Bilder gut erhaltener Münzen Altdeutschland

An dieser Stelle möchte ich mal wieder einen Vereinstaler zeigen. Er kommt aus dem Herzogtum Sachsen-Altenburg und stammt aus dem Jahr 1858 (AKS 61). Ich konnte ihn mir im letzten Jahr in Osnabrück sichern. Angeboten wurde er als Erstabschlag. Das "unfallfrei" zu beurteilen, fällt mir immer noch schwer. In jedem Fall spiegeln die Felder durchaus auffällig. Vor- und Nachteile einer solchen Münze werden auf dem Foto sichtbar. Die vorhandenen Kratzer fallen hier deutlich mehr auf. Dafür ist das Porträt aus meiner Sicht toll erhalten.
 

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Tolles Details und schöner Kontrast, absolut. Aber da war wohl auch mal ein Putztuch involviert.
 
Ja, der Taler ist leider heftig berieben...:(
 
Ist der Vt. aus der 350.Auktion?
Als EA Stgl beschrieben, keine Erwähnung der Bereibung, die wahrscheinlich mit dem bloßen Auge weniger sichtbar ist als auf Deinen Bildern, aber trotzdem von K erwähnt werden hätte sollen.
 
Ist der Vt. aus der 350.Auktion?
Als EA Stgl beschrieben, keine Erwähnung der Bereibung, die wahrscheinlich mit dem bloßen Auge weniger sichtbar ist als auf Deinen Bildern, aber trotzdem von K erwähnt werden hätte sollen.
Ja, genau. Die Münze ist aus der 350. Auktion. Beschrieben war sie sogar mit "Sehr selten in dieser Erhaltung. Prachtexemplar. Erstabschlag. Stempelglanz". Die Bilder sind schon ziemlich "heftig". Mit bloßem Auge fällt die Bereibung erheblich weniger auf. Das ganze Ausmaß ist mir ehrlich gesagt sogar erst beim Betrachten dieser Bilder klar geworden. Ich habe mich wahrscheinlich beim Kauf zu sehr auf das Porträt konzentriert. Das finde ich bei dieser Münze weiterhin toll und vermutlich wirklich "sehr selten in dieser Erhaltung". Aber zur Münze gehört halt noch mehr.
 
Nicht nur die Bereibung in den Feldern finde ich doch enorm, auch der Preis den du damals bezahlt hast finde ich extrem ! Aber das heftigste finde ich dass die Bereibung K. aus O. nicht erwähnt hat ;-(
 
Schade ist auch dass niemand etwas zu der versteckten Frage „Erstabschlag oder nicht“ sagt und sich stattdessen Alle gleich wieder auf die Bereibung stürzen.

Ich finde schon dass Einiges für einen EA spricht, die Konturen des Portraits sind sehr klar und auch der Eindruck der flächigen Partien in Relief legt das nahe – wenn auch noch der Münzgrund spiegelt (was man auf dem Bild leider nicht gut sehen kann) denke ich mal, das passt. Dass da Jemand mit wenig Ahnung irgendwann in den 150 Jahren nach dieser Erstbenutzung des Stempels (bei der Auflage schätze ich mal es gab nur diesen einen) ein Putztuch missbraucht hat ändert ja an dem EA-Status nichts?

Die Erhaltung ist m. E. hervorragend, die Konturierung von Kopf und Wappen nahezu perfekt erhalten – auch an den Problemstellen wo üblicherweise Abrieb zu erwarten wäre (der Teil der Haare zwischen Ohr und dem Ende der Stirnlocke, der Mittelteil des Bartes und die Kotelette) ist davon nichts zu sehen, genauso wie auf der Wertseite (die Perlen auf den Kronenbügeln, die oben liegende Falte des Mantels auf beiden Seiten incl. der Bordüre und die Stoffraffung über den Kordelknoten). Die Stoffraffung ist ja besonders abriebanfällig, hier sieht man nichts davon – stattdessen einen schönen 3D-Effekt. Auch auf den anfälligen Flächen (Stirn, Wange, Hals) ist kein Kratzer zu sehen und im Feld nur zwei kleine (hinter dem Kopf und unter dem BU) – das „sehr selten in dieser Erhaltung“ scheint untertrieben, tatsächlich fällt mir nur ein einziges Stück ein das vergleichbar wäre: das aus der 68. Grün („winz. Kr., St.“ und das hat damals – vor 6 Jahren, also in einer anderen Welt – auch schon 650€ gekostet).

Die Putzspuren im Münzgrund sind schon krass und eindeutig ein Manko. Mich würden sie allerdings nicht besonders stören, die Vorzüge überwiegen m. E. diesen einen Mangel deutlich. Für mich sind klar erkennbare, unverletzte Details am wichtigsten, da nehme ich auch kleine Kratzer oder Flecke in Kauf wenn der Gesamteindruck stimmt. Die „Schmirgelspuren“ sind halt ärgerlich aber m. E. nicht sehr beeinträchtigend. Aber das ist Ansichtssache und es gibt (vor allem?) im Kaiserreich Einige mit Putzallergie die das ganz anders sehen. Ich finde es schade dass diese Sichtweise inzwischen so stark in den benachbarten Teil von Altdeutschland ausstrahlt.

Das wirkliche Ärgernis ist ja, dass die Bereibung im Auktionstext nicht erwähnt wurde und man im Auktions“foto“ davon nichts sieht, eventuell Weichzeichner? Das ist schon sehr ärgerlich, da unter den heutigen Umständen extrem wertbeeinflussend. Ich hatte diesen Taler damals auch auf meiner Liste und habe es nur sein lassen weil der Münzgrund avers so komisch „unmünzig“ aussah und außerdem die Details vergleichsweise verschwommen.

Noch dazu ist es nicht das erste Mal, das Stück wurde schon in der 322. K. in O. mit exakt gleichem Text und Bild verkauft und möglicherweise anschließend vom Ersteigerer aus diesem Grund zurückgegeben. Dass das jetzt bei der 350. K. so identisch wieder aufs Tablet kam – hm … Aber vielleicht liege ich damit auch falsch und es wollte da Jemand einfach nur Gewinne mitnehmen, denn dass das jetzt doppelt so viel eingebracht hat wie vorher – Doppel-hm.
 
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