Adlerseite 3-Mark-Stück

FooFighter

Foren - Sponsor
Registriert
14.12.2008
Beiträge
5.715
Punkte Reaktionen
8.624
Vielleicht (oder sogar sehr wahrscheinlich) wurde dieses Thema schon einmal diskutiert. Leider konnte ich aber nichts dazu finden. Deshalb einfach als neues Thema.

Und zwar würde mich interessieren, wieso eigentlich die Adlerseite des 3-Mark-Stücks leicht von den Adlerseiten der 2- und 5-Mark-Stücke abweicht? Gibt es dazu in irgendwelcher Literatur einen Hinweis dazu? Mir ist das vorher noch gar nicht aufgefallen. Erst heute, als ich ein bestimmtes 3-Mark-Stück genauer betrachtete und es zunächst für eine Fälschung hielt, fiel es mir auf. Und zwar wurde zum einen der Buchstabe "R" anders gestaltet. Zum anderen auch der Adlerschwanz, welcher bei dem 3-Mark-Stück nicht so filigran dargestellt ist.

Habe mal zur Verdeutlichung ein paar Bildausschnitte angefügt. Bei "MARK" und "REICH" jeweils 2-3-5 von oben nach unten, beim Schwanz von links nach rechts.
 

Anhänge

  • MARK.jpg
    MARK.jpg
    91,9 KB · Aufrufe: 291
  • REICH.jpg
    REICH.jpg
    86,4 KB · Aufrufe: 288
  • SCHWANZ.jpg
    SCHWANZ.jpg
    173 KB · Aufrufe: 280
Interessante Frage.
Mir fällt zu dem Thema ein, dass es viele Gedenkmünzen mit Doppelportrait nur als 2Mark und 5Markstücke gibt.
Vielleicht damit es besser zusammenpasst ?
 
Könnte es damit zu tun haben, dass es das 3 Markstück erst seit 1908 gibt? Und hier die Rückseite nicht 1zu 1 umgesetzt hat?
 
Könnte es damit zu tun haben, dass es das 3 Markstück erst seit 1908 gibt? Und hier die Rückseite nicht 1zu 1 umgesetzt hat?
Die Antwort ist in einem Beitrag von Kroner zu finden, Herr gib mir die Schlagworte für die Suchfunktion! :schaem:
 
Ich bin ganz baff über Foofighters Beobachtung und darüber, dass unser Sammelgebiet immer wieder eine Überraschung für uns bereit hält ! Ich habe zu dieser Frage auch noch nie etwas gelesen und neige zu derselben Annahme wie Matthias Fusselbär, dass man 1908 aus irgendeine, Gund eine leicht andere Gestaltung der Rückseite wählte.
Für die Änderung der Typen könnte man als Analogie die Abänderung der Prägewerkzeuge für die 1 - Markstücke um 1900 herum heranziehen, siehe die Threads hierzu aus dem vergangenen Jahr. Besonders spannend finde ich die Abänderung der Schwanzrosette, die sich nicht durch einen etwaigen Wunsch zur leichten Modernisierung, wie es möglicherweise bei den Ziffern und Lettern der Fall gewesen sein mag, erklären lässt.
Stellt sich die Frage : geschahen beide Änderungen auf Anweisung oder sind sie der Willkür des Münzangestellten , der die Punzen angefertigt hat, zuzuschreiben ?
 
.
Stellt sich die Frage : geschahen beide Änderungen auf Anweisung oder sind sie der Willkür des Münzangestellten , der die Punzen angefertigt hat, zuzuschreiben ?
Mir gefällt eigentlich die Vorstellung mehr, dass sich ein kleiner Münzangestellter einfach etws heraus genommen hat bei der Gestaltung.:D Kann sowas aber im Kaiserreich möglich gewesen sein?:oops:
 
Mir gefällt eigentlich die Vorstellung mehr, dass sich ein kleiner Münzangestellter einfach etws heraus genommen hat bei der Gestaltung.:D Kann sowas aber im Kaiserreich möglich gewesen sein?:oops:

Gegenfrage : Funktionieren Industriebetriebe so, dass Oposition der Beweggrund für eine Abänderung des Produktes sein kann ?
 
...mir war das noch nie aufgefallen und ich bin ganz baff über Foofighters Beobachtung...

Mir ging das ehrlich gesagt auch so. Ich will auch kurz erklären, wie es mir aufgefallen ist: Bei der Händlerplattform mit den 2 Buchstaben fand ich heute ein 3-Mark-Stück Sachsen in PP. Da man es bei PP eigentlich gewohnt ist, dass die Motive besonders gut und gestochen scharf sind und man wirklich jedes kleine Detail erkennt, war ich irgendwie über die recht flaue Gestaltung des Schwanzes erstaunt. Dann stieß ich auf ein gleichartiges 2-Mark-Stück in PP, wo eben alles perfekt zu erkennen war, wie man es bei PP erwartet. Als ich dann noch das anders gestaltete "R" bemerkte, hielt ich das 3-Mark-Stück schon für eine Fälschung. Also schaute ich mir dann meine eigenen 3-Mark-Stücke an und war überrascht, dass es eben auch bei der Normalprägung genauso aussah.

Dass es mit dem späten Erscheinungsdatum der 3-Mark-Stücke zusammenhängt, kam mir auch in den Sinn. Aber ich hatte irgendwie im Kaiserreich mehr Perfektionismus erwartet und mit einer vollkommenen Übereinstimmung gerechnet.
 
Zum 01.01.1900 wurden bestimmte Talersorten (Vereinstaler u. a.; für Details müsste ich meinen Rittmann befragen) als gesetzliche (!) Zahlungsmittel außer Kraft gesetzt. Erst damit wurde die Mark zu einer eigentlichen Goldwährung. Man hatte aber wohl nicht damit gerechnet, dass sich die Bevölkerung so an den "Daler" gewöhnt hatte, dass dessen Wegfall zu einem gefühlten Mangel wurde. Darum wurde als "Ersatz" das eigentlich mathematisch unsinnige 3 Mark-Stück eingeführt. Damit mussten aber die Prägewerkzeuge und also auch die Urwerkzeuge komplett neu angefertigt werden. Dass es dabei zu kleineren Abweichungen kam, ist nicht wirklich überaschend. Die Prägewerkzeuge für die 2er und 5er waren andererseits aber auch nur 10 Jahre älter, denn die "neue" Rückseite gab es erst seit 1890.

Ich weiß nicht, ob die Werkzeuge mit Hilfe eines Pantografen o. ä. angefertigt wurden (Jetzt wäre die Fachkenntnis von Diwidat eine große Hilfe). Dann wären gewisse Unschärfen erklärbar. Und dass der Schnörkel bei R weggefallen ist, würde ich dem Zeitgeist zuschreiben. Man begann sich seit dem Herrschaftsantritt Wilhelms II und mit dem Fortschreiten der technischen Entwicklung zur Jahrhundertwende zunehmend als rational (schnörkellos?) zu empfinden.
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet