Bayerische Geschichtstaler

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Kempelen

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Hallo Münzfreunde

Ich eröffne hiermit einen speziellen Thread zum Sammelgebiet :

"Bayerische Geschichtstaler und Geschichtsdoppeltaler"

Ich verwende in diesem Beitrag u.a. Informationen aus folgender Literatur :
- Walter Grasser : "Bayerische Geschichtstaler", Ausgabe 1982.
- Dietrich O.A.Klose/Franziska Jungmann-Stadler : "Königlich Bayerisches Geld", Staatliche Münzsammlung München 2006.
- Kurt Jaeger : Königreich Bayern 1806 - 1871, Band 5 (2. Auflage von 1968)

Bedanken möchte ich mich ausdrücklich bei unseren Forumsmitgliedern pipdurex und reining für die umfangreiche Mithilfe.

Zur Entstehung der bayerischen Geschichtstaler

Der gedankliche Anstoß zur Prägung dieser Gedenkmünzen kam dem Konservator des königlichen Münzkabinetts in München, Franz von Streber, durch eine Rede von Friedrich Gedike (preußischer Bildungspolitiker) im September 1790. Dieser hatte in seinen Ausführungen in der Königlichen Akademie der Künste in Berlin den Vorschlag unterbreitet, die preussischen Umlaufmünzen in historische Gedenkmünzen umzugestalten. Mit diesen könnte man bedeutende Ereignisse der Bevölkerung nahebringen und bleibende Erinnerungen schaffen. Allerdings wurde diese Idee in Preussen damals nicht aufgegriffen.
Auch in Bayern konkretisierte sich dieses Vorhaben erst nach dem Regierungsantritt von König Ludwig I. Dieser war gegenüber der Kunst im allgemeinen sehr aufgeschlossen, hatte aber natürlich auch seine Bedenken.
Würden die bayerischen Nachbarstaaten diese Geschichtstaler annehmen ?
Welche zusätzlichen Kosten kämen durch die Ausprägung dieser Taler auf die Bevölkerung zu ? (wieviele Taler können mit einem Stempel geprägt werden ? usw.) Von Streber konnte aber alle Bedenken (des als sparsam bekannten) Königs zerstreuen. So befand sich auf der Vorderseite der seit dem 18. Jahrhundert geprägten Taler ohnehin das Porträt des jeweiligen regierenden Königs, so daß nur die Rückseite (mit dem bekannten Wappen) anders gestaltet werden musste. Somit hielten sich die Kosten in Grenzen.
So kam es, daß am 22. September 1828 der erste Graveur des kgl. Hauptmünzamtes Johann Baptist Stiglmaier (geb. 18.10.1791 - gest. 02.03.1844) mit der Gestaltung dieser Taler beauftragt wurde. Allerdings fertigte Stiglmaier nur noch ein paar Entwürfe (Auf den Regierungsantritt 1825, Auf die Verlegung der Ludwig-Maximilians-Hochschule von Landshut nach München 1826) und Proben (Des Himmels Segen 1828, Auf den Abschluß des Baden-Württembergischen Zollvereins 1827, Auf die Einweihung der Verfassungssäule in Gaibach 1828) an, da er seit dem 22. Januar 1825 das Amt des Inspektors der königlichen Erzgießerei bekleidete. Diese Aufgabe nahm ihn so sehr in Anspruch, daß er sich nicht weiter in der Lage sah, die Gestaltung der Rückseiten der Geschichtstaler mit der notwendigen Sorgfalt auszuarbeiten.

Mit Zustimmung des Hauptmünzamtes wandte er sich deshalb an den ihm aus Berlin bekannten Medailleur und Edelsteinschneider Carl Friedrich Voigt (geb. 06.10.1800 - gest. 13.10.1874). Durch ein Signat König Ludwigs I. vom 18. Mai 1829 wurde Voigt zum 9. Oktober 1829 als Medailleur am königl. Hauptmünzamt angestellt und gleichzeitig mit der weiteren Ausgestaltung der Geschichtskonventionstaler beauftragt.

Von den bayerischen Geschichtstalern gibt es insgesamt 43 verschiedene Exemplare :
Davon auf der Vorderseite mit dem Abbild von König Ludwig I. :
- 24 Geschichtskonventionstaler
- 14 Geschichtsdoppeltaler
Und auf der Vorderseite mit dem Abbild von König Maximilian II. :
- 5 Geschichtsdoppeltaler


Ausgegeben wurden diese zu folgenden Anlässen :

01. Auf den Regierungsantritt von König Ludwig I. am 13. Oktober 1825

.... J 31 , AKS 112 , Wittelsbach 2721 , Dav. 555 , Kahnt 76 , Thun 49 , Stutzmann 188
.... Es gibt Abschläge in Gold (Stutzmann 188a) und Blei/Zinn (Stutzmann 188b)
01. P. (Probe) jedoch mit geändertem Datum (am 19. Oktober 1825)
.... zu J 31 , AKS 113 , Wittelsbach 2722 , zu Dav. 555 , zu Thun 49 , Stutzmann 188 P

02. Auf die Verdienste von Reichenbach und Fraunhofer 1826
.... J 32 , AKS 114 , Wittelsbach 2723 , Dav. 558 , Kahnt 77 , Thun 51 , Stutzmann 189
.... Es gibt Abschläge in Kupfer und Blei

03. Auf die Verlegung der Ludwig-Maximilians-Hochschule von Landshut nach München 1826
.... J 33 , AKS 115 , Wittelsbach 2724 , Dav. 557 , Kahnt 78 , Thun 50 , Stutzmann 190
.... Es gibt Abschläge in Blei

04. Auf den Abschluß des Bayerisch-Württembergischen Zollvereins 1827
.... J 34 , AKS 116 , Wittelsbach 2725 , Dav. 559 , Kahnt 79 , Thun 52 , Stutzmann 191
.... Es gibt Abschläge in Gold, (Stutzmann 191a) Kupfer und Blei/Zinn (Stutzmann 191b)
04. P. (Probe) Es wurden nur wenige Stücke geprägt, teils auch ohne Randschrift
.... zu J 34 , AKS 117 , Wittelsbach 2726 , zu Dav. 559 , zu Thun 52 , Stutzmann 191 P

05. Auf die Stiftung des Ludwig-Ordens 1827
.... J 35 , AKS 118 , Wittelsbach 2727 , Dav. 560 , Kahnt 80 , Thun 53 , Stutzmann 192
05. P. (Probe) Stempelschneider : C.V. statt C. VOIGT
.... zu J 35 , AKS 118 Anm. , zu Wittelsbach 2727 , zu Dav. 560 , zu Thun 53 , Stutzmann 192 P

06. Auf die Stiftung des Theresien-Ordens 1827
(wurde erst 1831 ausgegeben)
.... J 36 , AKS 119 , Wittelsbach 2728 , Dav. 561 , Kahnt 81 , Thun 54 , Stutzmann 193
.... Es gibt Abschläge in Gold und Blei
06. P. (Probe) Av. unten zusätzlich : AM 12 DEC. 1827
.... zu J 36 , AKS 120 , Wittelsbach 2729 , zu Dav. 561 , zu Thun 54

07. Auf die 8 Kinder Ludwig des I. mit Königin Therese 1828 "Segen des Himmels"
.... J 37 , AKS 121 , Wittelsbach 2730 , Dav. 563 , Kahnt 83 , Thun 56 , Stutzmann 194
.... Es gibt Abschläge in Gold (Stutzmann 194a), Kupfer und Blei (Stutzmann 194b)
07. P. (Probe) "Des Himmels Segen" (1828 - MDCCCXXVIII)
.... zu J 37 , AKS 122 , Wittelsbach 2731 , zu Dav. 563 , zu Thun 56 , Stutzmann 194 P

08. Auf die Einweihung der Verfassungssäule in Gaibach 1828
.... J 38 , AKS 123 , Wittelsbach 2732 , Dav. 562 , Kahnt 82 , Thun 55 , Stutzmann 195
.... Es gibt Abschläge in Kupfer mit Riffelrand (genau wie die Normalausführung, Stutzmann 195a), einseitige Kupfer Probe-Abschläge (Stutzmann 195b) und Abschläge in Blei
08. P. (Probe) Die Steine der drei Stufen, auf denen die Säule steht, sind markiert.
.... zu J 38 , AKS 123 Anm. , Wittelsbach 2731 , zu Dav. 563 , zu Thun 55


09. Auf den Handelsvertrag zwischen Bayern, Preußen, Württemberg und Hessen 1829
.... J 39 , AKS 124 , Wittelsbach 2733 , Dav. 564 , Kahnt 84 , Thun 57 , Stutzmann 196
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 196a) und Kupfer-Proben mit Riffelrand (Stutzmann 196b)

10. Auf "Bayerns Treue" 1830
.... J 40 , AKS 125 , Wittelsbach 2734 , Dav. 566 , Kahnt 85 , Thun 58 , Stutzmann 197
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 197a)

11. "Gerecht und beharrlich" 1831
.... J 41 , AKS 126 , Wittelsbach 2735 , Dav. 567 , Kahnt 86 , Thun 59 , Stutzmann 198
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 198a), Zinn (Stutzmann 198b) und Kupfer-Proben (Stutzmann 198c)

12. Auf den Prinzen Otto von Bayern als erstem König von Griechenland 1832
(mit Kreuz im Wappenschild)
.... J 42 , AKS 127 , Wittelsbach 2736 , Dav. 568 , Kahnt 87 , Thun 60 , Stutzmann 199
12. P.a (Probe) Mit leerem Wappenschild, also ohne Kreuz
.... zu J 42 , AKS 127a , Wittelsbach 2736 Anm. , zu Dav. 568 , zu Thun 60 , Stutzmann 199 P. I
12. P.b (Probe) Zusätzlich im Kreuz noch der bayerische Weckenschild
.... zu J 42 , AKS 127b , Wittelsbach 2736 Anm. , zu Dav. 568 , zu Thun 60 , Stutzmann 199 P. II
12. P.c (Probe) Wappenschild mit Phönix
.... zu J 42 , AKS 127c , Wittelsbach 2736 Anm. , zu Dav. 568 , zu Thun 60 , Stutzmann 199a

13. Auf den Zollverein mit Preußen, Sachsen, Hessen und Thüringen 1833
.... J 43 , AKS 128 , Wittelsbach 2737 , Dav. 569 , Kahnt 89 , Thun 61 , Stutzmann 200
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 200a)

14. Auf das Denkmal der Dreyssig Tausend Bayern welche im Russischen Kriege den Tod fanden (Obelisk am Karolinenplatz in München) 1833
.... J 44 , AKS 129 , Wittelsbach 2738 , Dav. 570 , Kahnt 88 , Thun 62 , Stutzmann 201
.... Probetaler (?) siehe Button 1/1963 (Stutzmann 201a)
.... Versilberte Cu-Probe (Stutzmann 201b)
.... Es gibt Abschläge in Kupfer und Zinn (Stutzmann 201c)


15. Auf den Bayerischen Landtag 1834
.... J 45 , AKS 130 , Wittelsbach 2740 , Dav. 571 , Kahnt 90 , Thun 63 , Stutzmann 202
.... Abschlag in Gold (Stutzmann 202a)
.... Es gibt Proben in Kupfer und Blei (Stutzmann 202b)


16. Auf das Denkmal zu Oberwittelsbach 1834
.... J 46 , AKS 131 , Wittelsbach 2741 , Dav. 572 , Kahnt 91 , Thun 64 , Stutzmann 203
.... Es gibt Abschläge in Kupfer und Blei (Stutzmann 203 Var.)

17. Auf den Beitritt von Baden zum Teutschen Zollverein 1835
.... J 47 , AKS 132 , Wittelsbach 2742 , Dav. 573 , Kahnt 92 , Thun 65 , Stutzmann 204
.... Abschlag in Gold mit Punze "1903" (Stutzmann 204a)
.... Es gibt Abschläge in Kupfer und Blei (Stutzmann 204b)


18. Auf die Errichtung der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank 1835
.... J 48 , AKS 133 , Wittelsbach 2743 , Dav. 574 , Kahnt 93 , Thun 66 , Stutzmann 205
.... Abschlag in Gold mit Punze "1903" (Stutzmann 205a)
.... Nachprägung in Gold 1973 (Stutzmann 205b)
.... Es gibt Abschläge in Kuper und Blei (Stutzmann 205c)


19. Auf das von bayerischen Frauen in Bad Aibling anläßlich der Trennung der Königin Therese von ihrem Sohn Otto errichtete Denkmal 1835
.... J 49 , AKS 134 , Wittelsbach 2744 , Dav. 575 , Kahnt 94 , Thun 67 , Stutzmann 206
.... Es gibt Abschläge in Blei und Zinn (Stutzmann 206a)

20. Auf die erste Eisenbahn in Deutschland mit Dampfwagen von Nürnberg nach Fürth 1835
.... J 50 , AKS 135 , Wittelsbach 2745 , Dav. 576 , Kahnt 95 , Thun 68 , Stutzmann 207
.... Es gibt Abschläge in Kupfer und Blei (Stutzmann 207 Var.)

21. Auf das von der Hauptstadt München errichtete Denkmal des Königs Maximilian
(mit langem Zepter)
.... J 51 , AKS 136 , Wittelsbach 2746 , Dav. 577 , Kahnt 96 , Thun 69 , Stutzmann 208a
.... Es gibt Variante : Mit mittellangem Zepter
.... zu J 51 , zu AKS 136 , zu Wittelsbach 2746 , zu Dav. 577 , zu Kahnt 96 , zu Thun 69 , Stutzmann 208 Var. a
.... Es gibt Variante : Mit kurzem Zepter
.... J 51b , AKS 136b , zu Dav. 577 , Kahnt 96 Var. , Thun 69 Anm. , Stutzmann 208b

22. Auf die Übergabe der Lehranstalt St. Stephan in Augsburg an die Benediktiner 1835
.... J 52 , AKS 137 , Wittelsbach 2747 , Dav. 578 , Kahnt 97 , Thun 70 , Stutzmann 209
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 209 Var.)

23. Auf die Otto-Kapelle zu Kiefersfelden 1836
.... J 53 , AKS 138 , Wittelsbach 2748 , Dav. 579 , Kahnt 98 , Thun 71 , Stutzmann 210
.... Es gibt Abschläge in Kupfer (Stutzmann 210a)
.... Es gibt Abschläge in Blei und Zinn (Stutzmann 210b)


24. Auf die Errichtung des St.-Michael-Verdienstordens 1837
.... J 54 , AKS 139 , Wittelsbach 2750 , Dav. 580 , Kahnt 99 , Thun 72 , Stutzmann 211
.... Abschlag in Gold (Stutzmann 211 Var.)


Ab jetzt Geschichtsdoppeltaler

25. Auf die Münzvereinigung der Süddeutschen Staaten 1837
.... J 66 , AKS 98 , Wittelsbach 2749 , Dav. 581 , Kahnt 102 , Thun 75 , Stutzmann 223 a-c
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 223 Var. c)

26. Auf die Einteilung des Königreiches Bayern auf geschichtlicher Grundlage 1838
.... J 67 , AKS 99 , Wittelsbach 2751 , Dav. 582 , Kahnt 103 , Thun 76 , Stutzmann 224 a-b
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 224 a Var. c)
.... ES gibt Abschläge in Kupfer (Stutzmann 224 a Var. d)


27. Auf das Reiterstandbild des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern 1839
.... J 68 , AKS 100 , Wittelsbach 2752 , Dav. 583 , Kahnt 104 , Thun 77 , Stutzmann 225 a-b
.... Es gibt Rv.-Abschläge in Blei (Stutzmann 224 a Var. b)

28. Auf das in Nürnberg errichtete Standbild Albrecht Dürers 1840
.... J 69 , AKS 101 , Wittelsbach 2753 , Dav. 585 , Kahnt 105 , Thun 78 , Stutzmann 226 +a
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmann 226 Var. b)
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 226 Var. c)


29. Auf das in Bayreuth errichtete Standbild Johann Paul Friedrich Richters 1841
.... J 70 , AKS 102 , Wittelsbach 2754 , Dav. 586 , Kahnt 106 , Thun 79 , Stutzmann 227
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 227 Var. b)

30. Auf die Einweihung der Walhalla 1842
.... J 71 , AKS 103 , Wittelsbach 2756 , Dav. 587 , Kahnt 107 , Thun 80 , Stutzmann 228
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 228 Var. c)
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmann 228 Var. d)


31. Auf die Vermählung des Kronprinzen Maximilian von Bayern mit der Prinzessin Marie von Preußen 1842
.... J 72 , AKS 104 , Wittelsbach 2755 , Dav. 588 , Kahnt 108 , Thun 81 , Stutzmann 229
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 229 Var. b)
.... Stempelfehler : mit falschem Datum (1. OCTB statt 12. OCTB)
.... J 72F , AKS 104 Anm. , Wittelsbach 2755 Anm. , zu Dav. 588 , Thun 81 Anm. , Stutzmann 229 b

32. Auf die Hundertjahrfeier der Gründung der Hochschule zu Erlangen durch den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth 1843
.... J 73 , AKS 105 , Wittelsbach 2757 , Dav. 590 , Kahnt 109 , Thun 82 , Stutzmann 230
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 230 Var. c)

33. Auf die Feldherrnhalle in München 1844
.... J 74 , AKS 106 , Wittelsbach 2758 , Dav. 591 , Kahnt 110 , Thun 83 , Stutzmann 231
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 231 Var. b)

34. Auf das in München errichtete Standbild des Kanzlers Freiherr von Kreittmayr 1845
.... J 75 , AKS 107 , Wittelsbach 2760 , Dav. 592 , Kahnt 111 , Thun 84 , Stutzmann 232
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 232 Var. b)


35. Auf die Geburt des Erbprinzen Ludwig von Bayern (später König Ludwig II.) und des Prinzen Ludwig (später König Ludwig III.) 1845
.... J 76 , AKS 108 , Wittelsbach 2759 , Dav. 593 , Kahnt 112 , Thun 85 , Stutzmann 233
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 233 Var. b)
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmann 233 Var. c)


36. Auf die feierliche Eröffnung des Ludwigkanals 1846
.... J 77 , AKS 109 , Wittelsbach 2761 , Dav. 595 , Kahnt 113 , Thun 86 , Stutzmann 234
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 234 Var. b)

37. Auf das Standbild des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn in Würzburg 1847
.... J 78 , AKS 110 , Wittelsbach 2762 , Dav. 596 , Kahnt 114 , Thun 87 , Stutzmann 235
.... Es gibt Abschläge in Blei (Stutzmann 235 Var. b)
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmann 235 Var. c)


38. Auf die Übergabe der Krone von König Ludwig I. an seinen Sohn Maximilian 1848
.... J 79 , AKS 111 , Wittelsbach 2763 , Dav. 597 , Kahnt 115 , Thun 88 , Stutzmann 236
.... Es gibt Rv.-Abschläge in Blei (Stutzmann 236 Var. b)
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmann 236 Var. c)
.... Es gibt Rv.-Abschläge in Zinn (Stutzmann 236 Var. d)


Ab hier mit dem Abbild von König Maximilian II.

39. Auf die Verfassung 1848
.... J 86 , AKS 163 , Wittelsbach 2875 , Dav. 598 , Kahnt 120 , Thun 92 , Stutzmann 243
.... Es gibt Abschläge in Zinn (Stutzmmann 243 Var. d)

40. Auf das Standbild des Tondichters Gluck in München 1848
.... J 87 , AKS 164 , Wittelsbach 2876 , Dav. 599 , Kahnt 121 , Thun 93 , Stutzmann 244 a+b

41. Auf das Standbild des Tondichters Orlando di Lasso in München 1849
.... J 88 , AKS 165 , Wittelsbach 2877 , Dav. 602 , Kahnt 122 , Thun 94 , Stutzmann 245 a+b

42. Auf die allgemeine Ausstellung Deutscher Industrie- und Gewerbserzeugnisse im Glaspalast in München 1854
.... J 89 , AKS 166 , Wittelsbach 2878 , Dav. 603 , Kahnt 123 , Thun 95 , Stutzmann 246 a+b

43. Auf das von den Städten an der Süd-Nord-Bahn errichtete Denkmal des Königs Maximilian II. in Lindau 1856
.... J 90 , AKS 167 , Wittelsbach 2879 , Dav. 605 , Kahnt 124 , Thun 96 , Stutzmann 247


Gewicht und Feinheit der Geschichtstaler :
- Taler : Feingewicht 23,38 g 833er Silber
- Doppeltaler : Feingewicht 33,41 g 900er Silber
Der Durchmesser blieb beim Übergang vom Taler auf den Doppeltaler unverändert bei 38 mm, obwohl der Dresdner Münzvertrag vom 30. Juli 1838 für die Vereinsmünzen einen Durchmesser von 41 mm vorsah. Erst König Maximilian II. verwendete den größeren Durchmesser für seine Geschichtsdoppeltaler.


Zinn-Ausführungen sind keine Proben, sondern spätere Abschläge von den alten Stempeln.

Auflagezahlen :
Es gibt keine Aufstellung über Prägezahlen der einzelnen Geschichtstaler. Sicher ist, daß die so beliebten bayerischen Geschichtstaler und später auch die Geschichts-Doppeltaler in für unsere heutigen Begriffe recht geringen Mengen und sicher in keinem Fall in einer Prägezahl über 10000 Stück hergestellt worden sind.
Verschiedene Versuche, die genauen Prägezahlen der einzelnen Rückseiten festzustellen, hatten bislang keinen Erfolg. Es gelang jedoch, anhand des Archivmaterials die Durchschnittsmengen bestimmter Sorten zu schätzen. Diese geschätzten Zahlen habe ich, soweit möglich, bei der Vorstellung der einzelnen Taler in den folgenden Beiträgen angegeben.

Münzrand :
Konventionstaler : geriffelt (Stücke mit glattem Rand sind Proben)
Doppeltaler Ludwigs I : Randschrift DREY-EINHALB GULDEN ** VII E.F.M **

Bei J 66 gibt es 4 Abarten :
a) DREY-EINHALB GULDEN ** VII E.F.M. **
b) DREY-EINHALB GULDEN ** VII EFM **
c) DREY EIN HALBER GULDEN * VII E.F.M. *
d) DREY-EINHALBULDEN * VII E.F.M. * (also fehlendes G)
und weitere Varianten von Punkten und Sternen.
Bei J 67 gibt es die Abarten : a), b) und c)
Bei J 69 gibt es die Abarten : a) und c)
Bei J 68 sowie J 70 bis J 79 gibt es die Abarten : a) und b)

Doppeltaler Maximilians II :
Es gibt drei verschiedene Randschriften :
a) VEREINSMÜNZE * VII EINE F. MARK *
b) CONVENTION * VOM * 30 JULY * 1838 *
(also wie beim Doppeltaler J 85 von 1849 - 1856)
c) DREY EIN HALB GULDEN * XV EIN PFUND FEIN *
Die Randschrift c) ist erst nach dem Münzvertrag von 1857 möglich, Stücke mit dieser Randschrift sind also Nachprägungen, die nach 1857 erfolgt sein müssen !

Bei J 86 gibt es die Randschriften : a), b) und c)
Bei J 87 und 88 gibt es die Randschriften : a) und c)
Bei J 89 gibt es die Randschriften : a) und b)
Bei J 90 gibt es die Randschrift : c)

Es gibt drei verschiedene Vorderseiten :
(siehe Bilder von links nach rechts)
01. Konventionstaler : König Ludwig I. (ab 1825)
02. Doppeltaler : König Ludwig I. (ab 1837)
03. Doppeltaler : König Maximilian II. (ab 1848)
 

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Zuletzt bearbeitet:
Geschichtstaler
Auf den Regierungsantritt von König Ludwig I. am 13. Oktober 1825
J 31 , AKS 112 , Wittelsbach 2721 , Dav. 555 , Kahnt 76 , Thun 49 , Stutzmann 188

"In der Nacht vom 12. zum 13. Oktober 1825 starb der erste bayerische König Maximilian I. Joseph. Der bekannte Erlanger Historiker Ernst Deuerlein schrieb 1949 über seinen Tod : "... mit ihm ging der an der Wende der Zeit stehende Herrscher zu Grabe, der es durch seine kluge wie zurückhaltende Politik verstanden hatte, sein Land durch die schwersten Gefahren während der napoleonischen Herrschaft hindurchzubringen und seinem Sohn und Nachfolger ein Land zu übergeben, das seit der Thronbesteigung um mehr als die Hälfte vergrößert war, das die Königswürde erworben hatte und dessen innere Verhältnisse und dessen Finanzen fortschrittlich und für die weitere Entwicklung außerordentlich günstig waren."
Schon als Kronprinz hatte Ludwig I. im Interesse des öffentlichen Lebens Deutschlands und Europas gestanden. Am 25. August 1786 in Straßburg geboren, hatte er an der bayerischen Landesuniversität in Landshut studiert. Unter den Professoren und Gelehrten, die seine Entwicklung entscheidend bestimmten, nahm Johann Michael Sailer die erste Stelle ein.
Der bayerischen Rheinbundpolitik, die sein Land in Abhängigkeit zu Napoleon brachte, stand Ludwig als Kronprinz ablehnend gegenüber. Deshalb beteiligte er sich auch aktiv am Sturz des Grafen Montgelas. So erhofften sich die Bayern und darüber hinaus alle Deutschen bei seinem Regierungsantritt eine Weiterführung und Vollendung der großzügigen und fortschrittlichen Reformen. Die letzten Regierungsjahre seines bei der Bevölkerung sehr beliebten Vaters waren bereits von der damals in ganz Europa um sich greifenden Reaktion überschattet gewesen, zu der Michael Doeberl im dritten Band seiner Entwicklungsgeschichte Bayerns schreibt : "Trotzdem war ihm bis zum Tode seine Volkstümlichkeit geblieben. Das ganze Volk beklagte seinen Heimgang ebenso herzlich wie es ein Jahr zuvor noch das Regierungsjubiläum des geliebten Königs jubelnd gefeiert hatte. Und doch schien es manchen eine gnädige Fügung, daß das Zepter den greisen Händen Maximilians I. in dem Augenblick entfiel, als der Rückschritt über ihn Herr zu werden drohte."
Zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters hielt sich Kronprinz Ludwig in seinem Lieblingsbadeort Brückenau auf. Da er nachts die Erscheinung eines Kometen beobachten wollte, war er am 14. Oktober 1825 etwas früher als gewöhnlich schlafen gegangen. Als er geweckt wurde, meldete man ihm nicht den erwarteten Kometen, sondern die Thronfolge. Am 18. Oktober kam der junge König in der Residenz in München an, und schon am nächsten Morgen leisetet er in einer feierlichen Versammlung als Regent den Eid auf die Verfassung und beschloß die Eidesleistung mit folgenden Worten : "Dasjenige, was der von Mir gesprochene Eid als König an der Stelle Meines erlauchten Vaters, dessen Andenken Mir ewig theuer und unvergeßlich sein wird, Mir auferlegt zu erfüllen, habe ich den besten Willen, und erwarte von der Gnade Gottes, daß er Mir die Kraft dazu verleihen werde. Achwer ist es, nach einem König, wie der uns entrissene war, zu herrschen - ihn zu erreichen unmöglich."
Beim Regierungsantritt war König Ludwig I. neununddreißig Jahre alt und somit auf dem Höhepunkt seiner körperlichen und geistigen Kräfte. Als Wahlspruch wählte er beim Besteigen des Thrones die Worte "Gerecht und beharrlich". Diesem Wahlspruch wurde 1831 ein eigener Geschichtskonventionstaler gewidmet."
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)

Dieser Geschichtskonventionstaler zeigt Ludwig I. stehend im Krönungsornat. Vor ihm liegen die Krone, das Zepter und die Verfassung, auf die der König seine rechte Hand legt.
Die Umschrift lautet : TRITT DIE REGIERUNG DES LANDES AN
Im Abschnitt : AM 13 OCTOBER 1825

(Weiterhin kommen sehr selten Proben des Graveurs Stiglmaier vor. Diese haben auf der Rückseite die Umschrift : BESCHWÖRT DIE VERFASSUNGS URKUNDE
Im Abschnitt : AM 19TEN OCTOBER 1825
Erhabene Randschrift : ZEHEN EINE FEINE MARK mit dazwischenliegenden Verzierungen, es gibt auch Stücke mit glattem Rand.)
 

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Geschichtstaler
Auf die Verdienste von Reichenbach und Fraunhofer 1826
J 32 , AKS 114 , Wittelsbach 2723 , Dav. 558 , Kahnt 77 , Thun 51 , Stutzmann 189

"Ein gewöhnlicher bayerischer Conventionsthaler mit Fraunhofers oder Reichenbachs Bildnis auf der Rückseite würde ihren Namen durch ganz Europa tragen, Jahrhunderte hindurch erhalten und selbst für den König ein Monument seyn".
So lautete der Schlußsatz des königlichen Konservators Franz von Streber in seinem Bericht zur Anregung der Prägung von Geschichtskonventionstalern.
Und tatsächlich war dies eine der ersten Prägungen, welche König Ludwig I. veranlasste !

Georg Friedrich Reichenbach (geb. 24. August 1771 - gest. 21. Mai 1826) war Erfinder und Ingenieur.
Er erfand und verbesserte eine Vielzahl von Messinstrumenten welche z.B. für die Landvermessungskunde als auch für die Astronomie Verwendung fanden.
Die vorzüglichsten Sternwarten eiferten darum, in den Besitz Reichenbachscher Instrumente mit Fraunhofer Gläsern zu gelangen.
Joseph von Fraunhofer (geb. 6. März 1787 - gest. 7. Juni 1826) war Optiker und Physiker. Er entwickelte Glassorten für optische Gläser und führte Experimente zur Beugung von Licht an optischen Gittern durch. Mit seinem Wissen gelang es ihm, bessere Objektive zu fertigen, als es vor ihm möglich gewesen war.
1824 wurde Fraunhofer in den persönlichen Ritterstand erhoben und zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt.

Der Taler zeigt die Köpfe der beiden Gelehrten einander gegenüber. Darüber steht :
"Dem Verdienste seine Kronen", darunter das Todesjahr 1826 und die Namen Reichenbach + Fraunhofer.

Geschätzte Auflage : 2220 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf die Verlegung der Ludwig-Maximilians-Hochschule von Landshut nach München 1826
J 33 , AKS 115 , Wittelsbach 2724 , Dav. 557 , Kahnt 78 , Thun 50 , Stutzmann 190

"Die Ludwig-Maximilians-Universität in München hat ihren Namen von Herzog Ludwig dem Reichen, der sie 1472 in Ingolstadt stiftete, und von Kurfürst Maximilian Joseph IV. (dem späteren König Max I. Joseph), der sie im Jahre 1800 von Ingolstadt nach Landshut verlegte. Das Installationsfest der Universität am 4. bis 7. Juni 1802 bekundete den Dank an den Kurfürsten, daß er "die Universität aus ihrem eisernen Käfig befreit, und in die reizvollen Isargefilde übersetzte". Doch die Hochschule mußte später noch einmal umziehen.
Bereits in seiner langen Kronprinzenzeit hatte sich Ludwig I. ein umfassendes kulturpolitisches Programm zurechtgelegt. Sofort nach seinem Regierungsantritt ging er an die Verwirklichung seines Planes "Verlegung der Universität in die Haupt- und Residenzstadt München sowie eine Studienreform, dadurch bedingt die Neugestaltung der Akademie und der Mittelschule, also des gesamten Organismus des Bildungswesens".
Als Kultusminister berief König Ludwig I. 1825 Eduard von Schenk, einen tüchtigen und vielseitigen Juristen, mit dem ihm die Neigung zum Dichten zusätzlich verband. Schenk hat den organisatorischen und personellen Neubau der neuen wissenschaftlichen Zentrallandesanstalt maßgeblich beeinflusst. Während der König ständig auf Einsparungen drängte, berücksichtigte er auch Zukunftsperspektiven : "Bayern kann nie in politischer Hinsicht ein entscheidendes Übergewicht unter den Staaten des deutschen Bundes behaupten; aber in geistiger Hinsicht kann München ..... sich einen herrschenden Einfluß auf ganz Deutschland begründen, wenn es ..... zum Sammelpunkt der deutschen Jugend geworden ist."
So wurde die bereits 1764 von G. Lori aufgestellte Forderung der "Übersetzung der hohen Schule von Ingolstadt nach München" 1826 endlich durchgeführt. Ludwig I., der selbst in Göttingen - der damals größten Universität Norddeutschlands - studiert hatte, wollte in Süddeutschland eine ähnliche Bildungsanstalt einrichten, "die mit Recht als Zierde des Südens, wie jene als Zierde des Nordens in dem gemeinsamen deutschen Vaterland betrachtet werden könne". Er kümmerte sich deshalb nicht nur um die Professoren, sondern auch um die Gebäude und Mittel".
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)

Geschätzte Auflage : 2220 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf den Abschluß des Bayerisch-Württembergischen Zollvereins 1827
J 34 , AKS 116 , Wittelsbach 2725 , Dav. 559 , Kahnt 79 , Thun 52 , Stutzmann 191

Geschätzte Auflage : 3777 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf die Stiftung des Ludwig-Ordens 1827
J 35 , AKS 118 , Wittelsbach 2727 , Dav. 560 , Kahnt 80 , Thun 53 , Stutzmann 192

Geschätzte Auflage : 2886 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf die Stiftung des Theresien-Ordens 1827
J 36 , AKS 119 , Wittelsbach 2728 , Dav. 561 , Kahnt 81 , Thun 54 , Stutzmann 193

"Die Gattin König Ludwigs I., Königin Therese, stiftete am 12. Dezember 1827 für Damen des bayerischen Adels den Theresien-Orden. Die Anwärterinnen des Ordens mußten christlich, ehelich geboren und ledig sein. Die zwölf Präbenden des Ordens beliefen sich auf je 300 Gulden oder, seit 1875, auf 516 Mark.
Neben den "präberierenden Damen" gab es Ehrendamen. Sie hatten keinen Anspruch auf Präbenden und mußten eine Aufnahmegebühr von 55 Gulden (ab 1876 : 100 Mark) entrichten. Am 2. Januar 1904 wurde diese Gebühr auf 200 Mark erhöht."
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)

Der Geschichtstaler zeigt das Ordenskreuz zwischen zwei Lilienzweigen.
Die Umschrift lautet : DIE KOENIGIN VON BAYERN STIFTET DEN THERESIEN ORDEN
Unten steht die Jahreszahl 1827.
Es gibt auch Proben (erkennbar an der Rückseite. Unten lautet die Umschrift : AM 12 DEC. 1827 anstatt nur der Jahreszahl 1827, siehe Bild 2).

Geschätzte Auflage : 2886 Stück
 

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Geschichtstaler
Segen des Himmels
J 37 , AKS 121 , Wittelsbach 2730 , Dav. 563 , Kahnt 83 , Thun 56 , Stutzmann 194

Dieser Gedenktaler wurde als erster bayerischer Geschichtstaler anläßlich der Geburt von Prinz Adalbert geprägt. Es erschienen zwar andere Taler dieser Serie schon mit früheren Prägejahren, doch wurden diese erst später ausgegeben/geprägt.
Bei den auf den Talern angegebenen Prägejahren handelt es sich also nicht um das jeweilige Ausgabejahr, sondern um das Datum des jeweiligen Ausgabeanlasses.

"Der Taler zeigt auf der Rückseite in einem großen Medaillon das Brustbild Ihrer Majestät der Königin mit der Umschrift THERESE KOENIGIN I. VON BAYERN. Es wird kreisförmig umrahmt von kleineren Medaillons mit den Brustbildern sämtlicher lebendiger Kinder, und zwar auf der linken Seite die vier Prinzen und auf der rechten die der vier Prinzessinen jeweils nach dem Alter von oben nach unten geordnet.
Bei den Knaben ist dementsprechend links oben das Bild des Kronprinzen Maximilian (geb. 28. November 1811), darunter Prinz Otto Friedrich Ludwig (geb. 1. Juni 1815), dann Prinz Luitpold Karl Joseph Wilhelm Ludwig (geb. 14. März 1821) und schließlich Prinz Adalbert Wilhelm Georg Ludwig (geb. 19. Juli 1828). Die Abkürzung "V.B." steht für "VON BAYERN".
Die Bilder der Mädchen beginnen mit der Prinzessin Mathilde Caroline Wilhelmine Charlotte (geb. 30. August 1813), es folgen Adelgunde Auguste Charlotte Caroline Elisabethe Amalie Sophie Marie Louise (geb. 19. März 1823), Hildegard Louise Charlotte Therese Friederike (geb. 10. Juni 1825) und Alexandra (geb. 26. August 1826). Nicht mitaufgeführt ist die am 7. Oktober 1816 geborene und bereits am 12. April 1817 verstorbene fünfte Tochter Theodolinde Charlotte Louise Marie Anne Therese.
Über den neun Köpfen der königlichen Familie steht die von König Ludwig I. persönlich angeordnete Umschrift SEGEN DES HIMMELS. Im Abschnitt die Jahreszahl 1828. Des weiteren kommen in einigen Exemplaren auch Stücke mit der Schrift DES HIMMELS SEGEN und der römischen Jahreszahl MDCCCXXVIII vor. Obwohl sich die beiden Familientaler äußerlich gleichen, handelt es sich um von zwei verschiedenen Künstlern angefertigte Stempel."
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)

Geschätzte Auflage : 2886 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf die Einweihung der Verfassungssäule in Gaibach 1828
J 38 , AKS 123 , Wittelsbach 2732 , Dav. 562 , Kahnt 82 , Thun 55 , Stutzmann 195

Noch heute erhebt sich drei Kilometer nördlich von Volkach auf einer kleinen Anhöhe zwischen Steigerwald und Main die 1828 zur Erinnerung an die bayerische Verfassung vom 26. Mai 1828 errichtete Konstitutionssäule von Gaibach. Auftraggeber des etwa 30 Meter hohen Monuments aus marmorähnlichem Randersacker Stein war der Graf Franz Erwein von Schönborn. Gaibach ist jetzt ein Stadtteil von Volkach. Bis zur Grundsteinlegung der Verfassungssäule war es ein wenig bekanntes unterfränkisches Städtchen in einer Mulde der fränkischen Mainhügel.
Ende des 16. und im 17. Jahrhundert gehörte das Dorf Gaibach der reichsritterlichen Familie Echter von Mespelbrunn, und zwar einem Bruder des bekannten Würzburger Fürstbischofs Julius. Er errichtete ein befestigtes Renaissance-Wasserschloß mit gewaltigen Kanonentürmen und Bastionen. 1651 fiel das Schloß an Philipp Erwein von Schönborn, den Bruder des Würzburger Bischofs und Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn, der als Erzkanzler des Reiches den Frieden zu Münster und Westfalen schloß.
Um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert wurde das Schloß unter der Leitung von Leonhard Dientzenhofer zeitgemäß und repräsentativ umgebaut. In den zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts baute dann Graf Franz Erwein von Schönborn das Schloß nochmals um und gab ihm die heutige Gestalt. Der Wassergraben wurde zugeschüttet, die Bastionen geschleift und der französische Park in einen englischen umgewandelt. Auch das Innere des Schlosses wurde umgewandelt. Bei der Schaffung und Ausgestaltung des Konstitutionssaales beriet der Münchner Hofbauintendant Leo von Klenze. Er erhielt auch den Auftrag zum Entwurf der Konstitutionssäule auf dem nahen Sonnenberg. Graf Franz Erwein von Schönborn zählte zu dem im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Unterfranken durch liberale Anschauungen besonders hervortretenden "Dreigestirn der Verfassungsfreunde", zu dem auch Kronprinz Ludwig und der Würzburger Bürgermeister W.J. Behr gehörten.
Zusammen mit Kronprinz Ludwig hatte sich Graf Franz Erwein dann während der Befreiungskriege gegen Napoleon zum aktiven Kampf zur Verfügung gestellt. In England lernten beide den freiheitlichen Geist der dortigen Verfassung kennen. Als erblicher Reichsrat gehörte Graf Franz Erwein von Schönborn der Ständeversammlung an. Um seiner Begeisterung über die bayerische Verfassung allgemein und sichtbar Ausdruck zu verleihen, beschloß er, den Jahrestag der Verfassung zu einem Festtag zu machen. Er plante deshalb auf einer freien Fläche in der Nähe von Gaibach ein großes Konstitutionsmonument zu errichten, um das sich jeweils am Jahrestag der Verfassung Zehntausende von Menschen zum festlichen Gedenken versammeln konnten. Es gelang ihm, für diesen Plan den Kronprinzen zu gewinnen.
Am dritten Jahrestag der Verfassung, dem 26. Mai 1821, wurde dann in Anwesenheit von Kronprinz Ludwig und seiner Gemahlin auf der Gaibacher Anhöhe der Grundstein für die Konstitutionssäule gelegt. Zu dieser Grundsteinlegung waren zahlreiche Mitglieder der Ständeversammlung erschienen. Die Festansprache hielt der Bundestagsgesandte Arnold von Mieg. Der Münchner Maler Peter Heß hat die großartigen Szenen mit dem von Gruppen des Adels, des Nähr-, Wehr- und Gewerbestandes umgebenen Kronprinzen und dem Grafen Schönborn in einem großen Historienbild festgehalten. Es dauerte dann sieben Jahre bis zur Vollendung des Denkmals. Kronprinz Ludwig hatte zwischenzeitlich (1826) selbst den Thron bestiegen, und sein Geburtstag, der 25. August, war Nationalfeiertag geworden. Deshalb wurde die feierliche Einweihung des Konstitutionsdenkmals in Gaibach vor seinem Geburtstag, am 23. August 1828 vorgenommen.
Um den hochherzigen Patriotismus zu ehren, ließ König Ludwig I. den bekannten Geschichtskonventionstaler mit seinem Bild und der Umschrift : LUDWIG I. KOENIG VON BAYERN auf der Vorderseite und der Abbildung der Verfassungssäule sowie der Umschrift VERFASSUNGSSAULE ERRICHTET VOM GR. V. SCHOENBORN (und im Abschnitt) EINGEWEIHT 1828 auf der Rückseite prägen. Am 12. Juni 1831 übersandte er ein Exemplar dieses Geschichtskonventionstalers dem Grafen von Schönborn mit folgenden Worten zu : "Ich beeile mich, den ersten geprägten, die Verfassungssäule darstellenden Taler ihrem edlen Errichter zuzustellen. Ein inniger Verfassungsfreund schickt ihn einem anderen. Die Säule ist ein herrliches Denkmal, welches nach Jahrhunderten noch rühmlich von der Gesinnung dessen zeugen wird, dem sie ihre Entstehung zu verdanken hat. Würde die Verfassung auch zur Verhinderung manches Wünschenswerten, manches Trefflichen mißbraucht, so bestimmt mir dieses die Überzeugung nicht, daß wesentlich heilsam sie sei, der ich bereits in den Tagen napoleonischer Zwangsherrschaft sowie nach errungener Befreiung für die Verfassung lebhaft fühlte".
(Quelle : Walter Grasser, Bayerische Geschichtstaler, Ausgabe 1982)

Geschätzte Auflage : 3777 Stück
 

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Geschichtstaler
Auf den Handelsvertrag zwischen Bayern, Preußen, Württemberg und Hessen 1829
J 39 , AKS 124 , Wittelsbach 2733 , Dav. 564 , Kahnt 84 , Thun 57 , Stutzmann 196

Der Zollverein zwischen Bayern und Württemberg von 1827 zeigte nicht nur für diese beiden Länder sehr günstige Auswirkungen, sondern eröffnete auch die Aussicht, nach und nach in allen deutschen Gebieten die den Handel hindernden Zollschranken aufheben zu können. Bereits wenige Wochen nach seinem Abschluß ging Preußen mit Hessen-Darmstadt einen ähnlichen Vertrag ein, und kaum drei Monate später entstand ein dritter Zollvertrag zwischen mehreren mitteldeutschen Staaten.
Gab es noch bei dem Regierungsantritt von König Ludwig I. zweiundzwanzig Zollgrenzen, so entstanden in wenigen Jahren durch das Vorbild Bayerns und Württembergs drei große Zollunionen, und neunzehn sich in ihren Interessen bekämpfende Handelsschranken konnten beseitigt werden.
Einen weiteren Zusammenschluß brachte das Jahr 1829, in dem der Bayerisch-Württembergische und der Preußisch-Hessische Verein miteinander verschmolzen wurden. Durch den von König Ludwig I. von Bayern mit König Wilhelm I. von Württemberg 1828 endgültig abgeschlossenen Vertrag (bis dahin war es nur ein vorläufiger Vertrag) waren sechs Millionen Menschen innerhalb einer Handelsgrenze zusammengefasst worden, durch den Handelsvertrag von 1829 waren es 18 Millionen Deutsche.

Wie 1827 auf den Abschluß des Bayerisch-Württembergischen Zollvereins wurde auch 1829 ein historischer Konventionstaler auf das Ereignis geprägt. Er zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Königs und auf der Rückseite zwei gegeneinandergestellte Füllhörner, in deren Mitte der Merkur-Stab; außen herum sind in Form eines Kreuzes die Wappen von Bayern, Preußen, Württemberg und Hessen-Darmstadt gestellt.
Die Umschrift lautet :
HANDELSVERTRAG ZWISCHEN BAYERN, PREUSSEN, WÜRTEMBERG UND HESSEN
(Württemberg hier nur mit einem "T").
Unter dem Wappen von Hessen befindet sich die Jahreszahl.

Geschätzte Auflage : 2886 Stück
 

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