Bilder von KR-Fehlprägungen

Und damit ich nicht nur ratlos dastehe, habe ich auch meine erste Fehlprägung zu präsentieren, zumindest halte ich das für einen Stempelbruch, ganz durch.

DR1Pf1894d.jpg
DR1Pf1894h.jpg


Ich habe die Münze gescannt und leider das Glas nicht richtig geputzt, aber die Münze ist ja keine 18mm gross, die Fusseln sind umso kleiner.
Vor Allem wegen der kleinen Grösse der Münze bin ich so fasziniert von dem detailreichen Adler, dagegen kommen mir moderne Münzen vor wie Jetons.

Beim Warten, bis ein anderer Kunde seine Silberfranken beim Münzenhändler in Thun eingetauscht hatte, habe ich den Pfennig in der Münzschrottkiste für 2 Franken gefunden. (Meinen falschen Fünfliber hat er als Gussfälschung identifiziert.)
Ich habe die Münze mit Kernseife und Alkohol vom Schmodder gereinigt, meiner Meinung nach, ohne die Patina zu zerstören. Das einzige, dass mich "stört" und dass ich erst durch den Scan entdeckt habe, ist der breite Kratzer/Quetschung auf dem linken Flügel (rechts auf der Münze() der bis in die Adlerkette reicht.
Nun ja, mir gefällt sie, egal was sie "wert" ist.

Rähmchen.jpg


Ich habe noch einen Scan mit Papierrähmchen gemacht, das funktioniert beim Scanner scheinbar recht gut, es sollte halt etwas schmaler sein. Vor Allem sieht man die Schramme besser, aber eben auch den Wappenschild auf dem Preussenadler. Was für Details auf einer Münze, die schon damals nicht viel Wert war.
 
Fast, Stempelriss!

Beste Grüße
michel008
 
Ok, wo genau liegt der Unterschied?
Dazu empfehle ich diesen Beitrag von @varukop

 
Dazu empfehle ich diesen Beitrag von @varukop

Danke. So etwas ist dann wohl eher häufig bei millionenfach geprägten Stücken?
 
Ok, wo genau liegt der Unterschied?
Moin Moin,
in erster Näherung, d.h., über eine erste Überlegung könnte man annehmen, dass es sich tatsächlich um den von "michel008" genannten Stempelriss handelt. Allerdings kann das hier sichtbare erhabene "Material" auch zu der Vermutung eines Stempelbruches führen.
Der hauptsächliche Unterschied zwischen Stempelriss und Stempelbruch besteht darin, dass ein Stempelriss von der stempelnden Seite gesehen nur mehr oder weniger tief in den Stempel reicht, während ein Stempelbruch durch den kompletten Stempel geht.
Eindeutig bestimmbar ist der Stempelbruch immer dann, wenn eines der beiden entstandenen Teile sich über das anschließende Weiterprägen mit diesem so beschädigten Stempel in der Halterung verändert (abgesenkt) hat.
Das vorliegende Beispiel des 1 Pfennig 1994, bei dem das Sichtbare in erster Näherung "eindeutig" auf einen Stempelriss hindeutig, stellt aber den typischen Fall der Grauzone in der Unterscheidung "nur" Stempelriss oder doch Stempelbruch dar.
Das liegt daran, dass das hier sichtbare erhabene "Material durch Stempelbeschädigung" an beiden Enden jeweils bis an die Außenkante des Randstabes reicht (ein "Muss" für einen Stempelbruch.
Über diese "Durchgängigkeit" von Außenkante Randstab (Pos. a) bis Außenkante Randstab (Pos. b) kann es sich auch bereits um einen "Stempelbruch ohne Absenkung" (eines der beiden entstandenen Stempelteile) handeln.
---> Selbst wenn es für den Betrachter "nur" ein Stempelriss zu sein scheint (und evtl. auch "nur" ist), sind solche durchgehenden und deutlich sichtbaren Stempelrisse eher selten.
---> Generell zur Seltenheit / Häufigkeit des Auftauchens solcher Stempelbeschädigungen: Sie sind immer davon abhängig, wie schnell sie entdeckt, der Stempel ausgetauscht und die fehlerhaften Stücke vernichtet oder ob sie überhaupt entdeckt wurden.
 
@varukop
Danke für die ausführliche Antwort. Mit der Seltenheit ging es mir eher um die erhaltenen Stücke bzw. inwieweit sich jemand für so etwas interessiert. Der bleibt zwar in meiner Sammlung, aber es ist ja immer ganz interessant, ob der Kauf ein Schnäppchen war, oder was ich eher annehme, ich den beim Kauf einer anderen Münze so dazu bekommen hätte.

Wie wirkt sich eigentlich der Schmiss auf Flügel und Kette zur Erhaltungseinschätzung aus, ss würde ich raten, ohne die Macke vielleicht vz? Ich hätte nich gedacht, dass mir so eine kleine Kupfermünze so gefallen könnte, der dunkle Schimmer unter dem weggeputzten Schmodder ist wirklich schön.
Wenn ich die Spiegelungen im Feld so anschaue, scheint es mir, als läge der Orden (oben am unteren Bruckstück) etwas tiefer in die Ronde geprägt, wobei ich vermuten würde, dass ein abgebrochenes Stück eher weniger tief eingeprägt würde.
Das ist aber ein rein subjektiver Eindruck, den ich weder fotografieren noch messen kann.

Wäre auf jeden Fall etwas für ibäh, wenn ich nur genügent rote Striche und Ringe draufmale.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo. Das ist schon ein etwas älterer Beitrag, ich habe mich aber erst jetzt hier "durchgearbeitet".

Ich versuche immer noch zu verstehen, wie auf der Wertseite des Pfennigs der Adlerkopf aufrecht stehen kann.
Er schaut heraldisch nach links, also gespiegelt, aber warum aufrecht und nicht mit dem Kopf zur Mitte der Münze?

1-pf-j300-teilincuse-ws-jpg.152633


Entweder ich stehe da irgendwo auf dem Schlauch, oder..., nein, kein oder, ich begreife es nicht ;)

Lg, Endre.

Hallo Adahn,
Bei dem linken Stück wurde die vorherige Münze dezentriert geprägt und ist dadurch am Oberstempel (Wertseite) kleben geblieben. Deshalb ist der Adler "an der richtigen Stelle".
Beim rechten Stück wurde die vorherige Münze nicht richtig ausgeworfen und der neue Rohling ist auf der vorherigen Münze gelandet. Dort ist das Prägebild "verschoben".
Aus solchen Fehlprägungen lässt sich wunderbar schließen, welcher der Ober und welcher der Unterstempel war.

Sehr spanend, Danke für die Bilder varukop
Moin Moin,

bei mir hat sich ein interessantes Pärchen des "schnuckeligen" J300 ergeben. Es handelt sich jeweils um teilweise inkuse Prägungen - mal von der Wertseite und mal von der Rückseite (siehe Anhänge)
 
Hallo Adahn,
Bei dem linken Stück wurde die vorherige Münze dezentriert geprägt und ist dadurch am Oberstempel (Wertseite) kleben geblieben. Deshalb ist der Adler "an der richtigen Stelle".
Beim rechten Stück wurde die vorherige Münze nicht richtig ausgeworfen und der neue Rohling ist auf der vorherigen Münze gelandet. Dort ist das Prägebild "verschoben".
Aus solchen Fehlprägungen lässt sich wunderbar schließen, welcher der Ober und welcher der Unterstempel war.

Sehr spanend, Danke für die Bilder varukop
Ich glaube, das muss ich an einem Muster sehen, so steh ich immer noch auf dem Schlauch o_O
 
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