6 Alternativen für geerbte Münzsammlung - zu welcher würdet Ihr raten ?

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03.09.2009
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Hallo und guten Tag,

wie ich über das Durchblättern archivierter Beiträge gesehen habe, ist meine Thematik (Münzsammlung vom Vater geerbt – selbst keine Fachkenntnis von Münzen - Sammlung soll jetzt nicht wahllos verramscht, sondern nach Möglichkeit bestmöglich verkauft werden) an und für sich nicht neu. Da ich über die mich derzeit bewegenden Fragen allerdings im Archiv nicht durchgehend Antworten gefunden habe, hoffe ich, keine Fehlbitte zu tun, wenn ich im Zuge dieses neuen Beitrags vielleicht die eine oder andere konkrete Hilfestellung aus "Profikreisen" für mich erhoffe.

Also: Nach dem Studium anderer Beiträge hatte ich mich zunächst einmal daran gemacht, mir einen groben Überblick über die Sammlung zu verschaffen. Das Ergebnis lässt sich nun grob wie folgt wiedergeben:
5 DM-Gedenkmünzen (Zeitraum 1968 bis 1986, ohne 1972 und 1982): insgesamt 120 Stück
10-DM-Gedenkmünzen (Zeitraum 1987 bis 2001 und Olympia 1972): insgesamt 133 Stück
10 €- Gedenkmünzen: (Zeitraum 2002 bis 2008): insgesamt 91 Stück
5 Reichsmark Hindenburg (1934-38): insgesamt 28 Stück
Kursmünzen 5 DM (1958/66/71/63) : 4 Stück
3 Österreichische Gedenkmünzen (100 ÖS1975 J.Strauss, 100 ÖS 1976 Olympiade Innsbruck, 50 ÖS 1974 Dom Salzburg)
5 DDR-Gedenkmünzen (4 x 20 M, z.B. Thälmann 1971, 1 x 10 M)
13 2€-Sondermünzen (Bundesländer, Vertrag von Rom)
allerlei ausgewählte Kursmünzen Bundesrepublik (mein Vater war immer auf der Suche nach "seltenen" Stücken, wobei ich aber nicht weiß, ob er insoweit wirklich fündig geworden ist)
verschiedene Kursmünzen Weimarer Republik (z.B. 3 Mark 1922, 50 Pf 1922, 2 RM 1937, 0,5 Mark 1912/1905, 25 RPf 1910, 5 RPf 1925)
verschiedene Kursmünzen Deutsches Reich (z.B. 1 Mark 1875/1905, 2 RPf 1875/1876, 10 RPf 1899, 5 RPf 1909, 50 RPf 1922)
verschiedene Kursmünzen der DDR (darunter 1/5/10 Pf von 1948 bis 1953 mit der Aufschrift Deutschland)
einige alte Auslands-Kursmünzen (Schweden 1910, Polen 1936, Frankreich 1946....)
Einige auffällige Einzelstücke (Eisenhower Silver Dollar 1971 in Verpackung, 1 österreichischer Kreuzer 1816, 1 Gedenkmünze 25 Gourdes 1973 Haiti WM 1974)
Vielleicht noch ein paar Worte zum Erhaltungszustand: Die Münzen sind zwar alle unbenutzt und säuberlich in Alben bzw. in einem Sammelkoffer verwahrt worden. Ich kann nicht beurteilen, ob das normale Lagerspuren sind bzw. ob sich der ursprüngliche Glanz durch eine einfache Reinigung wieder herstellen ließe, aber es ist dennoch auffällig, dass gerade bei den Gedenkmünzen verschiedentlich entweder ein grünlicher Stich zu sehen ist oder diese quasi matt "angelaufen" sind, sodass sie jedenfalls nicht mehr wie neu glänzen. Die alten Reichspfennige (insb. 1 + 2 Pf) sind teilweise stark schwarz verfärbt.
Danach lässt sich insgesamt feststellen, dass das Hauptaugenmerk der Sammlung mit insgesamt 344 Exemplaren auf DM- und Euro-Gedenkmünzen nach 1968 lag – wie ich aus anderen Beiträgen weiß, was den Sammlerwert betrifft, wohl ein Sammelgebiet, bei dem nicht mit riesigen Wertsteigerungen gerechnet werden kann.

Folgende Alternativen für das weitere Vorgehen schweben mir daher derzeit durch den Kopf:
  1. Wäre die Sammlung Euerer Einschätzung nach trotz allem werthaltig genug, dass man sie einem professionellem Münz-Auktionshaus wie Fischer, Felzmann, Künker oder anderen zur Versteigerung überlassen könnte (wäre mir eigentlich vielleicht das liebste, sofern die Sammlung hierfür geeignet wäre) ?? Oder würdet Ihr einen entsprechenden Vorstoß aufgrund der Zusammensetzung der Sammlung von vornherein für aussichtslos erachten ?
  2. Oder sollte ich mangels Werthaltigkeit für Sammler alle 344 Gedenkmünzen gleich unmittelbar zur Landeszentralbank tragen und dort den Nennwert in € umtauschen ? Was mache ich dann aber mit dem verbleibenden Rest ?
  3. Oder sollte man den Silbergehalt der Gedenkmünzen lieber anderweitig (Scheideanstalt o.ä.) nutzen ?
  4. Oder sollte ich lieber eine geeignete Aufteilung in (größere) Lose vornehmen und mich mal selbst bei ebay damit versuchen ?
  5. Einem Verkauf an einen örtlichen Münzhändler stehe ich eher skeptisch gegenüber, da dieser ja damit letztlich Geschäft machen will und die Gefahr einer Übervorteilung für einen Laien da doch m. E. nicht gering sein dürfte.
  6. Oder sollte ich ausgewählte Exemplare doch nicht verkaufen, sondern in der Erwartung auf Wertsteigerungen bis auf weiteres behalten ? Andererseits: Wenn zahlreiche Münzen (wie z.B. wohl die DM-Gedenkmünzen) jetzt nach bereits zig Jahren keinen lukrativen Sammlerwert genießen, warum sollte sich dann ein solcher gerade in den nächsten 10 oder 20 Jahren (dann wäre ich ja auch schon 67 Jahre alt !) sprunghaft einstellen ? Wenn ich den Verkaufserlös stattdessen bei einer guten Direktbank anlege, kann ich im Schnitt vielleicht stattdessen jährlich 3,5 % erzielen.... Oder würdet Ihr das aus Euerer Sicht anders sehen ?
Ja, wozu würdet Ihr mir nun konkret raten ? Ich hoffe, meine einleitenden Ausführungen sind nicht zu langatmig geraten . Über eine angeregte Expertenrunde würde ich mich sehr freuen und bedanke mich schon mal im Voraus bei allen Münzfreunden, die sich daran beteiligen wollen.
 
Hallo

Ich fasse mich mal kurz, da alle diese Themen hier schon zig mal durchgekaut wurden. Keines meiner Worte richtet sich persönlich gegen dich oder die Sammlung Deines Vaters.

zu 1.: nein

zu 2.: ja

zu 3.: nein, dafür muss der Silberpreis noch gewaltig steigen.

zu 4.: wird wegen der ebay-Gebühren nicht viel bringen. Eher ein Minus-Geschäft

zu 5.: für diese Münzen wird sich kaum ein Händler interessieren.

zu 6.: alles deutsche ab zur Bundesbank, über die ausländischen Münzen muss man im Einzelnen sprechen, da von Dir keine ausreichenden Infos gekommen sind.

edit zu Punkt 6: alles Bundesdeutsche
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch etwas du 1. Bei den ganz großen wirst du damit kein Erfolg haben. Bie kompletten Sammlungen hättest du bei kleineren ( aber Professionellen) Auktionshäusern eine Möglichkeit. Die Gebühren werden aber soviel einnehmen, dass sich die Landesbank mehr lohnen würde. Daher kann ich meinem Vorredner nur zustimmen.

Die Österreicher kannst du an die ÖZB schicken, die dir den Nennwert überweist. Ältere Deutsche kannst du noch als Lot verpacken und bei ebay einstellen. Große Werte wird das aber nciht erbringen. Ganz wichtig aber: Nicht Reinigen. Die Grünverfärbung könnte von weichmacherhaltiger Plastikverpackung stammen.

Aber eine Alternative hast du ausgelassen.Selber mit dem Sammeln anfangen.
 
Hm, du könntest dich hier ein wenig über Erhaltungsgrade einlesen und dann eine Münzzeitschrift am Kiosk kaufen und die DM-Kursmünzen mal selber durchschauen. Wenn schon ein seltenerer Jahrgang dabei sein sollte, kann man wieder darüber reden.

Die alten Münzen aus der Kaiserreich-Zeit (deutsches Reich), Weimar, drittes Reich (5 Reichsmark) und DDR-Kursmünzen würde ich in mehrere kleine Lot zusammenstellen und bei Ebay einstellen.

Ansonsten wär auch ich der Meinung, dass man die restlichen Münzen (Euro, DM-Gedenkmünzen) bei der Zentralbank umtauscht, insofern man dringend Geld braucht.
 
Euro Münzen bei der Zentralbank umtauschen? Gegen was bitte? Die kann man doch auch so beim Bäcker gegen Brötchen tauschen.

Ähm, natürlich braucht man die nicht umtauschen, sondern gibt sie einfach aus :eek: war wohl beim Schreiben nicht ganz bei der Sache, sorry.
 
Hallo MuellerMi

Eine Bitte an Dich.
Wenn Du das Geld nicht unbedingt brauchst, dann laß Dir mit der Sammlungsauflösung Zeit. Wie ein anderes Forumsmitglied schon geschrieben hat, kaufe Dir einen Katalog (oder zumindest eine Münzzeitung z.B. Moneytrend) und beschäftige dich noch genauer mit den Münzen.
Vielleicht ist doch eine (oder mehrere) wertvolle Münze dabei ? Wobei - Wertsteigerungen sind nicht alles. Vielleicht entwickelst Du mit der Zeit vielleicht sogar mehr Interesse für die Münzen, die dein Vater mühevoll zusammengetragen hat.
Verkauft (um nicht zu sagen verramscht) hat man sehr schnell, später täte es Dir vielleicht leid.
Ich rate Dir auf jeden Fall zu 6 (sollte angesichts der Finanzkrise unsere Währung den Bach runtergehen, hast Du zumindest noch den Silberwert).
 
Du schreibst .... "allerlei ausgewählte Kursmünzen Bundesrepublik (mein Vater war immer auf der Suche nach "seltenen" Stücken, wobei ich aber nicht weiß, ob er insoweit wirklich fündig geworden ist)" ... sollte er fündig gewesen sein, könnten solche Stück im Einzelverkauf natürlich mehr als die Bundesbank bringen. Hierzu wäre natürlich eine Auflistung hilfreich ... oder du machst dich selbst kundig ... den 5 DMer und 10 DMer kannst du momentan wohl nicht mit Sammlerzuschlag verkaufen. Hier könntest du noch versuchen über eine lokale "Ramschzeitung" aller "Alles" "Quota" oder "Fundgrube" einen interessenten zu finden ... Anzeigen dort sind ja kostenlos und "ebay" gebühren fallen in diesem Fall auch nicht an ... ein versuch ist es wert !

Lg Marcus
 
Hallo,

Ich wollte mich nur einfach zwischendrin mal melden, um meinen Dank für die angeregte Expertendiskussion auszudrücken. Ich verfolge sämtliche Beiträge sehr interessiert und weiß die Zeit und die Mühe der Bearbeiter sehr zu schätzen.
Als Zwischenfazit denke ich, dass man vermutlich aus vielen Beiträgen etwas "mitnehmen" kann und sich so das vor mir liegende Puzzle schon allmählich zusammenzusetzen beginnt.
Vielleicht noch ein emotionales Wort: Es ist natürlich schade, dass gerade die vielen Gedenkmünzen, bei denen mein Vater subjektiv immer von einem steigenden Wert ausgegangen ist ("Junge, die werden alle mal wertvoll.") nun drohen, letztlich zum reinen Nennwert zurückgegeben zu werden. Aber es ist mir dabei trotz allem ein großer Trost, dass mein Vater zu Lebzeiten viel Freude aus seinem Hobby ziehen konnte . Gerade in seinen letzten Lebensjahren, als er das Haus nicht mehr verlassen konnte, waren es seine Briefmarken und Münzen, die ihm neben Freude auch Lebensmut vermitteln konnten, sodass ich einige ausgewählte Stücke als Andenken an ihn aufbewahren möchte, wenngleich ich das Gros der Sammlungen wohl mangels eigener Interessen nach wie vor veräußern möchte (was meinem Vater ja auch bewusst war).
Für weitere Hinweise oder Tipps dazu bin ich natürlich weiterhin sehr interessiert und ich bedanke mich nochmals für Euere Hilfe.
 
ich würde silbermünzen zu dm 5,--, dm 10,-- (insbesondere die letzten jahrgänge) und eur 10,-- nicht umtauschen um dafür 3,5% (ich glaub in deutschland werden da auch noch steuern abgezogen) anzulegen

du hast da einen nominalwert von ca. eur 2000,-- wenn ich das grob zusammenrechne - das bringt nicht viel


alternativ würde ich an deiner stelle, wenn dir doch bargeld bzw. buchgeld lieber ist, bevor du das zum umtausch bringst, einem sammler zum nominal überlassen - du wird viel freude erleben und sparst den weg zur umtauschstelle


für die österreichischen gedenkmünzen gibt selbiges - der nominalwert ist aber bei 250,-- ats nur ca. 18,-- euro
 
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