Ab welcher Epoche setzt der Münzverlust ein?

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Hallo,

ich beschäftige mich nebenbei so ein wenig mit unserer Geschichte und hätte dazu mal eine Frage zur Historie von Münzen. Damit ihr in etwa bescheid wißt, worauf ich hinaus will, erkläre ich das ganze mal anhand des Bücherverluste in der Spätantike.

Bibsta4.jpg


Auf dieser Grafik sieht man einen Zeitraum von knapp 1000 Jahren (ca. 400n.Chr. bis 1500) in dem es so gut wie keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Erst ab dem 15. Jh nehmen die schriftlichen Aufzeichnungen dann allmählich wieder zu.

Läßt sich so etwas ähnliches eventuell auch bei Münzen beobachten? Gibt es in der Geschichte einen Zeitpunkt, wo plötzlich ein Schwund von Münzen einsetzt?

Mit den besten Grüßen
Denny
 
Moin
Das ist so nicht zu sagen, in der Völkerwanderungszeit gab es sicherlich einen starken Münzverlust in den Regionen des Weströmischen Reiches, aber in Byzanz wurde weiter geprägt und einige Zeit später setzte ja die verstärkte Münzprägung
des islamischen Bereichs ein.
Das nur mal ganz grob als Anhalt.
Das betrifft natürlich auch die Literatur gleichermaßen.
In den West, Mittel und Südeuropäischen Regionen war da auch nicht viel, aber im islamischen Bereich dafür als Ausgleich
wieder verstärkt.

Du kannst in diesem Fall also nur bestimmte Regionen und Zeiten vergleichen.
 
Hallo,

ich beschäftige mich nebenbei so ein wenig mit unserer Geschichte und hätte dazu mal eine Frage zur Historie von Münzen. Damit ihr in etwa bescheid wißt, worauf ich hinaus will, erkläre ich das ganze mal anhand des Bücherverluste in der Spätantike.


Auf dieser Grafik sieht man einen Zeitraum von knapp 1000 Jahren (ca. 400n.Chr. bis 1500) in dem es so gut wie keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Erst ab dem 15. Jh nehmen die schriftlichen Aufzeichnungen dann allmählich wieder zu.

Läßt sich so etwas ähnliches eventuell auch bei Münzen beobachten? Gibt es in der Geschichte einen Zeitpunkt, wo plötzlich ein Schwund von Münzen einsetzt?

Mit den besten Grüßen
Denny
Was man beobachten kann ist ein genreller Verlust an Kulturellen und Zivilisatorischen Errungenschaften mit dem Untergang (West-) Roms, zumindest im West-Europäischen Raum. Münzen hat es zwar weiterhin gegeben, aber nur noch in schlechter Qualität und Prägestempeln die bis ca. 1500 (und manchmal noch länger) bei weitem nicht an die feingliedrigen Prägungen der Römischen Münzen heranreicht. Im Münzspiel thread kann man durch die Jahrhunderte scrollen, da sieht man das schön. Die Römische Oberschicht hatte (wenn man Möbel, Hausgröße und Kulturgegenstände betrachtet hat) einen Lebensstandart der Teilweise mit dem späten 18. Jhd in Europa vor der industriellen Revolution vergleichbar war. Mit damaliger Technik wären auch schon einfache Dampfmaschinen möglich gewesen, wenn es einer erfunden hätte wäre die Geschichte wahrscheinlich anders verlaufen.
 
Was man beobachten kann ist ein genreller Verlust an Kulturellen und Zivilisatorischen Errungenschaften mit dem Untergang (West-) Roms, zumindest im West-Europäischen Raum. Münzen hat es zwar weiterhin gegeben, aber nur noch in schlechter Qualität und Prägestempeln die bis ca. 1500 (und manchmal noch länger) bei weitem nicht an die feingliedrigen Prägungen der Römischen Münzen heranreicht. Im Münzspiel thread kann man durch die Jahrhunderte scrollen, da sieht man das schön. Die Römische Oberschicht hatte (wenn man Möbel, Hausgröße und Kulturgegenstände betrachtet hat) einen Lebensstandart der Teilweise mit dem späten 18. Jhd in Europa vor der industriellen Revolution vergleichbar war. Mit damaliger Technik wären auch schon einfache Dampfmaschinen möglich gewesen, wenn es einer erfunden hätte wäre die Geschichte wahrscheinlich anders verlaufen.
Auf Grund der Sklavenwirtschaft auf den großen Gütern und der späteren Steuerung der Wirtschaft( alles für die Armee)
seitens der Kaiserlichen Regierung und dem Desinteresse an besseren handwerklichen Verfahren der vermögenden Oberschicht bestand leider kein echtes Interesse an Kraftmaschinen, Werkzeugmaschinen und besseren Schmelz und Bearbeitungsverfahren.
Auch zu Zeiten der griechischen Antike wäre schon eine primitive Wärmekraftmaschine möglich gewesen, aber Handwerk war damals nicht sehr angesehen.

Tatsache ist einfach, das für die Dampfmaschine in der Antike kein Bedarf war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Super vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Folgendes Problem, alle schriftlichen Aufzeichnungen der Antike, wurden erst im 15.Jh angefertigt. Damit meine ich tatsächlich alle Schriften. Es gibt so gut wie keine Orginale aus der Antike. Sämtliche Schriften wurden zufällig immer in Klöstern wiederentdeckt, nicht als Orginal, sondern immer nur als Abschrift. Jedes einzelne Kloster verfügte damals über ein Scriptorium, heute würde man dazu Schreib-und Kopierstube sagen. Offiziell heisst es dazu, Mönche hätten die Schriften während der Völkerwanderung in ihren Klöstern versteckt, dann dort 500 Jahre lang vergessen, dann haben sie Abschriften davon angefertigt und die Orginale vernichtet. Anschließend gerieten die Abschriften für weitere 600 Jahre in Vergessenheit, ehe sie dann im 15.Jh rein zufällig wiederentdeckt wurden. Leider sind auch die Orginale der Abschriften verloren gegangen. So existieren nur Abschriften von Abschriften von Abschriften. Und darauf baut unsere gesamte Geschichte auf....
 
Bezüglich meines obigen Beitrages gibt es eine klare Parallele zur Völkerwanderungszeit. Es war zu Beginn einfach kein Bedarf an gemünztem Edelmetall.

Super vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Folgendes Problem, alle schriftlichen Aufzeichnungen der Antike, wurden erst im 15.Jh angefertigt. Damit meine ich tatsächlich alle Schriften. Es gibt so gut wie keine Orginale aus der Antike. Sämtliche Schriften wurden zufällig immer in Klöstern wiederentdeckt, nicht als Orginal, sondern immer nur als Abschrift. Jedes einzelne Kloster verfügte damals über ein Scriptorium, heute würde man dazu Schreib-und Kopierstube sagen. Offiziell heisst es dazu, Mönche hätten die Schriften während der Völkerwanderung in ihren Klöstern versteckt, dann dort 500 Jahre lang vergessen, dann haben sie Abschriften davon angefertigt und die Orginale vernichtet. Anschließend gerieten die Abschriften für weitere 600 Jahre in Vergessenheit, ehe sie dann im 15.Jh rein zufällig wiederentdeckt wurden. Leider sind auch die Orginale der Abschriften verloren gegangen. So existieren nur Abschriften von Abschriften von Abschriften. Und darauf baut unsere gesamte Geschichte auf....
Hierzu ist anzumerken, das sehr viele Aufzeichnungen ( Originale sowie deren Erstkopie) im arabischen Sprachraum
erhalten geblieben sind, allerdings sind Aufzeichnungen über Münzen, Münzprägungen und Münzumlauf fast gar nicht
dokumentiert, Soweit mir das bekannt ist.
 
Hallo,

ich beschäftige mich nebenbei so ein wenig mit unserer Geschichte und hätte dazu mal eine Frage zur Historie von Münzen. Damit ihr in etwa bescheid wißt, worauf ich hinaus will, erkläre ich das ganze mal anhand des Bücherverluste in der Spätantike.

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Auf dieser Grafik sieht man einen Zeitraum von knapp 1000 Jahren (ca. 400n.Chr. bis 1500) in dem es so gut wie keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Erst ab dem 15. Jh nehmen die schriftlichen Aufzeichnungen dann allmählich wieder zu.

Läßt sich so etwas ähnliches eventuell auch bei Münzen beobachten? Gibt es in der Geschichte einen Zeitpunkt, wo plötzlich ein Schwund von Münzen einsetzt?

Mit den besten Grüßen
Denny

Klemmi, hat Dir das hier weiter geholfen?

Ich weiß nicht ob hier andere Forenmitglieder noch mehr und bessere Infos haben.
Genaue Zahlen für diesen Zeitraum werden sich wohl nur schwer beschaffen lassen.
 
Also ich habe folgende Theorie. Das römische Reich ist nie wirklich untergegangen, sondern hat einfach nur einen "Reset" erfahren. Das heisst, es gab einen kompletten Systemwechsel. Wir haben das Römische Reich in seiner größten Ausdehnung so ca. 400 n.Chr. Die Gebiete in weiß sind allesamt Slavengebiete, wobei der Begriff "Slave" nichts anderes bedeutet als "Sklave".

Roman_Empire_about_395.jpg


Im Zuge des "Reset" wurden die Vielgötterei abgeschafft und alles einem Gott unterworfen. In Selbstlegitimation hat sich die röm.kath.Kirche selbst zum Vertreter Gottes auf Erden ernannt. Das Gebiet des Ost/Weströmische Reichs wurde geteilt in Ost/Westkirche.

Die_westliche_Christenheit_Mitte_des_11._Jahrhunderts.png


Das Römische Reich wurde anschließend in mehrer verschiedene Verwaltungsgebiete aufgeteilt und Verwalter eingesetzt, daraus wurden dann die Königreiche wie z.B. Spanien, Portugal, England, Frankreich usw.

Im Rahmen dieser Umstrukturierung sind auch die drei Hauptreligionen entstanden, was sich auch ganz einfach beweisen lässt. Alles was außerhalb des Römischen Reichs lag, also die Slavengebiete östlich des Rheins, wurden im Rahmen der Kolonialisierung/ Christianisierung erobert und unterworfen.
 
Moin

Ja, das ist im Prinzip so richtig, aber nie untergegangen würde ich so nicht unterschreiben, da die Kultur in Byzanz sich doch signifikant von der des kaiserlichen Roms unterschied. Allerdings muß ich persönlich für mich sagen, das die Antike,
sprich die alte Zeit mit der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen endete.
Die Geschichtswissenschaftler streiten sich immer wann die Neuzeit begann, ich denke mal, einen Zeitpunkt kann man da nicht festsetzen.
Was meinst Du mit drei Hauptreligionen?
Die Protestanten kann man so früh nicht dazu rechnen, das hat sich erst später im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ergeben.
 
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