Aus welchem Material sind Fälschungen Weimarer Münzen?

Registriert
21.11.2012
Beiträge
12
Punkte Reaktionen
1
Hallo,

nachdem ich auf eine - recht offensichtliche, leider - Fälschung einer "Jahrtausendfeier der Rheinlande"-5RM-Münze herein gefallen bin, habe ich nun auch fest gestellt, dass meine geliebte "Eichbaum"-5RM ebenfalls wahrscheinlich eine Fälschung ist. Sei's drum. Ich frage mich allerdings, aus welchem Material die gemacht sind.

- "Eichbaum": Maße und Gewicht stimmen exakt, heller Klang beim Anschlagen
- "Jahrtausendfeier der Rheinlande": Maße stimmen genau, Gewicht ca. 5% höher (26,2g), Klang dumpf.

Während "Jahrtausendfeier der Rheinlande" eindeutig ein Guss ist und auch so klingt, bin ich bei "Eichbaum" unsicher: es fehlen Gusspickel auf der Oberfläche, und der Klang ist "echt". Eigentlich sehe ich als einziges sicheres Fälschungszeichen, dass die Randperlen stellenweise mit dem Randstab verschmelzen.

Weiss jemand etwas über die Grundmaterialien von Fälschungen?

Schönen Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Du solltest dir künftig deine Quellen sorgfältiger auswählen.
So schlägt die Freude am "schlauen Schnäppchen" schnell in Frust und Verlust um.
Stell doch einfach mal ein Foto von deinem Möchtegern-Eichbaum ein.

Gruss,
jeggy
 
Hallo jeggy,

ich klage ja gar nicht. Ich wüsste halt nur gern, woraus die Münzen gemacht sind, wenn sowohl die Maße als auch das Gewicht fast 100%ig stimmen.

Schönen Gruss
 
Letztendlich müsste man am Objekt selbst eine Materialprüfung durchführen oder den Fälscher fragen.

Gute Fälschungen mit stimmigen Maßen und Gewichten finden sich auf dem Markt en masse.
Oft sind dies Schleuderguss- oder Prägefälschungen.

Weimarmünzen waren sowieso schon aus schlechtem Silber, die Fälscher könnten den Anteil noch weiter reduzieren
ohne dass auf die Schnelle allzu grosse Abweichungen der Materialeigenschaften ins Auge fallen.

Es handelt sich ja um Fälschungen von Sammlermünzen, deren Sammlerwert den Materialwert weit übersteigt.
Dabei muss man auch nicht immer den aktuellen hohen Silberpreis als Massstab nehmen, viele dieser
Fälschungen kursieren schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten.
 
Hallo jeggy,

danke für die Antwort. Was mich halt wunderte, ist dass wenn Maße und Gewicht 100%ig stimmen, eben auch die Dichte stimmt. Da Silber ein Schwermetall ist, wüsste ich auf Anhieb nicht, durch welches minderwertigere Material man es in einer Legierung für eine Fälschung ersetzen könnte, ohne die Dichte und die Farbe zu auffällig zu verändern.

Aber du hast wohl recht, wenn man die Fälschung als "echte" Sammlermünze zu einem hohen Preis verkaufen kann, spielt wohl auch der Preis für die echte Legierung mit echtem Silber keine Rolle.

Schönen Gruss
 
Hallo jeggy,

danke für die Antwort. Was mich halt wunderte, ist dass wenn Maße und Gewicht 100%ig stimmen, eben auch die Dichte stimmt. Da Silber ein Schwermetall ist, wüsste ich auf Anhieb nicht, durch welches minderwertigere Material man es in einer Legierung für eine Fälschung ersetzen könnte, ohne die Dichte und die Farbe zu auffällig zu verändern.

Aber du hast wohl recht, wenn man die Fälschung als "echte" Sammlermünze zu einem hohen Preis verkaufen kann, spielt wohl auch der Preis für die echte Legierung mit echtem Silber keine Rolle.

Schönen Gruss

Hier ein paar Analysebeispiele falscher in China produzierter norwegischer Silbermünzen :

2 Kr 1896:

Ag 2,12 %
Zn 32,77 %
Cu 61,63 %
Ni 2,29 %

1 Speciedaler 1857:

Ag 3,7 %
Zn 32,31 %
Cu 58,74 %
Ni 4,71 %

1 Kr 1878 :
Mo (Molybden) 0,2 % (lässt das Metall blanker erscheinen)
Zn 35,36 %
Ni 3,94 %
Cu 59,11 %

Leider erinnere ich mich aus dem Stehgreif nicht mehr an das Gewicht, diese Stücke, deren Metallwert dem Sammlerwert untergeordnet ist, wurden über das Internet vertrieben, so dass exakte Parameter sowieso eine untergeordnete Rolle spielten.


<!-- / message -->
 
Hallo Kronerogøre,

danke, das ist sehr interessant. Da scheint es sich um weiss gefärbte Bronze - Kupfer-Zinn-Legierung - zu handeln.
Da aber Zinn als wesentlicher Bestandteil dieser Legierung eine weit geringere Dichte hat als Silber werden die betreffenden Stücke bei richtigen Abmessungen wesentlich leichter als das Original sein.

Schönen Gruss
 
Hallo,

nachdem ich auf eine - recht offensichtliche, leider - Fälschung einer "Jahrtausendfeier der Rheinlande"-5RM-Münze herein gefallen bin, habe ich nun auch fest gestellt, dass meine geliebte "Eichbaum"-5RM ebenfalls wahrscheinlich eine Fälschung ist. Sei's drum. Ich frage mich allerdings, aus welchem Material die gemacht sind.

- "Eichbaum": Maße und Gewicht stimmen exakt, heller Klang beim Anschlagen
- "Jahrtausendfeier der Rheinlande": Maße stimmen genau, Gewicht ca. 5% höher (26,2g), Klang dumpf.

Während "Jahrtausendfeier der Rheinlande" eindeutig ein Guss ist und auch so klingt, bin ich bei "Eichbaum" unsicher: es fehlen Gusspickel auf der Oberfläche, und der Klang ist "echt". Eigentlich sehe ich als einziges sicheres Fälschungszeichen, dass die Randperlen stellenweise mit dem Randstab verschmelzen.

Weiss jemand etwas über die Grundmaterialien von Fälschungen?

Schönen Gruss

es kann sich auch um einen abgenutzten Stempel drehen, bei dem die Perlen schon stielig geworden sind. Wen Du Bilder hochlädst, wird einer der Weimarexperten möglicherweise etwas Näheres dazu sagen können.
 
Das hab´ ich aus der Signatur von tom40 geguttenbergt:eek:. Aber es trifft den Nagel auf den Kopf.

Zitat Bukanier:
In jedem Beitrag der Art Opa-ist-tot-wie-kann-ich-seine-Münzen-verkümmeln findest Du die Antwort, daß man für eine solche Schätzung mindestens ein ordentliches Foto braucht. Ohne geht es nunmal nicht.
 
Hallo,

sorry, das musste natürlich Messing statt Bronze heissen: Zn = Zink, Sn = Zinn
Da Zink aber eine noch geringere Dichte hat als Zinn, dürfte das Gewicht bei korrekten Abmessungen stark nach unten abweichen.
Schwierig stelle ich mir auch die Sache mit der Farbe vor. Messing ist immer gelb, selbst wenn es bei steigendem Zink-Anteil heller wird. Ich vermute, das es sich bei dem geringen Silber-Anteil in den Analysen um eine Versilberung handelt, um die Oberfläche der Fälschung einigermaßen überzeugend hinzubekommen.

Und Eric7, es geht mir ja gar nicht um eine Schätzung des Wertes. Ich gehe davon aus, dass es sich bei meinen Münzen um Fälschungen handelt, und kann damit leben. So viel habe ich auch dafür nicht bezahlt, dass ich mir deswegen jetzt die Haare raufen müsste.
Ich bin halt nur neugierig, weil selbst bei der ganz eindeutig per Guss gefälschten "Jahrtausendfeier der Rheinlande" die Abmessungen und dass Gewicht perfekt mit dem Original übereinstimmen, was man eigentlich nur dann hinbekommt, wenn man als Grundlage eine der originalen sehr ähnliche Silberlegierung nimmt. Es sei denn, es gäbe Tricks, zum Beispiel mit Bleikern oder so etwas, die ich nicht kenne.

Schönen Gruss
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet