuführen, die ihre Motive von Münzen aus der Zeit von Røros Gründer, Christian IV , holte, das Avers ist einer 2 Markmünze nachemfunden, das Revers einem Speciedaler. Beim Verkauf der Medaille wurde versprochen, man könne " wenn sich die Zeiten gebessert " hätten eine Silber- oder Kupferprägung zum Vorzzugspreis erwerben. Dazu kam es jedoch nie. Interessant an der Medaille ist jedoch, dass das Relief so flach gehalten ist, dass es sich gut für eine Münzprägung geeignet hätte. Von der ursprünglichen Umschrift " II KRONER 1/2 DALER JUBELMYNT " ist das JUBELMYNT geblieben, eine kuriose Wortschöpfung, denn eigentlich lauten die gängigen Bezeichnungen " jubileumsmynt " oder " minnemynt " ( minne = Gedenken ).

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