Auflagen / Preisbildung bei 10 Mark Wilhelm I. 1874 - 1888

Quelle : Zylka - Post, Nr 254. Eine Primärquelle nennt Zylka allerdings auch nicht.

( Hammerich, Rudolph und Kummer schreiben dazu nichts )

Danke für deine Recherche. Interessant, dass in den zeitgenössischen Quellen kein Vermerk / Hinweis auftaucht.
 
Hier mal ein hübsches Auktionsresultat:

50. Heidelberger( 10.11.2008 ) , Los 4244, Preisschätzung 75.000 Euro, Zuschlag 90.000 Euro.
Erhaltung : für meine Begriffe: EA, st, Pracht.
Das Auktionshaus schätzt erst gar nicht ein, sondern schreibt :

" von größter Seltenheit, das mit Abstand besterhaltene von nur wenigen bekannten Exemplaren ! "

Falls die geringe Prägequalität der Grund dafür gewesen sein soll, die Auflage auf geheiss Berlins wieder einzuschmelzen, kann dieses Exemplar jedenfalls nicht als Beleg dafür gelten.
 
... eine weitere Spekulation ...

Hallo!
Grundsätzlich scheint hier Einigkeit dahingehend zu bestehen, dass alle bisherigen Erklärungsversuche Spekulation sind. Daher habe ich noch eine weitere (kommt ja nicht so drauf an:)):

Das ehemalige Königreich Hannover stand 1866 auf der Seite Österreichs und war damit für Preussen Feindstaat. Aufgrund seiner relativen Größe und der Lage in Norddeutschland - Bismarck schreibt das in seinen Gedanken und Erinnerungen ganz unumwunden - wurde es von Preussen als latente Bedrohung empfunden, daher wurde das Herrscherhaus abgesetzt und das Land dem preussischen Staatsgebiet einverleibt. Hinzu kam, dass die Welfen, das ehemalige herrschende Königshaus im 1870/71er Krieg gegen Preussen agitierte.

Auf preussischer Seite bestand also wenig Grund zu politischer oder wirtschaftlicher Rücksichtnahme. Daher ist auch die Auflösung der Münzstätte (wie auch der in Frankfurt/M.) als Akt politischer Integration oder Machtausübung zu sehen. Wohl auch darum wird das Interesse, Münzen mit dem Bildnis des Kaisers und dem Buchstaben B in den Umlauf zu bringen, recht gering gewesen sein. Und so spräche einiges dafür, dass die möglicherweise noch nicht verausgabte Zahl der 10 M-Stücke in Berlin "stumpf" wieder eingeschmolzen wurde und durch Prägungen der Berliner Münzstätte A ersetzt wurde. In den Berichten konnte man die möglicherweise in den eingezogenen Stücken der Reichsbank "verschwinden" lassen. Möglicherweise gibt die Statistik der Reichsbank zu eingezogenen Münzen über Abweichungen Auskunft.

Wie gesagt, Spekulation. Aber würde zu der recht "robusten" innenpolitischen Vorgehensweise der Bismarck-Ära passen.

Grüße
collettore
 
Hallo!
Grundsätzlich scheint hier Einigkeit dahingehend zu bestehen, dass alle bisherigen Erklärungsversuche Spekulation sind. Daher habe ich noch eine weitere (kommt ja nicht so drauf an:)):

Das ehemalige Königreich Hannover stand 1866 auf der Seite Österreichs und war damit für Preussen Feindstaat. Aufgrund seiner relativen Größe und der Lage in Norddeutschland - Bismarck schreibt das in seinen Gedanken und Erinnerungen ganz unumwunden - wurde es von Preussen als latente Bedrohung empfunden, daher wurde das Herrscherhaus abgesetzt und das Land dem preussischen Staatsgebiet einverleibt. Hinzu kam, dass die Welfen, das ehemalige herrschende Königshaus im 1870/71er Krieg gegen Preussen agitierte.

Auf preussischer Seite bestand also wenig Grund zu politischer oder wirtschaftlicher Rücksichtnahme. Daher ist auch die Auflösung der Münzstätte (wie auch der in Frankfurt/M.) als Akt politischer Integration oder Machtausübung zu sehen. Wohl auch darum wird das Interesse, Münzen mit dem Bildnis des Kaisers und dem Buchstaben B in den Umlauf zu bringen, recht gering gewesen sein. Und so spräche einiges dafür, dass die möglicherweise noch nicht verausgabte Zahl der 10 M-Stücke in Berlin "stumpf" wieder eingeschmolzen wurde und durch Prägungen der Berliner Münzstätte A ersetzt wurde. In den Berichten konnte man die möglicherweise in den eingezogenen Stücken der Reichsbank "verschwinden" lassen. Möglicherweise gibt die Statistik der Reichsbank zu eingezogenen Münzen über Abweichungen Auskunft.

Wie gesagt, Spekulation. Aber würde zu der recht "robusten" innenpolitischen Vorgehensweise der Bismarck-Ära passen.

Grüße
collettore

Das Hannover und Frankfurt wegrationalisiert wurden, als man " nach der Umsetzung des Währungsgesetzes von 1871 " ( Zitat Max Barduleck ) ihrer nicht mehr bedurfte, ist dokumentiert. Ähnlich war es seinerzeit Düsseldorf und Breslau ergangen.
Aber benötigte man eigentlich einen Anlass, um den Betrieb in Hannover einzustellen ? Soetwas ist zumindest im Falle der drei übrigen Prägebetriebe nicht bekannt, wobei sicher eine späte " Rache an den Welfen " zu einem Zeitpunkt, als es keine wirtschaftlichen Folgen mehr hatte ( mit 14.000 ex ist die Auflage der krone 1878 B unbedeutend ) durchaus denkbar ist.
 
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