Beiträge zur Reinigung aus "Neuzugänge in der DM-Münzsammlung"

Registriert
10.07.2011
Beiträge
1.762
Punkte Reaktionen
945
Ebay Username
eBay-Logo real_navada
Es tut weh diese Bilder zu betrachten. Das Grüne sind Oxidationsprodukte, die die Münze langsam zerfressen. Am besten sofort aus der Folie raus und ordnungsgemäß verpacken, sonst zerfallen noch mehr Euronen zu Staub...
 
....... Die Münze befindet sich noch im originalen KMS 1967-G PP

Moin Moin,
das sieht ja absolut gräuslich aus :eek: :eek:. Als Münzensammler geht mir so etwas jedes Mal "ans Herz".

Diese Münze mag zwar noch OBH sein, aber über das Ausmaß der in ca. 50 Jahren entstandenen Grünfärbung vor allem der ständig mit der Weichmacher enthaltenden Folie in Kontakt befindlichen Randstäbe durch die sich dort ergebende Zerstörung der glänzenden PP-Oberfläche mit großer Wahrscheinlichkeit keine einwandfreie PP-Münze mehr - leider :(.
Im Anhang ein Stück, dass vor Jahrzehnten beim geringsten Anschein einer Grünfärbung aus der Folie befreit und in ein bzgl. Weichmacher inertes Rähmchen gegeben wurde.
 

Anhänge

  • 2-PF-67G-Fe+Rähmchen-komplett-Rs.jpg
    2-PF-67G-Fe+Rähmchen-komplett-Rs.jpg
    601,5 KB · Aufrufe: 295
  • 2-PF-67G-Fe+Rähmchen-komplett-Ws.jpg
    2-PF-67G-Fe+Rähmchen-komplett-Ws.jpg
    600,4 KB · Aufrufe: 288
Hallo Karl-Heinz,

ich denke Deine Münze hat leider auch schon leichte Oxidationsspuren (gibt es eigentlich welche ohne?) davongetragen.
Macht es bei meiner Münze, die etwas mehr Grünfärbung hat, noch Sinn, sie aus der Folie zu nehmen?
Ist der Weichmacher aus der Folie nach 50 Jahren nicht eh schon längst verflogen und somit kein weiterer Schaden mehr möglich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Karl-Heinz,

1. ich denke Deine Münze hat leider auch schon leichte Oxidationsspuren (gibt es eigentlich welche ohne?) davongetragen.
Macht es bei meiner Münze, die etwas mehr Grünfärbung hat, noch Sinn, sie aus der Folie zu nehmen?
Ist der Weichmacher aus der Folie nach 50 Jahren nicht eh schon längst verflogen und somit kein weiterer Schaden mehr möglich?

Moin Moin!

Zu 1.: Sollten die wenigen kleinen weißen Pünktchen gemeint sein - das sind Flusen von der Rähmchenpappe. Sichtbare Farbunterschiede ergeben sich aus einer unterschiedlich erfolgten Patinabildung. Nur auf der Rs unterhalb des von BR sind wenige, gegenüber der Oberfläche etwas dunklere Minipünktchen erkennbar. Als Zweitbesitzer des Stückes vermute ich, dass das Stellen mit bereits einsetzender leichter Reaktion (Oxidation) waren und den Grund für das aus meiner Sicht sinnvolle "aus der Folie befreien" war.
Die Frage, ob es im Sinne von PP absolut makellose Stücke gibt, kann ich nicht beantworten, d ich von den 520 existierenden Exemplaren nur wenige gesehen habe - und diese waren OBH und mehrheitlich unterschiedlich grün in Folie oder lose und mehr oder weniger stark "beschädigt". Ab welcher Nuance eines "Foliengrüns" nach einer Reinigung schon mattierte Oberflächen ergibt, vermag ich ebenfalls nicht zu sagen, da ich noch nicht in die Situation einer solchen Reinigung gekommen bin.
Zu 2.: Das hat Florian bereits geschrieben und ich als Münzensammler würde da nicht lange zögern. Allerdings muss die Münze zusätzlich von dem "grünen Zeug und dem Schmadder" befreit werden, da sonst die Gefahr einer sich fortsetzenden Reaktion durch das Anhaftende bestehen würde.
Bei dem Aussehen der vorgestellten Münze, muss man allerdings davon ausgehen, dass die z.Zt. grünen Stellen nach einer Reinigung nicht mehr PP-glänzend, sondern matt sind.
Zu 3.: Nein, leider weder das Eine noch das Andere. Wäre dem so, dann würde sich die Folie mittlerweile brüchig zeigen und nicht mehr (dauer)flexibel. Die Oxidationsreaktion wird durch in den Weichmachern enthaltene und so in die Folie gelangte Säurereste hervorgerufen.

Der an der Münze sichtbare Schaden wurde in erster Linie durch unsachgemäße Lagerungsbedingungen (Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen) hervorgerufen, d.h., sie war zu feucht gelagert und/oder zu häufig wechselseitig höheren und niedrigeren Temperaturen ausgesetzt.
Zum Verständnis der Reaktion, bei der ein flüssiges Medium zur Möglichkeit des Heraustretens aus der Folie erforderlich ist, muss man unbedingt berücksichtigen, dass Folien entgegen landlaüfiger Meinung nicht grundsätzlich 100ig feuchtigkeitsundurchlässig sind!!
Man kann zwar Wasser in ihnen transportieren, aber je nach Umgebungsbedingungen kann Diffusion von Feuchtigkeit durch eine Folie ins Innere (und umgekehrt) erfolgen. Erst diese Feuchtigkeit ermöglicht dann das Herauslösen von bei der Produktion verbleibenden überschüssigen Säureresten aus der Folie und eine Reaktion mit den vor allem die Folie berührenden hohen Stellen der Münzenoberfläche - das Münzbild und die Randstäbe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Karl-Heinz,

danke für Deine, wie immer, kompetente und ausführliche Antwort.
Ich wollte Deine Münze nicht schlecht machen, mich irritierte nur die etwas dunklere Patina auf der Wertseite.
Noch eine Anmerkung zu der Grünfärbung meiner Münze. Durch meine Farbenblindheit (Rot-Grün-Verwechsler) kann ich leider das Grüne nicht erkennen. Allerdings sehe ich den Schmodder und Belag in der Hülle (und auf den Münzen).
Wenn ich die Münzen aus der Folie nehme, wie kann ich die einzelnen Werte von dem Belag schonend aber effektiv reinigen?
Ich denke die 1+2 Pfennig (gleiches Material) gehen zusammen, die 5+10 Pfennig zusammen, die 50Pfennig 1+2DM zusammen und das 5DM-Stück separat.
Aber wie sollen die verschiedenen Materialien gereinigt werden (Reinigungsbäder/Hausmittel)?
Gerne nehme ich Erfahrungsberichte an, ich will ja nicht noch mehr kaputt machen.
Danke im Voraus.

Grüße

Martin
 
... Ich habe schon mehrmals an ein Auspacken gedacht, allerdings tue ich mir unendlich schwer die originale Folie zu zerschneiden.
1. Im Handel wird immer wieder auf die Originalverpackung hingewiesen
2. (teilweise auch explizit auf den üblichen Anlauf der Münzen)
, mit entsprechender Preisvorstellung.
Auch habe ich das
3. Gefühl, KMS in Originalverpackung werden trotz Oxidation höher bezahlt wie offene Sätze. ...

Moin Moin,

ob man das tatsächlich so einfach schreiben kann, möchte ich doch etwas anzweifeln.
Zu 1.: Es würde sich bzgl. des hier vorgestellten "grünen" 67 G-Satzes evtl. lohnen, ihn mal dem Handel anzubieten, um herauszufinden, was für grünes und verschmiertes OBH und ohne diesen Zustand zu kritisieren tatsächlich für ein besonderer Preis gezahlt wird :).
zu 2.: Bei der Grünfärbung handelt es sich nicht um ein harmloses "übliches Anlaufen" (Dunkelung über oberflächliche Patinabildung) , sondern eindeutig um eine Münzenzerstörung.
Zu 3.: Ein "Gefühl2 kann sehr schnell täuschen, d.h., nur ein Versuch gibt da einen Hinweis oder Gewissheit.

Ich vermute da eher Folgendes: Beim Verkauf wird einem vom Handel gern das OBH (auch in "schmodderigem grün" :() als das Nonplusultra gepriesen und beim Ankauf weist man auf den dadurch minderwertigen PP-Zustand hin ;).
 
....... Ich wollte Deine Münze nicht schlecht machen, mich irritierte nur die etwas dunklere Patina auf der Wertseite.

Moin Moin Martin,

da mach Dir mal keine Gedanken, denn das empfinde ich in keiner Weise so! :)
Meine Anmerkungen zu dem auf den Abb. teilweise nicht zum Münzbild gehörendem Sichtbaren sollten Dir nur die "Harmlosigkeit" erklären.
Hinsichtlich Erhaltung versuche ich auch mir selbst gegenüber möglichst realistisch und konsequent zu sein. Deshalb habe ich ja auch die auf der Abb. kleinen dunkleren Stellen unterhalb des E auf der Rs genannt..
Im Forum wurde das Thema Reinigen bereits mehrfach angesprochen und diskutiert. Das entsprechende (Such)Stichwort könnte z.B. Schoenawa (ein Münzenhändler aus Werlaburgdorf) sein.
Falls Du hier nichts findest - PN !
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Münzen aus der Folie nehme, wie kann ich die einzelnen Werte von dem Belag schonend aber effektiv reinigen?
Wenn es sich bei dem "Grünzeug" um einen "schmierigen" Belag (Schmodder) handelt, lässt er sich in der Regel (zumindest bei Silbermünzen) relativ problemlos mit einem Bad in heißem Wasser mit Neutralseife entfernen. Bei einem "festen" grünen Belag habe ich gute Erfahrungen mit einem (längeren) Bad in Ballistol gemacht. Wie gesagt, beruhen meine "Erfahrungen" auf Silbermünzen. Deshalb empfehle ich immer, zuerst einen Test mit einem relativ wertlosen Vergleichsstück aus dem gleichen Material zu machen.
 
Das Problem bei den plattierten Stücken ist, dass es praktisch ein galvanisches Element darstellt. Mit wässrigen Flüssigkeiten und Salzen würde ich da vorsichtig sein!
 
Das Problem bei den plattierten Stücken ist, dass es praktisch ein galvanisches Element darstellt. Mit wässrigen Flüssigkeiten und Salzen würde ich da vorsichtig sein!
Stimmt, daran habe ich (als Silberfetischist) überhaupt nicht gedacht. :(:oops:
 
Zurück
Oben
Sie nutzen einen Adblocker

Sicherlich gibt es Seiten im Internet, die es mit Werbung übertreiben. Dieses Seite gehört nicht dazu!

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, Ihren Adblocker zu deaktivieren. Danke!

Ich habe den Adblocker für diese Seite ausgeschaltet