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Bis wann waren diese Münzen im Umlauf?

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Hallo werte Sammler und Freunde der Reichsmünzen! Ich interessiere mich sehr für die Zusammensetzung der Münztypen im Umlauf und würde mich daher sehr freuen, wenn mir jemand bei folgenden Fragen helfen könnte:
- Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden im Kaiserreich die 20 Pfennig aus Silber zum 1. Januar 1902 außer Kurs gesetzt, die 20 Pfennig aus Kupfernickel allerdings erst genau ein Jahr später. Was war der Grund dafür, dass letzterer Typ noch ein Jahr länger im Umlauf behalten wurde?
- Bis wann waren die Silbermünzen zu ½ und 1 Reichsmark, die zum 1. Januar 1921 außer Kurs gesetzt wurden, tatsächlich noch im Umlauf zu finden?
- Wann wurden die 50 Renten-/ Reichspfennig aus Aluminiumbronze außer Kurs gesetzt und wie lange zirkulierten diese Seite an Seite mit den späten Nickel-Münzen?
- Wann wurden das 1 und das 2 Reichsmark-Stück der Weimarer Republik außer Kurs gesetzt? Zirkulierten diese Ausgaben eine Zeit lang gemeinsam mit den Ausgaben des Dritten Reiches in Form der 1 Reichsmark Nickel oder 2 Reichsmark Garnisonskirche?
- Ab wann wurden die Silbermünzen zu 2 und 5 Reichsmark des Dritten Reiches außer Kurs gesetzt?
- Ab welchem Datum wurden die Zinkmünzen des Dritten Reiches erstmals in den Umlauf gegeben und wann war dies bei den 50 Reichspfennig aus Aluminium der Fall?
- Waren bei der Einführung der Rentenmark tatsächlich noch nennenswerte Bestände der 1 und 2 Pfennig-Stücke aus dem Kaiserreich vorhanden, die ja zum Nennwert weiterhin im Umlauf behalten wurden? Oder war im Zuge der Inflation in den Jahren zuvor schon ein Großteil eingeschmolzen oder entsorgt worden?
- Bis wann verblieben die 1 und 2 Pfennig aus Bronze sowie die 5 und 10 Pfennig aus Aluminiumbronze im Umlauf bzw. wann wurden diese von den Zinkmünzen nahezu vollständig verdrängt?

Vielen Dank schon mal für eure Bemühungen!
Liebe Grüße und bis später,
Muppetshow
 
Das sind interessante Fragen. Die Daten für die Ausserkursetzung sind im Jaeger aufgeführt, aber wie Du ,vielleicht zu recht, annimmst, sind vielleicht dennoch einige Fragen offen, denn verordnungen sagen nichts über das tatsächliche Verhalten der menschen aus, die diese Münzen in den Händen hielten.
Zu einigen Fragen habe ich ein paar spontane Gedanken, ansonsten müste ich recherchieren:

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden im Kaiserreich die 20 Pfennig aus Silber zum 1. Januar 1902 außer Kurs gesetzt, die 20 Pfennig aus Kupfernickel allerdings erst genau ein Jahr später. Was war der Grund dafür, dass letzterer Typ noch ein Jahr länger im Umlauf behalten wurde?
Mir ist kein triftiger Grund bekannt. Möglicherweise hat man die Initiative zur Abschaffung der " Silberlaus " eher ergriffen, da das Zwanzigpfennigstück aus Nickel handlicher war. Eine Frage, die man hier auch noch untersuchen sollte, wäre die, wie viel Nickelzanziger tatsächlich im Umlauf waren. Die hohen Preise für die Jahrgänge 1890 und 1892 werden oft dadurch erklärt, dass diese möglicherweisde gar nicht in vollem Umfang ausgegeben wurden.

Bis wann waren die Silbermünzen zu ½ und 1 Reichsmark, die zum 1. Januar 1921 außer Kurs gesetzt wurden, tatsächlich noch im Umlauf zu finden?
Ich gehe davon aus, dass die Silbermark mit Kriegsausbruch schlagartig verschwand. davon zeugt der überwiegend gute Erhaltungszustand der Markstücke aus den Jahren 1914 bis 1916. Bei der halben Mark gehe ich davon aus, dass sie länger im Umlauf anzutreffen war. Ein Ersatznominal aus unedlem Metall ist erst für 1919 als Probe bekannt, die lokalen Ersatzprägungen setzten , glaube ich erst so richtig 1917 ein, eine Banknote über diesen Wert gab es nie. Wir hatten vor ein par Jahren mal einen eigenen Thread zur halben Mark.

Wann wurden die 50 Renten-/ Reichspfennig aus Aluminiumbronze außer Kurs gesetzt und wie lange zirkulierten diese Seite an Seite mit den späten Nickel-Münzen?
Das weiss ich nicht, doch da der Messingfünfziger ein Reinfall hoch drei war, nehme ih an, dass er unmittelbar nach Ausserkurssetzung verschwand.

Wann wurden das 1 und das 2 Reichsmark-Stück der Weimarer Republik außer Kurs gesetzt? Zirkulierten diese Ausgaben eine Zeit lang gemeinsam mit den Ausgaben des Dritten Reiches in Form der 1 Reichsmark Nickel oder 2 Reichsmark Garnisonskirche?
Das silberne Einmarkstück verschwand 1933, das Zweimarkstück war länger im Umlauf. Im " Schlag Nach ! " von 1938 wird es noch erwähnt : Im Besitzwechselfalle an die Reichsbank abzuliefern

Ab wann wurden die Silbermünzen zu 2 und 5 Reichsmark des Dritten Reiches außer Kurs gesetzt?

Ab welchem Datum wurden die Zinkmünzen des Dritten Reiches erstmals in den Umlauf gegeben und wann war dies bei den 50 Reichspfennig aus Aluminium der Fall?


- Waren bei der Einführung der Rentenmark tatsächlich noch nennenswerte Bestände der 1 und 2 Pfennig-Stücke aus dem Kaiserreich vorhanden, die ja zum Nennwert weiterhin im Umlauf behalten wurden? Oder war im Zuge der Inflation in den Jahren zuvor schon ein Großteil eingeschmolzen oder entsorgt worden?
Dazu habe ich nie etwas gelesen. Ich bin aber deiner Meinung, dass die 1- und 2- Pfennigstücke aus dem Kaiserreich eine untergeordnete Rolle gespielt haben werden.

Bis wann verblieben die 1 und 2 Pfennig aus Bronze sowie die 5 und 10 Pfennig aus Aluminiumbronze im Umlauf bzw. wann wurden diese von den Zinkmünzen nahezu vollständig verdrängt?
Die Vorkriegsmünzen liefen mit den Kriegsmünzen gemeinsam um.
 
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- Waren bei der Einführung der Rentenmark tatsächlich noch nennenswerte Bestände der 1 und 2 Pfennig-Stücke aus dem Kaiserreich vorhanden, die ja zum Nennwert weiterhin im Umlauf behalten wurden? Oder war im Zuge der Inflation in den Jahren zuvor schon ein Großteil eingeschmolzen oder entsorgt worden?
- Bis wann verblieben die 1 und 2 Pfennig aus Bronze sowie die 5 und 10 Pfennig aus Aluminiumbronze im Umlauf bzw. wann wurden diese von den Zinkmünzen nahezu vollständig verdrängt?
Ich habe vor ein paar Jahren mehrere Rollen 1 und 2 Pfennigstücke aus der Zeit des 3.Reiches ersteigert (Handgerollt zum Umtausch in der Bank)
Eine probeweise geöffnete enthielt neben denen aus dem dritten Reich sowohl Pfennigstücke des Kaiserreichs als auch der Weimarer Republik und sogar einige Heller aus KuK Österreich.
Ich vermute dass alle diese Kleinmünzen im Umlauf akzeptiert wurden.
 
Vielen Dank schon mal für deine fundierte Antwort!
Ich habe durch Recherche im Forum herausgefunden, dass die 2 Reichsmark der Weimarer Republik tatsächlich erst seit dem 1. Januar 1940 außer Kurs gesetzt wurden. Schon beeindruckend, den aufgrund des größeren Durchmessers im Vergleich zu den 2 Reichsmark des Dritten Reiches konnte es ja keine gemischten Rollen zirkulierter Münzen geben.
Ebenfalls zu meiner Verwunderung las ich, dass die 5 Reichsmark der Weimarer Republik erst zum 1. April 1937 außer Kurs gesetzt worden sind.

Der Jaeger liegt mir leider nicht vor, daher wäre ich sehr dankbar dafür, wenn mir jemand die dort genannten Daten mitteilen könnte.

Sondengänger in den Online-Foren finden von Zeit zu Zeit einige Münzen, wo mehr oder weniger eine ganze Hosentaschen voll Kleingeld auf einmal verloren gegangen ist.
Auffällig ist die Häufigkeit von Funden der 50 Pfennig Alubronze und Nickel in einem Zusammenhang, sie scheinen also sicher an die 2 Jahre praktisch zusammen im Umlauf gewesen zu sein. Was wiederum im Wiederspruch zur Aussage steht, dass diese wegen der Fälschungsproblematik schnell eingezogen werden sollten.
Im gleichen Kontext machen sich die 1 und 2 Pfennig aus dem Kaiserreich unter den Münzen der Weimarer Republik allerdings rar, das kann aber auch ein rein subjektiver Eindruck sein.
Ebenso selten sind mir bisher Funde von Zinkmünzen zusammen mit größeren Mengen an Buntmetallmünzen vor 1941 bekannt geworden; mir sind aus einer wissenschaftlichen Publikation aus Stalingrad allerdings mehrere Portemonnaie-Funde mit gemischtem Inhalt aus Soldatengräbern bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor ein paar Jahren mehrere Rollen 1 und 2 Pfennigstücke aus der Zeit des 3.Reiches ersteigert (Handgerollt zum Umtausch in der Bank)
Eine probeweise geöffnete enthielt neben denen aus dem dritten Reich sowohl Pfennigstücke des Kaiserreichs als auch der Weimarer Republik und sogar einige Heller aus KuK Österreich.
Ich vermute dass alle diese Kleinmünzen im Umlauf akzeptiert wurden.
Das würde auch die mir bekannten Funde von 10 Pfennig Danzig 1932, 2 Groschen Österreich 1926 und 1 Groschen Österreich 1935 zusammen mit Reichsmünzen aus der Zeit von 1937 bis 1939 erklären. Sie wurden aufgrund des ähnlichen Aussehens einfach verwechselt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schon mal für deine fundierte Antwort!
Ich habe durch Recherche im Forum herausgefunden, dass die 2 Reichsmark der Weimarer Republik tatsächlich erst seit dem 1. Januar 1940 außer Kurs gesetzt wurden. Schon beeindruckend, den aufgrund des größeren Durchmessers im Vergleich zu den 2 Reichsmark des Dritten Reiches konnte es ja keine gemischten Rollen zirkulierter Münzen geben.
Ebenfalls zu meiner Verwunderung las ich, dass die 5 Reichsmark der Weimarer Republik erst zum 1. April 1937 außer Kurs gesetzt worden sind.

Der Jaeger liegt mir leider nicht vor, daher wäre ich sehr dankbar dafür, wenn mir jemand die dort genannten Daten mitteilen könnte.

Als lizensierter Sondengänger finde ich von Zeit zu Zeit einige Münzen, wo mehr oder weniger eine ganze Hosentaschen voll Kleingeld auf einmal verloren gegangen ist. Solche Funde werden auch oft in einschlägigen Foren vermeldet.
Auffällig ist die Häufigkeit von Funden der 50 Pfennig Alubronze und Nickel in einem Zusammenhang, sie scheinen also sicher an die 2 Jahre praktisch zusammen im Umlauf gewesen zu sein. Was wiederum im Wiederspruch zur Aussage steht, dass diese wegen der Fälschungsproblematik schnell eingezogen werden sollten.
Im gleichen Kontext machen sich die 1 und 2 Pfennig aus dem Kaiserreich unter den Münzen der Weimarer Republik allerdings rar, das kann aber auch ein rein subjektiver Eindruck sein.
Ebenso selten sind mir bisher Funde von Zinkmünzen zusammen mit größeren Mengen an Buntmetallmünzen vor 1941 bekannt geworden; mir sind aus einer wissenschaftlichen Publikation aus Stalingrad allerdings mehrere Portemonnaie-Funde mit gemischtem Inhalt aus Soldatengräbern bekannt.
Die Frage, die sich im Zusammenhang mit den Zwei- und Fünfmarkstücken der Weimarer Zeit stellt, ist natürlich, wie hoch ihr Anteil am Umlauf nach 1934 tatsächlich war. Laut Jaeger wurden die Zweimarkstücke zu 97,41 %, die Fünfmarkstücke zu 99,32 % eingelöst. Wie soll ,man diese Zahlen nun aber interprätieren. Deuten sie darauf hin, dass die Volksgenossen in Massen zu den Banken getigert sind oder lassen sie sich eher durch eine stetige Einbehaltung durch die Banken zwecks Umprägung in die Nachfolgenominale erklären ?

Interessant finde ich Deine Beobachtung, wonach die Messingfünfziger und die Nickelfünfziger gleichzeitig umliefen. Damit hätte ich nicht gerechnet.
 
Das würde auch meine Funde von 10 Pfennig Danzig 1932, 2 Groschen Österreich 1926 und 1 Groschen Österreich 1935 zusammen mit Reichsmünzen aus der Zeit von 1937 bis 1939 erklären. Sie wurden aufgrund des ähnlichen Aussehens einfach verwechselt.
Laut Jaeger hatten folgende Münzen neben den Reichsmünzen Gültigkeit :
Danzig nach dem Anschluss :
Als 1,2,5 und 10 Rpf
1 und 2 Pf bis zum 1.11.1940
5 und 10 Pf 1932 bis zum 1.11.1940

1 G wurde mit 0.70 Rm berechnet. Jaeger macht keine Angaben darüber, wie sich dies auf den Umlaufwert dieser Münzen auswirkte.
1/2 und 1 G 1932 bis zum 25.6.1940
5 und 10 G aus Nickel bis zum 1.10.1939

Österreich
100, 200 Kronen, 1, 2 Groschen als 1 und 2 Rpf bis zum 1.3.1942

Polen 1 und 2 Groschen als 1 und 2 Rpf bis zum 1.11.1940
 
Ab wann wurden die Silbermünzen zu 2 und 5 Reichsmark des Dritten Reiches außer Kurs gesetzt?
Laut Jaeger liefen 1944 noch 76 % der Silbermünzen um. Ein Ausserkurssetzungsdatum wird nicht angegeben.

Ab welchem Datum wurden die Zinkmünzen des Dritten Reiches erstmals in den Umlauf gegeben und wann war dies bei den 50 Reichspfennig aus Aluminium der Fall?

Die 1935 geprägten Alufünfziger wurden mit Kriegsbeginn ausgeben.

- Waren bei der Einführung der Rentenmark tatsächlich noch nennenswerte Bestände der 1 und 2 Pfennig-Stücke aus dem Kaiserreich vorhanden, die ja zum Nennwert weiterhin im Umlauf behalten wurden? Oder war im Zuge der Inflation in den Jahren zuvor schon ein Großteil eingeschmolzen oder entsorgt worden?
Dazu habe ich nie etwas gelesen. Ich bin aber deiner Meinung, dass die 1- und 2- Pfennigstücke aus dem Kaiserreich eine untergeordnete Rolle gespielt haben werden.

Bis wann verblieben die 1 und 2 Pfennig aus Bronze sowie die 5 und 10 Pfennig aus Aluminiumbronze im Umlauf bzw. wann wurden diese von den Zinkmünzen nahezu vollständig verdrängt?
Die Vorkriegsmünzen liefen mit den Kriegsmünzen gemeinsam um. Zumindest überwiegend, laut JAeger wurde nur ein Teil der Messingmünzen eingezogen.
 
Hallo werte Sammler und Freunde der Reichsmünzen! Ich interessiere mich sehr für die Zusammensetzung der Münztypen im Umlauf und würde mich daher sehr freuen, wenn mir jemand bei folgenden Fragen helfen könnte:
- Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden im Kaiserreich die 20 Pfennig aus Silber zum 1. Januar 1902 außer Kurs gesetzt, die 20 Pfennig aus Kupfernickel allerdings erst genau ein Jahr später. Was war der Grund dafür, dass letzterer Typ noch ein Jahr länger im Umlauf behalten wurde?

Vielen Dank schon mal für eure Bemühungen!
Liebe Grüße und bis später,
Muppetshow
Das Thema ist komplex und jede einzelne Frage eine Recherche würdig. Ich werde die Fragen einmal einzeln angehen. Zur ersten: 20 Pfennig-Stücke habe ich Folgendes gefunden:

Jaeger schreibt zur Nummer 5, dass sie im Gegensatz zu den anderen Kleinmünzen mit kleinem Adler relativ häufig in guter Erhaltung vorkomme. Das statistische Verhältnis den Vorkommens betrage heute (also 1974) 2:3:10 (Jahrgänge 74:75:76).

Dann habe ich im Walter Grasser (Deutsche Münzgesetze) gelesen (S. 120):
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Mehr dazu verfasste Karl-Dieter Seidel (Die Deutsche Geldgesetzgebung seit 1871) - Seiten 35/36:
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Interessant diesbezüglich ist natürlich auch die Vorgeschichte. Als Quelle habe ich "Deutsche Münzverfassung" von Adolf Soetbeer herangezogen, die er in "vier Abtheilungen" Ende des 19. Jahrhunderts verfasst hat. Auf Seite 75 hatte er zum Münzgesetz vom 9.7.1873 zum Artikel 3§4 notiert: "Die ursprüngliche Vorlage des Reichskanzlers an den Bundesrath hatte von einer Ausprägung von Zwanzigpfennigstücken gänzlich abgesehen". Auf Seite 77 führte er weiter aus:
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Der Bundesrath beschloss in der Sitzung am 2.7.1874 die Ausprägung der Zwanzigpfennigstücke bis auf Weiteres in geringerem Maße als durch den Beschluss des Bundesrathes vom 12.1.1874 vorgesehen ist, stattzufinden habe. (Quelle: Soetbeer, S. 413/414).

Soetbeer zitiert den Beschluss des Bundesrathes am 23.10.1879, bei dem Zwanzigpfennigstücke im Wert von 5 Millionen Mark einzuziehen seien und in 1- und 2-Markstücken umzuprägen seien.

Ich finde es hingegen interessant, warum das größere 20-Pfennig-Stück aus Nickel gleich an Jahr später eingezogen wurde. Grasser gibt auf Seite 121 in einer Anmerkung Auskunft:
1678979026905.jpeg



Allgemein scheint damals bis ins Jahr 2000 hinein kein echter Bedarf an ein Zwischennominal gegeben zu haben, denn das 25-Pfennig-Stück war ebenfalls nicht beliebt, so dass am 21. Januar 1913 "im Haus der Abgeordneten [...] in der 113. Sitzung darüber diskutiert [wird], dass das 25 Pf-Stück und das 2 M-Stück unnötig seien und daher abgeschafft werden sollen. (Quelle: BArch R 2/2460 (F50) – Blatt 12-14).

Anhand der Quellen lässt sich dann vielen ableiten und zur Diskussion stellen. Ich bin neugierig auf Deine weiteren Fragen und werde diese nach und nach angehen. Danke dafür :)
 
Vielen Dank für Deine ausführliche Recherche. Das Zweimarkstück war 1873 überhaupt nicht vorgesehen und wurde erst 1876 als Ersatz für den süddeutschen Gulden nachgeschoben. Im 25- Pfennigstück kann man wohl den Versuch sehen, den Norddeutschen einen Nachfolger für die Münze zu 2 1/2 Silbergroschen zu bieten, was aber eine Generation nach dem Wegfall der Groschen wohl nicht mehr verstanden wurde.
Das 25- Pfennigstück war übrigens eine der ersten Münzen, die Kurt Jäger als Bub erhielt, er berichtet in Wie ich zum Sammeln kam " davon, daß sie noch nach dem Ersten Weltkrieg im Portemonnaie seines Vaters lag.
 
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