Tak, kære Google :
Ich freue mich schon auf die Lektüre.
Ich habe mir die Broschüre eben durchgelesen. Hier ein kurzer Abriss, der für das Thema DOA relevanten Abschnitte:
-Anker Nissen, der zur in Deutschland lebenden dänischen Minderheit gehörte beginnt seinen Bericht mit einer Schilderung der allgemeinen Stimmungslage in der Region am Vorabend der ersten Weltkrieges, in der grossdänische Aktivisten von der preussischen Polizei vorsorglich interniert wurden.
-am 30.07 erfolgte die Mobilmachung, 15.000 Dänischstämmige wurden eingezogen, 6.000 von ihnen fielen
-nur wenige Dänischestämmige sollen sich der Einberufung durch Entweichen nach Dänmark entzogen haben.
-die Wehrpflichtigen wurden nach Kiel abkommandiert
-Im Januar wurde ein Geheimkommando aus 13 Dänen zusammengestellt und nach Wilhelmshafen abkommandiert
-In Wilhelmshafen erfahren die jungen Männer, dass sie Kriegsausrüstung nach DOA transportieren sollen
-Die Überfahrt findet auf einem als dänisches Schiff getarntem Frachtdampfer statt
- Zur Tarnung des Laderaumes ist eine vorgeblich aus Schweden stammende Decksladung Holz geladen
- Alle 13 werden mit falschen dänischen Papieren ausgestattet
( Wer ausser mir denkt hier jetzt noch an Graf Luckner und die Seeadler ? )
- Nach Durchbrechen der englischen Blockade geht es auf Kurs ums Kap der Guten Hoffnung und die Seyschellen.
-An Bord war bekannt, dass die Küste von den Engländern überwacht und der einzige deutsche Kreuzer, die
" Königsberg " im Rufidjidelta lag
- Über den Bordfunk ( versteckt unter dem Waschbecken des Kapitäns ) wird die Landung in Tanga angekündigt, jedoch fangen die Engländer den Funkspruch ab und lauern dem Schiff auf
- Das Schiff läuft vor Tanga auf Grund, an Bord bricht unter dem Beschuss des englischen Kreuzers HMS Hyacinth Feuer aus, die Besatzung kann sich an Land retten
-da nur die Decksladung Feuer gefangen hatte,kann das Kriegsmaterial geborgen werden
- die 13 Dänen werden in die Schutzttruppe eingezogen
- 1916 beteiligen sie sich an LVs ( wie Nissen Lettow Vorbeck nennt ) Buschkrieg
-1917 werden die Dänen von den Engländern gefangen genommen, es folgt die Gefangenschft zunächst in Lindi, dann ab 1918 in Kairo
-von dort kehren die Dänen, die mittlerweile dänische Staatsbürger sind , im August 1919 zurück in die Heimat
-bei der Entlassung aus dem Lager ärgern ihre deutschen Mithäftlinge sie,indem sie ihnen" Schleswig- Holstein, meerumschlungen " nachsingen.
Im weiteren schildet die Broschüre, die 1962 in einer Auflage von 300 zum Verkauf bestimmten und 500 der persönlichen Verfügung des Autor vorbehaltenen Exemparen gedruckt wurde, das weitere Leben Nissens bis zum Erscheinungsjahr und schliesst mit ein paar persönlichen Betrachtungen zur damals beginnenden Entkolonialisierung.
Wirklich faszinierend, was alles so an Informationen auftaucht. Von der Hilfslieferung nach DOA stand schon öfter etwas in den Quellen, die wir hier in den letzten Jahren gelesen haben, aber das es sich bei diesem Schiff um ein deutsch- dänisches Camäleon handelte, hätte ich nie gedacht.
Münzen werden nicht erwähnt( eigentlich etwas kurios angesichts der Tatsache, dass der Verfasser zeitlebens bei der Bank gearbeitet hat ), aber warum sollte es dem Verfasser nicht gelungen sein, eine Münze nach Europa zu schmuggeln, nicht nur Schumacher hat das ja geschafft. Ich glaube schon, dass Nissen dieses Stück damals in DOA erhalten hat. In Skandinavien selbst ist diese Münze weitestgehend unbekannt. Wer einen Elephanten mit persönlicher Geschichte haben möchte, findet hier das richtige Stück.