5 Euromünze Subpolar mit Fehler

Seltengast

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Jetzt will ich euch mal eine kleine Fehlprägung zeigen, die kürzlich reingekommen ist.

DE-J648-2020A Fehlprägung_1200px.jpg

Der Fehler ist auf Avers ganz oben neben der Wertzahl. Das sieht auf den ersten Moment sehr nach einem Kratzer aus. Mich irritierte die genaue Position. Der Kratzer endet genau am Randstab, ohne dass dieser eine Verletzung aufweist. Und er endet (oder umgekehrt, je nach Sichtweise... ;) ) genau am Übergang des Polymerrings zur Pille.

DE-J648-2020A Fehlprägung_Detail.jpg

Kann es sein, dass sich bei der Prägung ein Stück Polymerfaser gelöst und einen Abdruck hinterlassen hat? Bei etlichen dieser Münzen fasert der farbige Ring ja schon mal ein wenig aus.
Dagegen würde die Stärke der Vertiefung sprechen.
 
Nein das kommt eher nicht von dem Polymerring. Das hätte sich nicht so tief eingeprägt. Dafür ist es zu klein. Will damit sagen, ein Stück Polymer in der Größe hätte es zerquetscht. Das wird ein mitgeprägter Span aus Metall gewesen sein. Leider rausgefallen.
 
Für mich sieht es eher nach einem Stempelriss aus.
 
Für mich sieht es eher nach einem Stempelriss aus.
Moin Moin,
eine nicht unbedingt so häufig vorkommende Fehlprägung.
Sollte es, wie es für mich erscheint, eine "Rinne" sein, dann kann es sich nicht um einen Stempelriss handeln, sondern ist sehr wahrscheinlich über die von "BGK" genannte und begründete Weise entstanden.
Ein Stemeplriss zeitigt auf der Münze grundsätzlich eine dem Ausmaß des Risses entsprechende Erhöhung im Münzbild.

Da die "Beschädigung" im linken Teil eine "helle" Färbung aufweist und im rechten eine "dunkle"- könnte es sein, dass rechts noch ein Rest des mitgeprägten und anscheinend nur gering verformbaren Fremdmaterials verblieben ist, oder wird dieser Unterschied über die Beleuchtung erzeugt und somit vorgetäuscht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist tatsächlich so, dass der Fremdkörper noch in der Rinne sitzt und sich auf den Farbring gelegt hat, sich sozusagen verschoben hat. So wie es @varukop vermutet hat. :)

Danke schon mal an alle!

Ich versuche heute abend noch mal ein Foto von der Seite.
 
Moin Moin,
eine nicht unbedingt so häufig vorkommende Fehlprägung.
Sollte es, wie es für mich erscheint, eine "Rinne" sein, dann kann es sich nicht um einen Stempelriss handeln, sondern ist sehr wahrscheinlich über die von "BGK" geannnte und begründete Weise entstanden.
Hallo varukop

Da es sich bei dem Stück um eine seltene Fehlprägung handelt, ist es dann für Fehlprägungssammler interessant oder ist der Fehler zu wenig auffallend ?
Man könnte den Fehler auf den ersten Blick ja auch für einen Kratzer halten.
 
Hallo varukop

Da es sich bei dem Stück um eine seltene Fehlprägung handelt, ist es dann für Fehlprägungssammler interessant oder ist der Fehler zu wenig auffallend ?
Man könnte den Fehler auf den ersten Blick ja auch für einen Kratzer halten.
Moin Moin,

grundsätzlich stufe ich diesen recht seltenen Fehler schon als interessant ein - zumindest für mich :) und ich habe Beispiele davon in meiner Sammlung. Allerdings handelt es sich dabei um Umlaufprägungen. Das vorgestellte Stück ist schon auffallend (allein wegen des "halb da und halb weg" - Fremdkörpers). Ich bin mir sehr sicher, dass jeder, der sich "wirklich" für Fehlprägungen interessiert und diese sammelt, über optimal vergrößerbare Abb. oder spätestens bei der direkten Betrachtung auch schnell und eindeutig erkennen kann, dass es kein Kratzer * ist und auch solch ein Stück (evtl. später je nach Preis auch ein 2. ;) ) in seine Sammlung aufnehmen würde. (Grund)Fehlprägungsart: "Mitgeprägter Fremdkörper"
* Auch die Form der Vertiefung deutet m.E. darauf hin, dass es eher kein Kratzer ist. Während ein Kratzer "meistens" mehr V-förmig entsteht, ist diese Vertiefung mehr rundlich (wie evtl. von einem wenig verformbaren Stück Draht) ausgebildet. Diesen, von einem mitgeprägten Fremdkörper verursachten, zu vermutenden Eindruck habe ich "aus der Ferne" jedenfalls von dem fremdkörperfreien linken Teil.
Es könnte evtl. auch sein, dass das Höhenniveau des rechten Teils mit noch vorhandenem Fremdkörper dem des Münzgrundes entspricht. Das würde bedeuten, dass der Fremdkörper auf der Stempelseite von diesem, da aus speziell gehärtetem Material bestehend, bis auf das Münzgrundniveau plattgeprägt wurde. Auf der Rondenseite hat der Fremdkörper zwar vermutlich ebenfalls eine etwas andere Form erhalten, wurde aber aufgrund der "Weichheit" des Rondenmaterials nicht wie von der anderen Seite platt-, sondern wenig verändert in die Ronde eingeprägt.
---> Nun ergibt sich vermutlich (und auch verständlich) wieder die Annahme, dass, wenn es sich um eine Seltenheit handelt, solch ein Stück ja auch einen "hohen" Wert haben könnte oder müsste.
Und da kann man eben schnell auf dem "Holzweg" sein, denn es gilt - und man kann es nicht oft genug wiederholen ! - "Es ist so viel wert, wie jemand, der über die relative Seltenheit ein wenig "verrückt" danach ist, bereit ist dafür auszugeben" ;).
Wenn ich selbst nach den mittlerweile vergangenen 18 Jahren mit dem Euro solch ein Stück von einer Sondermünze noch nicht in meiner Sammlung hätte und auch Fehlprägungen von "normalpreisigen" Sondermünzen sammeln würde, wäre ich bereit, ca. 35 - 40 Euro zusätzlich zum Grundwert der Münze dafür auszugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo varukop

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :).

Ich werde in Zukunft meine Münzen verstärkt nach Fehlern untersuchen, vielleicht packt mich dann auch für diesen Bereich der Sammelvirus ;).
 
Hallo varukop

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :).

Ich werde in Zukunft meine Münzen verstärkt nach Fehlern untersuchen, vielleicht packt mich dann auch für diesen Bereich der Sammelvirus ;).
Für mich ist es ein spannendes Thema, wenn man es aus de Blickwinkel der Herstellung der Münzen sieht. Da muss man immer überlegen: (1) Mit welchen zeitgenössigen Arbeitsschritten wurde die Münze hergestellt, (2) was war von der Obrigkeit gefordert, also Remedien und Aussehen, und dann (3) in welchem Schritt kam es zu der Abweichung? Ach und: (4) Wie kam die Münze aus der Prägestätte?
 
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