Hallo miteinander,
Ich hätte schwören können, dass der Durchmesser dieser Stücke 17,5 mm beträgt.
So steht es in meinem (zugegeben nicht mehr aktuellsten) Exemplar "Kleiner Deutscher Münzkatalog" von den Herren Schön, 36. Auflage 2006.
Seite 14 "5 Pfennig 1915-1922, Fe verzinkt, 2,500 g, 17,50 mm"
In meinem Jaeger-Exemplar (auch nicht mehr ganz aktuell) 21. Auflage von 2009 habe ich zum Durchmesser dieser Münze nichts gefunden. Lediglich die Durchmesser der anderen 5erl habe ich entdeckt.
Auf Seite 32 ist nur das Cu-Ni 5erl erwähnt, Auf Seite 279 Nur die Al-Bro-5erl der Renten- und Reichspfennige und das Alu-Zeugs der Papier-Mark. Keine Eisen-5erl.
Auch Numista gibt für diese Münzen 17,5 mm Durchmesser an (aber Numista glaube ich nie - da stehen manchmal die wildesten Sachen als Durchmesser und als Dicke drin).
Nun habe ich mich durchgerungen und die Münzen hervorgeholt um noch mal nachzumessen (wie ich es eigentlich immer mache, egal was in Katalogen oder sonstwo steht, da ich schon öfters erlebt habe dass sich Kataloge und sogar Ausgabestellen irren) und kann die 18 mm für die 5erl 1915-1922 bestätigen und ziehe meine obige Behauptung diesbezüglich hiermit zurück.
Warum ich nicht schon längst selber den Messchieber bei diesen Allerweltsmünzen mal angesetzt hatte ist mir schleierhaft.
Dick sind die Dinger in meiner Sammlung mindestens 1,5 mm (schlechter erhalten, am Randstab lugt das Eisen hervor) und maximal 1,7 mm (wie frisch aus der Prägemaschine).
Der geringste Durchmesser betrug bei meinen Stücken 17,85 mm (Riffelung relativ schwach ausgeprägt, Die Riffelkanten haben ihre Zinkschicht durch Zirkulation verloren), das Maximum habe ich mit 18,04 mm gemessen.
Wie im Jaeger zu lesen ist, gab es mit der Rondenherstellung massive Qualitätsprobleme (meist zu hart), wodurch es wiederum zu Problemen bei der Prägung kam. Fehlprägungen und relativ starke Abweichungen bei den Parametern würde ich also häufiger erwarten als bei den meisten anderen Münztypen.
Dass eine Münze von 1918 nur maximal 1 Jahr zirkuliert sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin wurden die Dinger bis 1922 millionenfach geprägt und wie wir alle wissen gab es in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg bis in die 20er vor der Hyperinflation massiven Kleingeldmangel, wodurch die Dinger mit Sicherheit sehr schnell zirkuliert sind.
Die Jahre nach ihrer Außerkurssetzung haben auch etlichen Stücken stark zugesetzt. Teils so stark, dass sie bis zur Unkenntlichkeit verrottet sind.
Wie sieht denn die Zink-Schicht aus? ist die vollständig vorhanden, oder guckt hier oder dort das Eisen durch? Leider kann ich die Details des abgebildeten Stückes nicht allzu deutlich zu erkennen. Das Bild scheint mir zu sehr Bearbeitet. Die Orginalbilder von beiden Seiten würden mich interessieren. Bilder der Randgestaltung wären auch toll.
Oben Rechts scheint das "REICH" noch schemenhaft erkennbar zu sein.
Jedenfalls ist dies eine Interessante "kaputte" Münze.
Wenn also "abgenudelt" ausscheidet, scheint es mir, als wäre der zu geringe Prägedruckt durch eine zu dünne Ronde zu erklären.
Aber Experte ist hier eindeutig
@varukop .
Noch zwei allgemeine Fragen in die Runde:
Ist der Durchmesser im aktuellsten Kleinen Deutschen Münzkatalog inzwischen korrigiert?
War ich nur zu doof die Parameter der 1915-1922 5erl im Jaeger 2009 zu finden, oder fehlen diese Angaben tatsächlich (bzw. wurden sie einfach zu den Cu-Ni 5erln hinzugerechnet)? Wie sieht das im aktuellsten Jaeger aus?
Gruß
Lars
ps: hab bei Numista mal die "Modify"-Funktion genutzt.