Bilder von DM-Fehlprägungen

Moin Moin,
heute "trudelten" zwei weitere, nicht alltäglich zu findende DM-Fehlprägungen zum kleinsten Nominal bei mir ein. Es handelt sich zum Einen um ein ovales Gegenstück ( siehe Abb.1-Rs + Abb.1-Ws) zu den bekannten Mehrfachstanzungen mit sichelartigen Fehlstellen ( Abb.2-Rs + Abb.2-Ws ) und zum Anderen um ein "echtes" (da gerade !) Zainende ( siehe Abb.3-Rs + Abb.3-Ws ).
Das ovale des Rohlings in den Abb. entsteht durch das zusätzliche Abstanzen eines schmalen sichelförmigen Teiles.
"Echtes": Über die Unkenntnis zur tatsächlichen Entstehung hat es sich leider eingebürgert, sie fälschlicherweise fast immer einfach auch als Zainenden zu bezeichnen, obwohl sie in der Regel nicht vom Ende des Zaines stammen (können) :(. Zainenden sind nicht sichelförmig, sondern grundsätzlich gerade, da auch die Zain(blech)enden grundsätzlich mehr oder weniger exakt gerade sind - evtl. auch mal ein wenig "ausgefranst" oder "angeknabbert" daherkommend.
-------> Rohlinge / Ronden / Münzen mit sichelförmigen Fehlstellen (Aussparungen) bzw. mit ovaler Form entstehen jeweils durch mehrmaliges Stanzen (Ausstanzen und Nachstanzen).
---> Anm. zu der Mehrfachstanzung in Abb.2: Bei diesem Exemplar ist über die unterschiedlichen Positionen der beim Stanzen immer mit auf den Stanzrand gezogenen Cu-Plattieurng erkennbar, dass die 1. Stanzung von der einen Rohlingsseite und die Nachstanzung von der anderen Rohlingsseite,d.h., nach dem Wenden des Rohlings, erfolgt sein muss (erklärbar z.B. über Maschinenerschütterungen oder kurzzeitiges Verklemmen in und dann Herausfallen aus der Stanze).
 

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Sehr schöne Stücke hast Du da. Insbesondere die Abb.2 finde ich interessant. Da hast Du eine "neue" Wertbezeichnung : FENNIG (ohne P)
 
4.) 5 Pfennig 1988 G auf magnetischem Nickel-Schrötling (Probe oder Materialverwechslung) . m= 3,01 gAnhang anzeigen 125775 Anhang anzeigen 125776 Anhang anzeigen 125777

Moin Moin,

die Vorstellung der Münze ist zwar schon ein wenig her :(, aber ich habe mir die drei Abb. zu diesem Stück soeben erst genauer bzw. überhaupt (Abb. 2 und 3) angesehen und habe doch "echt große" Zweifel hinsichtlich der Einschätzung, dass es sich hier um eine Fehlprägung bzw. sogar Probe handeln soll / könnte. Für mich handelt es sich über die Abb. und die Gewichtsangabe zu 99,5 % um ein ganz normales 5 PF-Stück.
Erste Skepsis erzeugt das angegebene Gewicht von 3,01 g ---> es ist exakt das für eine normale 5 Pfennig Münze.
Die Färbung der Münze auf der ersten Abb. (beide Münzseiten auf einer Abb. zusammen) ist eine ganz andere als dann der jeweils rechten "eingedosten" Münze der weiteren Abb.. Sie suggeriert hier allgemein geschrieben das Vorliegen einer entweder auf einer Ni-Ronde geprägten oder einer nachträglich versilberten Münze - scheint aber beim Vergleich aller Abb. nicht dem tatsächlichen Aussehen zu entsprechen.
Die tatsächliche Färbung zeigt sich dann in den beiden, von mir "damals" leider nicht betrachteten, anderen Abb. abgebildeten Wert- und Rückseite. Diese helle Gelbfärbung hat nichts mit einer "Ni-Färbung" zu tun, sondern zeigt gegenüber der abgebildeten Vergleichsmünze, die über eine Patinabildung zusätzlich schon recht dunkel geworden ist, lediglich ein etwas helleres Aussehen. Es ist das häufig bei frisch geprägten Stücken dieser Platierungszusammensetzung zu beobachtende Aussehen und ist nichts Besonderes. Man erhält diese optischen Aufhellungen bei den Me-Plattierten häufig - z.B. automatisch über die Behandlung in einem Reinigungsbad.
 
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Moin Moin, für eine Echtheitseinschätzung / -bestätigung fehlt hier eine grundlegend wichtige Angabe: Gewicht der Münze.
Ist nachgetragen worden ;).
Weiteres kommt später !

Moin Moin,

das "haut vom Gewicht her hin" :) und da die entsprechende Seite eine glatte (Kratzer zählen dabei ausnahmsweise mal nicht mit ;)) Oberfläche und das Münzbild auch "schöne eckige" Konturen aufweist, kann man davon ausgehen, dass die Plattierung bereits vor dem Prägen gefehlt hat.

Glückwunsch zu diesem Stück, denn sooo häufig trifft man diese Fehlprägungsart nicht an !

Wenn gewünscht, mache ich mal eine Abb. wie es nicht aussehen darf, d.h., von einer Manipulation :).
 
Moin Moin, für eine Echtheitseinschätzung / -bestätigung fehlt hier eine grundlegend wichtige Angabe: Gewicht der Münze.


Moin Moin,

das "haut vom Gewicht her hin" :) und da die entsprechende Seite eine glatte (Kratzer zählen dabei ausnahmsweise mal nicht mit ;)) Oberfläche und das Münzbild auch "schöne eckige" Konturen aufweist, kann man davon ausgehen, dass die Plattierung bereits vor dem Prägen gefehlt hat.

Glückwunsch zu diesem Stück, denn sooo häufig trifft man diese Fehlprägungsart nicht an !

Wenn gewünscht, mache ich mal eine Abb. wie es nicht aussehen darf, d.h., von einer Manipulation :).

@scrolly Glückwunsch, schönes Stück.

@varukop
Ich glaube, wie es nicht aussehen darf ist immer interessant und für alle hier. Wäre schön wenn du Bilder einstellen kannst.
 
....... Und hier noch ein paar Bilder vom Rand des Nickel-5er's[/QUOTE]

Moin Moin,

über die leider unscharfen Abb. (Fotos !? :() vom Rand kann ich leider nur ahnen, worauf es hinaus gehen soll - nämlich das der Rand ohne das übliche Aussehen der teilweisen Färbung durch das Fe der Ronde und der teilweisen Färbung durch das Plattierungsmaterial daherkommt !? ;)
Wenn dem so sein sollte und die Ni-Angabe als Rondenmaterial darauf beruhen sollte, dass die Münze "rundherum" nur diese einheitliche helle Gelbfärbung zeigt, dann handelt es sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um eine Fehlinterpretation zu der Herkunft/ Entstehung dieses Zustandes.
In den 80er Jahren waren die Plattierungsschichten teilweise so dick gewählt, dass das Plattierungsmaterial über das "Herunterziehen" beim Ausstanzen durch das Stanzeisen bei diesen Exemplaren den gesamten Rand bedecken konnte.
Münzen, die über diese Eigenschaft leicht als homogen, d.h., wie aus einem einheitlichen Material bestehend, und bei Vorliegen der zusätzlich noch hellen Färbung fälschlicherweise aus einem anderen Material angesehen wurden (werden ), waren sehr häufig anzutreffen.
Eine Münze mit starker Magnetreaktion und aus Reinnickel bestehend würde die vorliegende Färbung eher nicht aufweisen ( Vergleichsmünzen aus Reinnickel sind z.B. 50 PF-Stücke der Weimarer Republik (J 324) und des Dritten Reiches (J 365) oder auch diverse Auslandsmünzen).

Sollte ich den Sinn der neuerlichen Abb. fehlinterpretiert haben, dann sind für eine weitere Begutachtung unbadingt scharfe Abb. - am besten mit einem Scanner angefertigt :) - erforderlich.
 
Moin Moin,

in den Anhängen Vergleiche verschiedener "DM-Plattierungsgeschädigter".

Abb. 1 + 2: So "schön" glatt, d.h., wie eben nach der Prägung üblich, muss (müssen) die Oberfläche (n) von Stücken sein, die ohne Plattierung geprägt wurden
Abb. 3 + 4: Dieses Stück stellt den sehr seltenen Sonderfall dar, dass die Münze ganz normal geprägt wurde und die eine Seite der Plattierung sich dann irgendwann danach als dünnes Blech (Abb. 4) komplett vom Fe-Kern abgelöst hat. Es müssen hier ganz massive Bindungsprobleme- z.B. über ein wenig optimal erfolgtes Verwalzen - vorgelegen haben
Abb.5 + 6: Hier kann man jeweils deutlich die durch den Säurefraß relativ gleichmäßig "genoppte" Oberfläche erkennen. Gleichzeitig werden die erhabenene Teile in ihrer Form verändert. Sie werden unschärfer und nach oben auch leicht dünner (letzteres ist abhängig von der Einwirkdauer der Säure zum erforderlichen vollständigen Entfernen der Plattierung).
Abb. 7: Ausschließlich säuremanipulierte Stücke - die beiden aus den Abb. 5 + 6 und zusätzlich zwei "entplattierte" 10 PF-Ronden.

Anm. 1: Beim Vergleich der manipulierten Stücke auf den Abb. 5 - 7 mit dem Stück des in den Abb. 3 + 4 dargestellten Falles sind unterschiedliche Oberflächenstrukturen erkennbar.
Während die Oberflächen der Stücke in den Abb. 5 - 7 wie geschrieben eine gleichmäßig "genoppte" Oberfläche aufweisen, zeigt die in Abb. 3 nach Ablösung der Plattierung sichtbare Oberfläche eine, den Säuremanipulationen erst einmal grundsätzlich ähnlich scheinende, Struktur. Wenn man aber genau hinguckt erkennt man, dass bei den Säuremanipulationen die Oberfläche gleichmäßig "punktförmig porig" und bei der nachträglichen Plattierungsablösung ungleichmäßig "streifenförmig porig" erscheint.
Anm 2.: Auch Rondenseiten müssen bei bereits vor dem Prägen fehlender Plattierung über den Stauchvorgang oberflächlich relativ glatt sein. Die beiden Beispiele in Abb. 7 sind eindeutig manipuliert.
 

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Moin Moin,

da mir Fehlprägungen der "Kleinen" unserer DM-Währung oft besonders gut gefallen, hier gleich noch ein beeindruckender (zumindest mich :)) Neueingang mit einem von Haus aus seltenen und über seine Größe zusätzlich außergewöhnlichen Zainende bei gleichzeitig entstandener starker Dezentrierung. Eine aus zwei Grundtypen bestehende Fehlprägung, die in ihrer jeweiligen Deutlichkeit bei diesem Nominal als selten zu bezeichnen ist.
 

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