5 Mark Hessen 1876 geglättet

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Ich habe folgendes Stück über Ebay ersteigert als "ss, Felder geglättet" und möchte gerne Eure Einschätzung a) zum Wert/angemessenen Preis und b) zu der Frage, wer so etwas Grausames macht.

Reliefseits völlig ohne Benutzungsspuren auf beiden Seiten, das Stück hat noch sein (über-)volles Gewicht von 27,81 Gramm. Ich halte es für echt. Es stammt auch aus einer Quelle, wo man davon ausgehen darf. Die Randschrift, die ich nicht abbilden kann, ist erhaben über jeden Zweifel.Wenn es ein popeliger Preuße wäre, ging es in die Schmelze, so werde ich es natürlich behalten.

Wer maltraitiert ein solches Stück, dass ohne die Bearbeitung sicher € 5000,- bringen würde? Vielleicht ein Zeitgenosse des Grosherzogs? Oder ein Betrüger, der eine PP vorgaukeln möchte? Ein kurioses Stück.

Wer hilft mir auf die Sprünge?

Gruß, Thomas
 

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Ist die Münze und die Geschichte , die dahinter stehen könnte, denn so banal, dass niemand etwas dazu schreiben möchte? Oder ist der Thread zu verteckt?

Gespannt auf wenigsten eine einzige Antwort wartend, Thomas
 
Ist die Münze und die Geschichte , die dahinter stehen könnte, denn so banal, dass niemand etwas dazu schreiben möchte? Oder ist der Thread zu verteckt?

Gespannt auf wenigsten eine einzige Antwort wartend, Thomas
Hallo Thomas,
dann mal mein dünner Senf dazu. Hier wurde geputzt, so mein Eindruck. Gegen einen Zeitgenossen des Herzogs spricht das auf den geputzten Stellen keinerlei Patina zu sehen ist. Ich denke eher das hier jemand das Stück ererbt, gefunden oder sonst was hat und sich dann daran vergangen hat. Vermutlich in der Annahme das eine schön glänzende Münze mehr Wert ist.

Zum Wert, ich habe keinerlei vorstellung, als Belegstück kann man soetwas in der Sammlung haben. Ich denke aber das es sicherlich Interessenten gibt die weitaus mehr als den Silberpreis zahlen würden.
 
Hallo Thomas,
dann mal mein dünner Senf dazu. Hier wurde geputzt, so mein Eindruck. Gegen einen Zeitgenossen des Herzogs spricht das auf den geputzten Stellen keinerlei Patina zu sehen ist. Ich denke eher das hier jemand das Stück ererbt, gefunden oder sonst was hat und sich dann daran vergangen hat. Vermutlich in der Annahme das eine schön glänzende Münze mehr Wert ist.

Zum Wert, ich habe keinerlei vorstellung, als Belegstück kann man soetwas in der Sammlung haben. Ich denke aber das es sicherlich Interessenten gibt die weitaus mehr als den Silberpreis zahlen würden.

Ein Beitrag! Wie schön! Die Münze ist ganz klar geglättet. Geputzt wurde auch. Ma sieht noch geringe Patinareste. Ein Jammer, ansonsten ist die Grunderhaltung tadellos. Vielleicht war der Mörder wirklich ein unbedarfter Erbe. Ich werde das Stück einmal auf die Herdplatte legen. Das erlaube ich mir einfach, da es eh bearbeitet ist. Wenn ich den Polierglanz wegbekäme, wäre der erste Eindruck vermutlich ganz gut. Es bleibt numismatischer Schrott, aber sozusagen Edelschrott, da es sehr sehr teuer würde, ein nicht bearbeitetes Stück in dieser Grunderhaltung zu bekommen. Beim Gewicht muss ich mich korrigieren, es sind 27,80 Gramm.

Grüße, Thomas
 
Sind die Glättungsspuren an Haaransatz des Hinterkopfes?

Herdplatte ist aber auch nicht nett. Ich würde das Stück ins Silberbad legen, da ist dann zwar der Eindruck nicht viel besser, allerdings könnte sich mit der Zeit eine neue gleichmäßige Patina entwickeln. Die Putz und Glättspuren bekommt man eh nicht mehr weg.
 
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Ist die Münze und die Geschichte , die dahinter stehen könnte, denn so banal, dass niemand etwas dazu schreiben möchte? Oder ist der Thread zu verteckt?

Gespannt auf wenigsten eine einzige Antwort wartend, Thomas


Ich würde annehmen, dass die Glättung schon länger her ist.
Das macht doch heute niemand mehr. Da wird doch nur poliert.
Ich glaube das war früher mal ein Schönheitsideal für einige.
 
Es ist immer ärgerlich so ein Stück ansehen zu müssen. Ich denke, dass das Stück etwas im Umlauf war und ein paar tiefere Kratzer in den Feldern erhalten hat. Auch sind minimal die höchsten Stellen etwas abgegriffen (Haare, Brustschild).

Was neben den Glättungsspuren weiterhin auffällt, sind die Reste der ursprünglichen Oberfläche. Diese Reste wirken sehr stumpf und porig, worauf ich auf ein längeres aggressiveres Tauchbad schließe. Dafür spricht auch, dass die etwas abgegriffenen Stellen auch wieder matt erscheinen.

Aus diesem Grund vergewaltigt man m.M.n. so ein Stück, um eine bessere Erhaltung vorzugaukeln. Ob man im Umkehrschluss dadurch die geglätteteten Felder wieder "matt" bekommt, wäre mal einen Versuch wert.

Ich würde so ein Stück, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, überhaupt nicht in die Sammlung aufnehmen. Jedes Mal, wenn ich soetwas sehe, würde ich mich ärgern müssen :). Für mich persönlich ist soetwas nur noch den Silberpreis wert, für andere etwas mehr (Tendenz Richtung 150 Euro ;)). Wichtig ist, dass eine Münze einem persönlich gefällt und man sie in der Sammlung haben will. Von daher prallen unterschiedliche Ansichten aufeinander.

mfg
 
Wichtig ist, dass eine Münze einem persönlich gefällt und man sie in der Sammlung haben will. Von daher prallen unterschiedliche Ansichten aufeinander.

mfg

Eigentlich ist ja schon alles dazu gesagt wurden.
Wer aber eine Münze , in meinen Augen dermaßen verhunzt, der hat weder Respekt vor der Geschichte der Münze , noch Geschmack. Schade um das gute Stück, dies kommt ja Leichenfledderei gleich.

Ich kann mir nur vorstellen, das dies ein absolut Unwissender, in der Hoffnung auf vieeeel Geld, getan hat.
 
Es ist früher oft praktiziert worden, Münzen mit Glättwerkzeugen zu glätten.
In den Zeiten der Talerprägungen, vor der Prägung im Ring, waren die Oberflächen auch nicht so ansehnlich wie heute - also, das Glätteisen raus und -> DRUCKPOLIERT.
Aus meiner aktiven Uhrmacherzeit ist da noch etwas übrig geblieben - wer will es mal versuchen?

Glätt-Werkzeug.jpg

Das hat aber mit Reinigung oder Putzen nichts zu tun. Die Spuren kann man nicht wieder beseitigen aber etwas mildern.

Gruß diwidat
 
Es ist früher oft praktiziert worden, Münzen mit Glättwerkzeugen zu glätten.
In den Zeiten der Talerprägungen, vor der Prägung im Ring, waren die Oberflächen auch nicht so ansehnlich wie heute - also, das Glätteisen raus und -> DRUCKPOLIERT.
Aus meiner aktiven Uhrmacherzeit ist da noch etwas übrig geblieben - wer will es mal versuchen?
Gruß diwidat

Das macht das Teil, aber auch nicht schöner. :D
 
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